Hemmer und Scholz ‘rocken’ Münster
Katharina Hemmer und Carina Scholz haben am ersten Tag beim Turnier der Sieger in Münster ordentlich aufgetrumpft! Hemmer und Denoix haben mit 75,540 Prozent den nationalen Vier-Sterne-Grand Prix gewonnen, Scholz folgte auf den Plätzen zwei und drei mit Soirée d’Amour (73,360 %) und Tarantino (73,220 %).
Erste Präferenz: cool bleiben
Für den zwölfjährigen Denoix PCH (Bes.: Nancy Gooding, Z.: Friedrich Kuhlmann) war es der erste Start nach Aachen. In Aachen hatte der Destano-Sohn deutlich Nerven gezeigt, deshalb erklärte Hemmer: “Die erste Präferenz war erst mal, dass er cool bleibt und die Nerven behält. Deswegen habe ich etwas konservativ angefangen, habe die erste Piaff-Passage-Tour etwas brav geritten, aber dann immer mehr gesteigert.” Zu Beginn der Zweierwechsel leistete sich das Paar einen Fehler. “Das war meiner”, erklärte Hemmer. “Ich hatte das Gefühl, dass er nicht ganz so zieht und so bin ich zu doll in die Zweier reingeritten, aber sonst bin ich sehr zufrieden. Das geht noch besser, aber Hauptsache war wirklich, dass er gelassen bleibt und das war prima. Auch bei der Siegerehrung ist er total entspannt gewesen.”
Zweimal hatte die Bereiterin aus dem Stall von Hubertus Schmidt den Fuchs vorher mit zu Turnieren zum Training genommen. “So tun als ob”, lacht sie. “Ich glaube, das war eine gute Vorbereitung.” Am Sonntag steht jetzt für das Paar der Special vor dem Münsteraner Schloss auf dem Programm. “Ich wollte ihn nicht gleich wieder Kür und dann noch im Flutlicht vor dem Schloss reiten, erst mal soll er schön zur Ruhe im Viereck finden.” Der nächste ‘Kür-Test’ ist schon geplant: Beim Springturnier in Paderborn Mitte September wird sie mit Denoix seine Kür als Schauprogramm zeigen. “Das ist optimal für uns zum Üben ohne Druck, zumal ich die Kür ja erst einmal in Balve geritten habe.” Der Plan sei, mit Denoix etwas häufiger auf Turniere zu gehen als bisher. “Wir sind sehr wenige Turniere geritten, aber das hat nicht geholfen. Also probieren wir jetzt mal, etwas mehr Turniere zu reiten, damit er mehr Routine bekommt, sich daran gewöhnt und dann cooler bleibt.”
Scholz im ‘Doppelpack’
“Tobi (alias Tarantino) war super!”, und man hört den Stolz und die Freude in der Stimme von Carina Scholz. 17 Jahre jung ist der Toronto-Sohn inzwischen (Bes.: Sportpferde Scholz, Z.: Hans-Günther Böhl) und Scholz erzählt: “Tobi hatte nach Falsterbo erst mal Pause, vor zwei Wochen haben wir das Training wieder ein bisschen angezogen und gestern in Münster war er absolut ‘on fire’, richtig wild.” Und lachend ergänzt sie: “Ich wollte ihm schon seinen Ausweis zeigen, um ihm zu zeigen, dass er 17 ist und nicht drei.” Heute im Grand Prix sei er einfach ‘da gewesen’. “Er war richtig gut, ich bin sehr sehr zufrieden. Es waren noch ein paar Flüchtigkeits-Kleinigkeiten drin, die Pirouette nicht ganz gerade beendet oder bei der Traversale einen halben Meter zu früh aufgehört, aber es war richtig schön. Der hatte so viel Lust!” Tarantino geht am Sonntag den Special, während sich Soirée d’Amour (Bes.: Birgit Kalvelage, Z.: Maren Bergen) am Samstag in der Kür präsentieren darf. “Die Stute ist in Falsterbo ihre erste Kür überhaupt in ihrem Leben gegangen, das wollen wir jetzt ein bisschen üben. Sie hat sich eine Kür von Tarantino geliehen.” Und zum Grand Prix heute: “Das war ihre beste Prüfung überhaupt bisher. Es war heute das erste Mal, dass alles flüssig hintereinander ging, keine Störung, keine Unaufmerksamkeit drin war. Sie war die ganze Prüfung zu 100 Prozent bei mir und wir konnten zum ersten Mal, das, was wir Zuhause schon können, mit ins Viereck nehmen. Das war richtig cool. Beim letzten Übergang zum Trab habe ich schon eine Gänsehaut gehabt, weil ich dachte ‘Joa, wahrscheinlich schlage ich mich jetzt selbst.'” Genauso kam es: Soirée d’Amour knapp vor Tarantino, beide Ü73-Prozent – “Das ist schon richtig klasse!”
HIER geht’s zu den Ergebnissen aus Münster