Kuscheltier mit Ehrgeiz

Die beiden Doppel-Finalisten – Teil 2

Am 13. Oktober hat sich Escolux mit 73,553 Prozent in der letzten Louisdor-Etappe in Guxhagen das Ticket fürs Finale gesichert. Damit ist er eins von zwei Pferden, die sich nach dem Nürnberger Burg-Pokal-Finale 2023 direkt fürs Louisdor-Finale 2024 qualifizieren konnten. DSP Sheldon Cooper und Carina Harnisch hatten wir schon in Teil 1 vorgestellt (HIER).

Heute werfen wir einen Blick auf Escolux, genannt ‚Esco‘, seine Reise zum Louisdor-Finale und seinen Ausbilder Thomas Wagner.

Final-Team: Thomas Wagner uind Escolux ‘Esco’

Der neunjährige Escolar-Sohn Escolux (Z.: Simon Kohlenbrenner, Bes.: Sammy Höner) und Thomas Wagner kennen sich gut. Drei Jahre steht Escolux nun im Stall des hessischen Profiausbilders. „Viele haben gesagt, dass Esco kein Grand Prix-Pferd wird“, erzählt Wagner. „Das hat mich erst recht gepusht. Ich habe mit Escolux erst in diesem Jahr mit Pi und Pa angefangen und ich muss sagen, dieses Pferd hat unheimlich schnell gelernt. Gerade die Grand Prix-Lektionen wie auch die Einerwechsel. Das war wirklich toll.“ Hinzu kam: „Durch die Arbeit mit Pi und Pa hat er eine unheimlich tolle Einstellung und viel mehr Ehrgeiz entwickelt. Ich musste gar nicht pushen, er wollte das und es ‚wuppte‘ ganz schnell bei ihm. Er möchte alles richtig machen und das ist durch die Pi-Pa-Arbeit noch viel intensiver geworden.“

Anfang Dezember ging der Neunjährige in Appelhülsen bei seinem ersten langen Grand Prix an den Start und Wagner freute sich auf Instagram: „Grand Prix Premiere ist geglückt! Escolux und Quantico platzieren sich noch mit Fehlern auf Platz 4 und 6 mit über 70% in ihrem ersten Grand Prix. Wir machen jetzt ein paar Hausaufgaben und freuen uns auf das Louisdor Finale 2024 in Frankfurt!“ Neben Escolux hat Wagner nämlich auch Quantico als Nachrücker für das Louisdor-Finale qualifiziert, es sind seine Louisdor-Finalqualifizierten Nummer drei und vier, zugleich ist er mit Escolar’s Emil im Finale des Nürnberger Burg-Pokals dabei.

„Ich habe ganz schön was zu tun in Frankfurt“, schmunzelt Wagner und freut sich.

Zurück zu Escolux: „Für mich war der Start in dem Grand Prix mit Esco noch mal sehr gut, wir hatten noch ein paar Schwierigkeiten, an denen wir jetzt bis Frankfurt gezielt arbeiten können.“ Bei dem sehr großen Escolar-Nachkommen mit der enormen Galoppade hätte sich Wagner gerade in der Zick-Zack-Traversale die Bahn schon gerne fünf Meter länger gewünscht, gibt er lachend zu, ebenso bei der doppelten ganzen Trabtraversale. „Obwohl er schon super Noten bekommen hat.“

Escolux – noch kraftvoller und ehrgeiziger geworden.

Die Festhalle im lilafarbenen Weihnachtsglanz kennt Escolux vom Burg-Pokal-Finale. ‚Guckig‘ sei er überhaupt nicht, aber „…er wird eher schüchtern, wenn er in ungewohnte Umgebung kommt“, erklärt Wagner. „Obwohl er sonst eher der ‚Hey, hier bin ich‘-Typ ist, sucht er in solcher Kulisse die Nähe bei seinem Reiter nach dem Motto: ‚Hilfst Du mir bitte‘. Da darf er noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen tanken.“

Weniger ist mehr!

‚Privat‘ ist Escolux ein sehr menschenbezogener und kinderlieber Typ. „Meine Jungs“, erzählt Papa Wagner, „die lieben ihn, weil er immer kommt und sich umarmen lässt. Er ist ein richtig liebes Kuscheltier.“ Neben dem ‚Sich-Kuscheln-Lassen‘ genießt Escolux seine täglichen Chill-Einheiten im Paddock auf dem Hofgut Kronenhof in Bad Homburg. Dort ist Wagner zu Hause und betreibt seinen eigenen Ausbildungsstall. „Nächstes Jahr habe ich mein 20-jähriges Firmenjubiläum“, staunt der Selbstständige fast selbst. „Wenn ich sehe wie ich angefangen habe und wo wir heute stehen, das macht Spaß!“

Wagners Philosophie, die er täglich mit in den Sattel nimmt, ist kurz und einleuchtend: „Ich möchte, dass meine Pferde immer gut gelaunt sind.“ Wie macht er das? „Ich arbeite im Training mit sehr viel Lob und positiver Unterstützung und zeige den Pferden, dass sie einen guten Job machen. Ich überfordere sie nicht, sondern gehe immer mit kleinen Schritten voran. Weniger ist mehr – das ist mein Standardspruch!“

***Von 18.-22. Dezember wird das Louisdor-Preis-Finale in der Frankfurter Festhalle ausgetragen.