Exklusiv-Analyse mit Monica Theodorescu: der Nationenpreis
Der 41. Sieg für das deutsche Team im Nationenpreis – mit unglaublicher Leistungsdichte der ersten drei Paare und einem äußerst ‘ideenreichen’ Denoix.
Eine exklusive Analyse mit Cheftrainerin Monica Theodorescu und die Frage, ob der Nationenpreistag die Entscheidung für Paris schwieriger gemacht hat? …
Das siegreiche Team:
Die Einzelwertung:
Die Analyse des Nationenpreis-Tages in Aachen, der im Gegensatz zu den Vorjahren ausschließlich im Grand Prix entschieden wurde, mit Cheftrainerin Monica Theodorescu:
„Ich freue mich über die geschlossene Mannschafts-Leistung“, war das hochzufriedene Fazit der Cheftrainerin und schmunzelnd fügte sie hinzu: „Erster, Zweiter, Dritter – das wird uns so schnell nicht wieder passieren………“ Mit einem gedanklichen Augenzwinkern in Richtung Paris.
• Katharina Hemmer mit Denoix
„Das war ein kleiner Wermutstropfen. Katharina tut mir sehr leid, dass ihr Pferd heute eine ganz andere Idee hatte, leider sehr gestresst im Viereck war und sich da auch reingesteigert hat. Dadurch hatte er dicke Patzer in der Prüfung. Sie hat es gut nach Hause gebracht, sehr professionell und hat einen klaren Kopf behalten – das rechne ich ihr sehr hoch an. So etwas kann passieren.“

“Sehr professionell” – Katharina Hemmer auf Denoix (Foto: ©www.photo.equitaris.de)
• Isabell Werth mit Wendy
„Bis auf ein, zwei Kleinigkeiten war das schon eine sehr gute Prüfung. Das Pferd ist deutlich durchlässiger geworden, geschlossener, besser in der Versammlung und Geraderichtung und ausbalancierter. Das Talent und die Möglichkeiten, die das Pferd hat, das wurde schon früher erkannt, keine Frage, aber jetzt ist noch mal ein ganz anderer Schritt im Niveau, was die Basis- und Grundlagenarbeit betrifft, dazugekommen. Durch die Verbesserung von Gleichgewicht und Geraderichtung ist auch die Durchlässigkeit, Geschmeidigkeit und Tragkraft viel besser geworden – und da ist noch ein bisschen Luft nach oben. Außerdem ist das Pferd glücklicherweise erst zehn Jahre alt.“

Rundum verbessert – Wendy unter Isabell Werth (Foto: ©www.photo.equitaris.de)
• Ingrid Klimke mit Franziskus
„Ingrid und Franziskus haben eine blitzsaubere Runde geliefert, da gab es gar nichts zu meckern. Sehr durchlässig und geschmeidig. Auch das Pferd ist – im fortgeschrittenen Alter – in der Grundlagenarbeit noch mal viel besser geworden. Die Trabverstärkungen sind nicht mehr so eilig und hinten breit wie sie mal waren, das Pferd piaffiert sehr schön diagonal auf der Stelle, die Übergänge von Passage zu Piaffe und umgekehrt sind viel durchlässiger und geschlossener geworden, dazu kommt die blitzsaubere Galopparbeit, top Pirouetten auf der Linie und natürlich das Halten am Anfang und am Ende: Das Pferd stand ganz entspannt am langen Zügel bis Ingrid sagte ‚So, Franz, jetzt können wir nach Hause gehen.‘ Das war wirklich eine blitzsaubere, sehr schöne und intelligent gerittene Prüfung – richtig gut.“

Team ‘Franz’ strahlt! (Ingrid Klimke hoch zu Ross, Disziplintrainer Jonny Hilberath und Ehepaar Holkenbrink)
• Frederic Wandres mit Bluetooth
„Die Beiden sind eigentlich in der Form ihres Lebens. Bluetooth hat noch mal richtig an Kraft gewonnen, an Geschmeidigkeit und Abdruck in der Hinterhand in der Versammlung. Leider hat sich ein Wechselfehler bei den Zweiern eingeschlichen – unnötigerweise. Das war etwas zu lässig von Freddy geritten. Dann kamen sehr gute Zick-Zack-Traversalen, starker Galopp und Einerwechsel top konzentriert und die Pirouetten wollte er vielleicht etwas zu genau und zu klein machen: Da fehlte dann wiederum etwas die Lässigkeit und er hat dem Pferd vielleicht zu viel Druck vom Schenkel vermittelt, so dass ein kurzes Umspringen vor der Links-Pirouette war, die Rechts-Pirouette gelang dann leider viel zu klein und das Pferd hat da das Gleichgewicht verloren. Das war ein teurer Fehler, weil die Pirouetten mal zwei zählen.“

“In der Form ihres Lebens” – Frederic Wandres und Bluetooth
(©www.photo.equitaris.de)
Machen die Ergebnisse von heute die Entscheidung für Paris schwieriger? Klare Antwort der Cheftrainerin: „Nein.“

Präzise Analytikerin: Cheftrainerin Monica Theodorescu
Im Überblick:
Seit 1977 wird der Nationenpreis in Aachen ausgetragen. Wenn man den EM-Sieg 1983 nicht mitzählt, war das Sieg Nummer 41! 2005 hat das allererste Mal eine andere Nation den Aachener Nationenpreis gewonnen – die Niederländer. Sie konnten dieen Erfolg noch zweimal wiederholen, 2022 triumphierten die Dänen.
HIER geht es zu den genauen Ergebnissen des Nationenpreises.