Parade zum Halten –

Montag ist ‚Impulse fürs Training‘-Tag bei dressursport.kim – heute mit Sebastian Heinze

Sebastian Heinze

Für mich ist die Parade vom Schritt oder Trab zum Halten im Training ganz wichtig – mit den Jüngeren aus dem Schritt, mit den Älteren aus dem Trab. Damit die Pferde ein Gefühl dafür entwickeln, ihre Hinterbeine unter den Körperschwerpunkt zu bekommen, mit dem Gewicht aufs Hinterbein zu kippen und sich mit dem Mittelstück, Stichwort Bauchmuskulatur, zu tragen. Den jüngeren Pferden kann ich dadurch erklären, wie Lastaufnahme geht. Bei den älteren Pferden, Richtung Grand Prix, verbessere ich das Verständnis des Heranschließens.

Habe ich beispielsweise ein Grand Prix-Pferd, das etwas Probleme hat, aus der Piaffe herauszukommen, kann man das durch den Übergang zum Halten häufig verbessern. Man muss natürlich darauf achten, dass das Pferd geschlossen steht, in Selbsthaltung und mit einem guten Seitenbild. Das Pferd darf auf der hohlen Seite nicht schief stehen, nicht ausweichen und man muss die Vorhand einspuren können, Stichwort Geraderichtung. Der Reiter muss außerdem korrekt sitzen, der Unterschenkel darf nicht auf die Schulter kippen, der Oberkörper nicht zurückkommen, die Ellbogen dürfen nicht rückwärts ziehen.

Immens wichtig ist die Vorbereitung vor der ganzen Parade zum Halten. Schon in der Vorbereitung muss ich merken, dass sich beide Hinterbeine heranschließen, dass sich das Pferd nicht auf den Zügel stützt und nicht an einem Zügel mehr Druck als auf dem anderen hat.

Wenn man sich reell mit dem Anhalten beschäftigt, ist das enorm komplex und sehr spannend. Schon nach der Lösungs- und vor der Arbeitsphase lasse ich gerne ein paar Mal aus dem Schritt anhalten – an der langen Seite oder in der Schlangenlinie: Nach dem Abwenden zur Schlangenlinie beim Überqueren der Mittellinie anhalten. Viele haben einen Spiegel an der kurzen Seite und können dann wunderbar ihr Seitenbild überprüfen, um selbst auch das richtige Gefühl zu bekommen.