Mit fast 80% zum Kürsieg: Farrington
Gewaltiger Erfolg für Semmieke Rothenberger und Farrington beim CDI Lier: Sieg in Grand Prix und Kür – mit sehr guten Prozenten und großartiger Perspektive. ‘Farris’ Entwicklung, Semmiekes Gefühl auf ihrem ‘Ferrari’ und ihr persönliches Lier-Fazit…

Semmieke und ihr ‘Ferrari’ – zum top Team zusammengewachsen.
(Foto: ©Elena Dotoli)
Mit 79,235 Prozent hat das Paar Farrington und Semmieke Rothenberger nur an der 80-Prozentmarke vorbeigehaucht. Es war der zweite Start in einer internationalen Grand Prix-Kür im Seniorenbereich für die beiden. Bei den Deutschen Meisterschaften in Balve im vergangenen Jahr hatten sie Kür-Premiere gefeiert, Ende November dann im niederländischen Kronenberg ihre Kür-Premiere bei den Senioren mit 77,335 Prozent gewonnen, in Lier hat das Paar noch mal knapp zwei Prozent draufgelegt.
“Ich hatte wirklich ein super Gefühl bei der Kür”, freut sich die 17-fache Europameisterin der verschiedenen Nachwuchsklassen. “Ich finde, die Musik und die Kür sind perfekt auf ‘Farri’ abgestimmt. Die Musik macht immer gute Laune und wenn es mit ‘Let’s groove tonight’ losgeht, habe ich das Gefühl, dass er sich wirklich präsentieren und groß-machen möchte.” Die Halle in Lier sei unglaublich beeindruckend gewesen – mit viel Atmosphäre, Zuschauern und Licht. “Genau das genießt Farri, er liebt diese Aufmerksamkeit!”

Ein herrlicher Seitenblick auf Semmieke Rothenberger und Farrington in Lier (©digishots)
Natürlich fühle sie Zuhause, dass Farrington ein unglaublich talentiertes Grand Prix-Pferd mit einer einzigartigen Einstellung sei. Wenn er in seiner Lässigkeit die Lektionen ‘abspule’, bekäme sie schon manchmal Gänsehaut, aber es sei ja doch immer wieder eine andere Aufgabe, das so im Viereck auf dem Turnier abzuliefern. “Ich habe das Gefühl, dass es von Mal zu Mal immer abgestimmter, immer fein-getunter wird, er im Viereck immer mehr wächst und sich wohler fühlt. Er ist ein richtiger Showmaker geworden.” Sie nehme sich gerne viel Zeit zwischen den Turnieren, um noch ein paar Knöpfe ganz fein zu justieren, ihn noch mehr auf sie abzustimmen und auf das Gefühl, dass sie selbst im Viereck gerne hätte. “Es macht mich unglaublich stolz, dass sich diese Arbeit so auszahlt. Langsam merkt er, dass er phänomenal ist.”
Ihr ‘Ferrari’, so Farringtons Stallname, habe unglaublich viel PS und eine Arbeitseinstellung, die seinesgleichen suche. “Ich habe kein Pferd im Stall, das jeden Tag so gut gelaunt und motiviert ist und so viel Go hat. Er liebt seine Aufgabe, die er tut, das spürt man förmlich.”
Semmiekes Lier-Fazit: “Wir hatten im Grand Prix und in der Kür noch ein paar Flüchtigkeitsfehler, die auf meine Kappe gehen, weil er dann einfach zu viel geben möchte. Farri ist so einer, der sein Herz vorauswirft. Dieses Pferd ist ein Segen für seinen Reiter. Ich habe das Gefühl, dass wir ein richtiges Team in den letzten Monaten und Jahren geworden sind. Ich habe jeden Tag unglaublich viel Freude an diesem Pferd und bin sehr dankbar, dass ich so ein Pferd reiten darf. Und es motiviert mich extrem, wenn ich sehe, was für eine Leistung-Kurve er gerade absolviert und wenn ich Zuhause spüre, was noch alles möglich ist, dann lässt es mich mit einem fetten Grinsen durch die Gegend laufen.”

Aus den detaillierten Wertungen für die B-Note kann man nicht ablesen, ob irgendwo ein Fehler passiert ist, aber viel wichtiger: Hier sieht man das Gesamtbild eines Ritts. Das sind die Teilnoten der B-Note für Farrington in Liers Kür.
Platz zwei ging in Liers Kür an Anna Schölermann und Bon Scolari mit 72,470 Prozent. Für dieses junge Paar – den zwölfjährigen Bravour B-Sohn und die 23-jährige Bereiterin aus dem Stall von Hubertus Schmidt – war es der erste internationale Start seit den U25-Europameisterschaften im vergangenen Juli und es war ihre Kür-Premiere auf internationalem Seniorenparkett.
HIER geht es zu den genauen Ergebnissen der Kür in Lier