“Rückwärtsrichten gehört bei mir täglich zum Programm”
Montag ist ‚Impulse fürs Training‘-Tag bei dressursport.kim – heute mit Frederic Wandres

Frederic Wandres mit Olympiapartner Bluetooth
Als Turnierreiter zählen oft die Kleinigkeiten. Man konzentriert sich immer auf Pirouetten, fliegende Wechsel, Traversalen und alles mögliche, aber oft lässt man Punkte in den Kleinigkeiten liegen, zum Beispiel beim Rückwärtsrichten. Deshalb: Rückwärtsrichten gehört bei mir täglich zum Programm, selbst, wenn ich nur auf der Rennbahn Schritt reite. Immer wenn ich auf dem Pferd sitze, gehört einmal ein vernünftiges Rückwärtsrichten dazu. Jedes Pferd kann das lernen, egal, ob er sich für eine 10 oder für eine 7 bewegt. Theoretisch kann jedes Pferd beim Rückwärtsrichten eine Höchstnote bekommen, weil es nicht um Bewegungsqualität geht, sondern rein um Durchlässigkeit und die korrekte Ausführung dieser Lektion. Aber: man muss es üben.
Deswegen ist Rückwärtsrichten für mich fester Bestandteil des Trainings – es kostet keine Kraft und schult die Durchlässigkeit. Ich baue es meistens in der Aufwärmphase ein, irgendwo in der Bahn, auf dem Hufschlag oder auf der Viertellinie, einmal auf der rechten und einmal auf der linken Hand. Ich mache das auch mit den jungen Pferden schon, ab vierjährig. Das übe ich ganz spielerisch mit den jungen Pferden, manchmal reicht es auch, wenn sie nur zwei Tritte rückwärts gehen oder sie noch nicht gerade rückwärts gehen – man tastet sich langsam heran. Wichtig ist, dass sie lernen, die Hilfe anzunehmen. Dass sie verstehen, was sie sollen, und dass Rückwärts etwas ganz Selbstverständliches und Stressfreies ist.