“Natürlich ist Druck auf dem Kessel”
Frederic Wandres – zur Geschichte von Bluetooths Buckler, ein Ritt mit ihm durch den Grand Prix und über den mentalen Spagat, der auf ihn wartet…
• Vor dem Nationenpreis-Grand Prix in Aachen hat Bluetooth sich mit einem ganz schönen Buckler ordentlich ‘Luft gemacht’ – wurde Dir in dem Moment etwas ‘bange’?
Frederic Wandres: Nein, überhaupt nicht. Den kleinen ‚Freudenkick‘ vor der Prüfung – das braucht er ein bisschen. Dann ist er voll auf Zündung und das Rauslassen kurz vor der Prüfung ist positiv für ihn. Es ist nicht bewusst von mir provoziert, ich lege es nicht darauf an, dass ich vor der Prüfung fast daneben sitze (lacht). Aber meine Kollegin Insa Hansen hat Bluetooth früher im Nürnberger Burg-Pokal geritten und schon sie hat, als ich ihn übernommen habe, zu mir gesagt: ‚Freddy, bevor Du mit ihm auf die Mittellinie gehst, muss er eigentlich einen Buckler machen. Er hat so ein positives Kribbeln in sich, das muss er dann rauslassen. Sonst bockt er irgendwo in der Prüfung.‘ Daran erinnere ich mich immer wieder, denn genau so ist es. Deswegen lasse ich ihn diesen Buckler machen und lasse es raus.
• Nimm uns einmal mit durch Euren Nationenpreis-Grand Prix – wie hast Du ihn erlebt?
Frederic Wandres: Die Trabtour, Piaff-Passage, Schritt, wieder Piaff-Passage, Angaloppieren – das fand ich schon aus einem Guss. Beim Angaloppieren dachte ich noch: ‚Komm, das war alles gut.‘ Dann kam der Stolperer – oder was immer es war in den Zweierwechseln – eine kleine Unachtsamkeit. Starker Galopp war wieder gut, Zick-Zack fand ich persönlich sehr gut, mit viel Übersicht, Einerwechsel gut und dann kam er mir ein bisschen von der Linie ab vor der ersten Pirouette. Ich wollte wieder zurück und dabei hat er die Balance verloren. So kam eine kleine Unsicherheit auf und ich glaube, die hat er (oder ich oder wir) dann in die zweite Pirouette mitgenommen. Damit waren die Pirouetten eher im Minus-Bereich. Am Ende waren es drei Dinge, die uns ordentlich Punkte gekostet haben. Wenn man das bedenkt, hatten wir noch eine wirklich gute Note.
• Der Special am Samstag wird eine wichtige Prüfung – mit welchen Gedanken gehst Du in den Special?
Frederic Wandres: Ich muss es hinkriegen, am Samstag im Special fehlerfreizu reiten, was ja eigentlich unsere Stärke ist. Es kann natürlich immer etwas passieren, das weiß ich. Bluetooth ist super in Schuss, ich muss es nur in Seelenruhe zeigen. Das ist ein mentaler Spagat. Natürlich ist Druck auf dem Kessel – bei mir und in der ganzen Luft liegt Druck. Das gehört dazu und pusht ein Stück weit auch positiv und an dem Punkt muss ich jetzt meine Routine ausspielen. Wir kennen uns lange genug, Bluetooth und ich. Ich weiß genau, welches Risiko ich wann, wie und wo eingehen kann und so werde ich versuchen, das am Samstag nach Hause zu bringen. Bluetooth ist sensationell in Schuss.
Der 5*-Special beginnt am Samstag in Aachen um 9.00 Uhr – HIER geht es zu den bisherigen Ergebnissen und vorliegenden Starterlisten.