Weltcup-Finale: Silber für Werth und Quantaz

Beim 38. Weltcup-Finale hat Isabell Werth ihren 16. Podiumsplatz bei ihrer 26. Finalteilnahme gefeiert.

Bianca Nowag-Aulenbrock hatte das Ziel mit Florine OLD unter die Top Ten zu kommen – es wurde Platz sechs, 78,990 %.

Carina Scholz platzte vor Stolz auf Soiree d’Amour und genoss ihre erste Finalteilnahme in jedem Moment. Sie wurde Elfte. 75,415 %

Das Final-Podium

Alle Fotos: EQWO/Petra Kerschabum

🥇Charlotte Fry, Glamourdale 88,195 %

🥈Isabell Werth, DSP Quantaz 84,365 %

🥉Isabel Freese, Total Hope OLD 81,850 %

Mit Lottie Frys Sieg in Basel darf Großbritannien nun insgesamt drei Siege in der 38-jährigen Weltcup-Geschichte verbuchen, Deutschland und die Niederlande führen das ‘Sieger-Ranking’ mit je insgesamt 13 Siegen an, den Rekord mit neun Siegen hält weiter Anky van Grunsven gefolgt von Isabell Werth mit fünf Siegen. Durch Isabel Freese hat Norwegen erstmals überhaupt einen Platz auf dem Weltcup-Podium erobert.

Die vergangenen beiden Jahre hatten Isabell Werth und DSP Quantaz jeweils Platz drei im Finale belegt, in Basel hüpften sie mit 84,365 Prozent nocxh eine Stufe höher, Platz zwei hinter Weltmeisterin Lottie Fry. “Mein großes Ziel war das Podium”, gab Werth offen zu. “Ich bin super happy, dass wir das erreicht haben und ich bin heute mit der Kür sehr zufrieden. Quantaz war in der ersten Minute noch etwas verhaltend, aber insgesamt konnte ich viel mehr riskieren als gestern, Piaff-Passage waren sehr gut und die Atmosphäre super. Ich bin wirklich rundum zufrieden.” Alle fünf Richter hatten das Paar auf dem zweiten Platz eingeordnet. Werth und Quantaz lieferten eine fehlerfreie Kür, der 15-Jährige wirkte insgesamt zufriedener als noch im Grand Prix und spielte seine Highlights aus. Alle Richter bewerteten die Teilnote ‘Musik’ mit einer 10, auch für die Choreographie erhielt das Paar dreimal die 10.  “Quantaz bekommt jetzt erst mal Pause”, erklärte Werth. “Im Winter war er fleißiger und Wendy hat sich ausgeruht, im Sommer wird Wendy mehr im Fokus stehen und Quantaz ein paar ausgewählte Turniere gehen.”

Quantaz und Isabell Werth in ihrer Kür, …

…sehr entspannt mit Pflegerin Steffi Wiegard bei der Siegerehrung…

…und bei der Ehrenrunde.

Das Team rund um Quantaz: v. li. Stella Muhle, Madeleine Winter-Schulze, Isabell Werth, Steffi Wiegard und Götz Brinkmann.
(Foto: privat)

Unter den 17 Finalisten waren neun, die zum ersten Mal bei einem Finale dabei waren, aber elf der 17 hatten schon Olympiaerfahrung gesammelt. In der zweiten Hälfte der Kür gingen neun Paare an den Start, allesamt bereits Olympiateilnehmer bis auf eine: Bianca Nowag-Aulenbrock, die ein Ausrufezeichen durch ihre feine Art des Reitens setzte. Ein kleiner Moment der Unsicherheit am Ende des starken Galopps, ein Fehler in den Einerwechseln – sonst einfach schön. Die Anlehnung war wieder top, die Vorstellung harmonisch und in den Piaffen gab es viermal die 8 – eine Lektion, die das Paar stetig, mit Ruhe und Geduld über Jahre verbessert hat.

Florine OLD sehr konzentriert…

…mit stets positivem Ausdruck…

…und am Ende das wohlverdiente Küsschen genießend.

Unter dem Motto ‘Eleganz und Frauenpower’ hat Carina Scholz ihre Kür gestellt, hat sie beim Weltcup-Finale erst das zweite Mal mit Soiree d’Amour überhaupt geritten und viele schöne Momente gezeigt. Vielleicht zeigte sich die Stute im Grand Prix sogar noch sicherer, noch mehr aus einem Guss, in der Kür gab es eine kleine Unsicherheit in einer Piaffe  und vor der Rechtspirouettem, aber fraglos haben Scholz und Soiree einen super Eindruck hinterlassen. Wie sagt man so schön: Einfach gutes Reiten! “Ich bin völlig sprachlos und absolut happy”, freute sich die Final-Newcomerin.

Eleganz und Frauenpower – das treffende Motto von Scholz’ Kür.

Die Schlusslinie mit einhändiger Passage!

Stolzes Lob für Soiree d’Amour von Carina Scholz.

Es gibt kaum eine wichtige Dressurprüfung ohne Diskussion über die Richterurteile, so auch bei diesem Finale. Insgesamt war sich das Richterteam um Ground Jury Präsidentin Ulrike Nivelle in den beiden Finaltagen häufig ziemlich einig, diskutiert wurde nach der Kür aber über die Bewertung von US-Amerikanerin Adrienne Lyle auf Helix. Der 13-jährige Niederländer verlor in der Baseler Atmosphäre völlig die Nerven, drehte total auf und war gerade im starken Trab von der Reiterin kaum zu kontrollieren. Die bemühte sich zwar sehr um Entspannung, was aber nur bedingt momentweise gelang. Am Ende standen auf der Anzeigetafel 71,255 Prozent. Die enorme Spannung in vielen Momenten betrachtend war das ziemlich viel. “Da war ich ein bisschen ärgerlich”, erklärte Nivelle. “Für mich war klar, dass ich den unter 70 Prozent halte. Und das habe ich auch getan, aber ich war die einzige der fünf Richter. Die Reiterin muss mehr an der Harmonie arbeiten, mehr an der Ruhe.”

HIER geht es zu den genauen Finalergebnissen.