Jessis wunderbares Schnippchen

Da hat uns Jessica von Bredow-Werndl ein wunderbares ‘Schnippchen geschlagen’.

dankbar!!! (©EQWO/P.Kerschbaum)

In und um Paris herum hörte man es immer wieder: ‘Warum hat Jessica Dalera nicht dort verabschiedet, einen besseren Moment wird es nicht mehr geben.’ Aber die Doppel-Olympiasiegerin hat es nicht getan und schon im Vorfeld, im Mai, hat sie sehr emotional, aber auch sehr logisch erklärt warum: “Wenn ich mir jetzt vornehmen würde, dass Paris meine letzte Prüfung mit Dalera ist, das könnte ich emotional gar nicht bewältigen. Ich kann das nicht sagen, ich muss das fühlen. Sie wird mir sagen, wann ihre letzte Prüfung ist. Das sage nicht ich ihr, das sagt sie mir. Ich kann mir nicht vornehmen, dass ich in Paris das letzte Mal auf die Mittellinie reite, das würde ich emotional gar nicht alles gebacken kriegen und nebenbei noch mal schnell Olympische Spiele reiten. Damit beschäftige ich mich nicht.“

Nach Olympia hat sie sich ‘damit’ beschäftigt

Nach zehn gemeinsamen Jahren, sieben DM- und sechs EM-Titeln, viermal Olympiagold, dem Sieg in Aachen und dem WM-Titel, mehr als zehn Weltcup- und zwei Final-Siegen hat Jessica von Bredow-Werndl nach ruhiger Überlegung und in Absprache mit allen Beteiligten, 23 Tage nach Olympia-Einzelgold entschieden: Daleras Sportkarriere ist vorbei. Wow – hätte man es geschickter, gefühlvoller machen können? Kein dramatischer letzter Turnierstart, aber trotzdem bekommt diese Ausnahmetänzerin ihre würdevolle Abschiedsbühne – bei ‘Freudenauftritten’ in Neumünster (November, Trakehner Hengstmarkt) und beim Turnier in Basel (Januar).

“Und ansonsten bekommt Dalera das beste Leben, das sie verdient hat!”

Den richtigen Moment nicht verpasst, großartig per social media-Film der Welt erzählt und mit gefühlvollen, sportlichen und innigen Bildern ihre gemeinsame Reise Revue passieren lassen. Chapeau – ein wunderbarer Weg eine absolute Ausnahmekarriere zu beenden.

Dieses Paar hat dem Dressursport einen unvergesslichen Stempel aufgedrückt!

Kim Kreling