Fast 80 Prozent für Florine OLD
Mit 79,250 Prozent sicherten sich Binaca Nowag-Aulenbrock und Florine OLD Platz vier im Weltcup-Feld von Herning. Co-Bundestrainer Jonny Hilberath ist hoch zufrieden: “Alle fünf deutschen Weltcup-Kandidaten haben den Dressursport toll präsentiert.”

Wachsen in Herning über sich hinaus: Binaca Nowag-Aulenbrock und Florine OLD
“Florine hat mir ein spitzen Gefühl gegeben”, jubelte Bianca Nowag-Aulenbrock. “Sie ist deutlich besser und geschlossener piaffiert und passagiert als gestern, war unheimlich konzentriert und hatte, glaube ich, auch richtig viel Spaß. Das Publikum war unglaublich und dass es am Ende zu Platz vier reichte in DIESEM Feld, war definitiv ein Sekt wert!” Bianca habe eine aktive, sportliche, harmonische und nahezu fehlerfreie Runde gedreht, lobte Jonny Hilberaht, der alle fünf deutschen Paare vor Ort betreute. “Das Publikum hat das genau erkannt und sie dementsprechend gefeiert.”

Team Nowag-Aulenbrock – ein wohlverdientes Sektchen 🥂 auf Platz 4 🙂
Carina Scholz und Tarantino bezeichnete Hilberath als “eine Freude!” Das Pferd sei ja mal eine ganze Zeit aus dem Turniergeschehen verschwunden gewesen und sei besser denn je wieder gekommen. “Er ging gestern und heute einfach frisch, motiviert und elastisch. Es ist eine schöne Demonstration, wenn man Pferde, die etwas älter im Sport werden, pflegt und diese dann mit großer Freude und gespitzten Ohren weiterhin die Dressuraufgaben absolvieren. Das Herz geht einem auf, wenn man die beiden beobachtet.” Mit 78,575 Prozent landete das Paar in der Weltcup-Kür auf Rang sechs.
“Wir hatten ein fantastisches Abreiten – ein Gefühl, das ich mir auf jeden Fall merken möchte”, schwärmt Raphael Netz noch in der Erinnerung. “Aber dann sind wir eingeritten und waren irgendwie nicht beieinander. Wir haben nicht so harmonisch miteinander funktioniert wie sonst und es sind uns unheimlich viele Fehler passiert.” 77,215 Prozent und Platz beun war ihr Endergebnis. Zwischendurch habe Camelot auch wieder ganz tolle Sachen gemacht, darunter wieder die Einerwechsel wie schon im Grand Prix, resümiert Netz weiter. “Es ist natürlich mega ärgerlich, wenn man gerade bei einem Weltcup-Turnier so viele Patzer hat, aber nichtsdestotrotz fahre ich mit einem guten Gefühl nach Hause, weil ich das Gefühl habe, er entwickelt sich toll weiter.” Er werde sich über die Gründe für das ‘Nicht-beieinander-Sein’ noch gründlich den Kopf zerbrechen, seine Erkenntnisse daraus ziehen und diese dann für sich auswerten. “Mit meinem zweiten Pferd bin ich aber mega zufrieden. Dieudonne ist heute morgen im Special schon über sich hinaus gewachsen, das war wirklich toll.” Hilberath konnte die nicht ganz so geglückte Kür im Fazit über Netz nicht sehr beeindrucken: “Raphi hat seine Pferde in toller Form und sich selbst auch!”
“Ingrid ist wie gewohnt sehr präzise geritten”, erklärte Hilberath nach dem Ritt von Ingrid Klimke und First Class. “Ihrer Stute wünschte man noch etwas mehr Schwingung und in gewisser Weise etwas mehr Elastizität in der Galoppade, aber Ingrid reitet einfach sehr harmonisch und im positiven Sinn klassisch mit sehr schöner Einwirkung durch den Sitz.” Ingrid sei eine sehr gute Repräsentantin für die gute Schule, für das “…was wir wollen. Das war beide Tage sehr erfreulich.” In der Kür wurde es für Klimke und First Class Platz zehn mit 75,950 Prozent.
Außerdem war ein noch recht neues Gesicht im Weltcup von Herning am Start, der Berufsreiter Maik Kohlschmidt. Kohlschmidt lebt seit vielen Jahren in Dänemark und hat in Herning die zwölfjährige Pasadena geritten, die er selbst ausgebildet hat. Für das Paar war es das erste Mal in der Westeuropa-Liga. “Maik hat sich sehr gut geschlagen”, lobte Hilberath. “Da ist überall noch Luft nach oben, aber das war insgesamt ein sehr positiver Eindruck.”
“Herning ist immer eine Reise wert”, resümierte Hilberath. “Sehr schön organisiert, eine Wahnsinns-Stimmung, in der Weltcup-Kür komplett ausverkauft und mit einer sehr schönen Ausstellung.” Alle fünf deutschen Herning-Weltcup-Kandidaten hätten den Dressursport toll präsentiert, so man sich das vorstelle. “Und nicht vergessen sollten wir Elisabeth von Wulffen auf Triple A, die als einzige Deutsche die U25-Tour geritten hat und zweimal mit noch weiter ausbaufähigen, aber auch vielversprechenden Runden auf dem Podest stand. Ich glaube, von dieser noch recht jungen Paarung werden wir im nächsten Jahr einiges erwarten können.”
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