Wollen wir das wirklich?
Da wird mit großer Medienpräsenz über eine Studie informiert, die – zum Wohl des Pferdes? – untersucht hat, wohin die Augen von Dressurrichtern blicken. Vorne, hinten, oben, unten – in diese groben Bereiche wurde das Pferd-Reiter-Paar unterteilt und 20 Richter per Eye Tracking Technology beobachtet. Wer guckt wann wie lange wohin?
Im Rahmen des CHIO Aachen wurde per Live-Tracking die ‚Präzisionsnote‘ getestet. Wir berichteten s. Beitrag vom 12. Juli. Selbst aus den eigenen Reihen der Macher kommt Skepsis.
Immer mehr KI, der Ruf nach Messbarem und Objektivität – so sehr ich diesen Ruf verstehe, der Weg, den wir da gerade gehen, ist gefährlich!
Das Pferd ist und bleibt ein Lebewesen. Niemals wird es wirklich von KI erfasst werden können. Bei aller modernen Technik und Entwicklung gerät der Gesamteindruck, das Erfassen des kompletten Pferdes noch mehr in den Hintergrund als bisher.
Wollen wir wirklich die Richter Schritt für Schritt immer weiter ‚entmündigen‘, die menschliche Beurteilung immer mehr in den Hintergrund drängen? Wäre es nicht sinn- und allen Beteiligten gegenüber respektvoller, mehr Mühe und Aufwand in die bessere Ausbildung, breitere Erfahrung und das Miteinander-Austauschen zu stecken?
Ihre/Eure
Kim Kreling