“Emotional ergriffen” – in Balve
„Die ganze Nummer in Balve war super besonders.”
Semmieke Rothenberger ist vor zehn Tagen in Balve das erste Mal mit Farrington bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren am Start gewesen – und hat sich mit Farri top präsentiert. Emotional ergriffen war die 25-Jährige aber aus mehreren Gründen…
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Unglaublich stolz auf ihren ‘Farri’ – Semmieke Rothenberger in Balve
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2023 haben Semmieke und ihr ‚Farri‘ schon Kürsilber und Einzelgold bei den Deutschen U25-Meisterschaften in Balve gefeiert. 2024 wurde es Doppelgold – mehr geht nicht. Ende 2024 hat das Paar dann auch noch das Finale Piaff-Förderpreises gewonnen und dann den Sprung gewagt: in den großen Grand Prix-Sport!

Pure Freude über Doppelgold 2024
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„Das Piaff-Förderpreis-Finale im vergangenen Jahr in Donaueschingen war für mich der Anfang von der Reise mit ‚Farri‘ in die große Tour. In Donaueschingen sind wir unseren ersten gemeinsamen Grand Prix geritten”, blickt ‘Semmie’ Rothenberger zurück. Neun Monate später hat das Paar den nächsten Schritt gewagt und war bei der DM in Balve im Seniorenfeld am Start. „Die Zeit von Donaueschingen, unserem Sprungbrett, bis Balve verging so schnell wie ein Augenzwinkern“, schmunzelt die 25-Jährige. „Farri hat mir in dieser Zeit so viel gegeben und Türen geöffnet, dass ich gar nicht so schnell hinterherkam.“

Augenzwinkern a la Farri – und zack im großen Grand Prix-Sport erfolgreich
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Zehn Wochen nach ihrem Piaff-Sieg im vergangenen September sind die beiden erstmals im niederländischen Kronenberg international in Grand Prix und Kür gestartet: ein Sieg in der Kür und Platz zwei im Grand Prix. Es folgten zwei internationale Siege im belgischen Lier Anfang März dieses Jahres und gleich ein weiterer in Hagen Ende April. „Mit den Siegen und top Platzierungen in besten Starterfeldern und teilweise trotz Fehlern – da habe ich gedacht: ‚Hui, kann mich mal jemand kneifen?‘”, schmunzelt Semmie. “Dass ich mit einem Pferd wie Flanell in den Grand Prix-Sport wachsen durfte, ist schon besonders. Aber jetzt noch Farri zu haben, der sein komplettes Herz für mich ins Viereck wirft und mir super viel Freude bereitet – das ist absolut nicht selbstverständlich, dass man zweimal so etwas erleben darf.“
Flanell macht zurzeit nach einer kleinen Verletzung noch etwas Pause, mit Farrington steht Anfang Juli der Start in Aachens Vier-Sterne-Tour an. Mit beiden Pferden hat Semmieke Rothenberger den Piaff-Preis gewonnen, 2021 mit Flanell, 2024 mit Farrington, um sich dann mit beiden Pferden auf die ‚Resie‘ in den großen Grand Prix-Sport zu machen.
Es seien aber zwei ganz unterschiedliche Reisen gewesen – mit unterschiedlichen Pferden und Voraussetzungen, erzählt die 25-Jährige. „Bei Flanell war ich selbst damals noch sehr grün. Beim Finale 2021 bin ich meinen allerersten Grand Prix geritten. Mit Flanell habe ich dann erste Grand Prix-Luft geschnuppert und ein bisschen Routine gesammelt. Und jetzt mit Farri habe ich ein Pferd, das hochsensibel ist und nicht das Ego hat wie eine Flanell (lacht). Farri wirft sein ganzes Herz ins Viereck, aber er denkt anders. Wenn mir ein Fehler mit Flanell passiert, denkt sie sich: ‘Mir egal, weiter geht’s!’ Farri ist noch sensibler. Deswegen war es für mich noch mal eine ganz andere Herausforderung, ihm die Sicherheit im Grand Prix zu geben.“ Und umso stolzer sei sie darauf, wie toll er sich in Balve präsentiert habe.

Und so voller Freude für ihren Bruder Sönke
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Balve sei für sie von mehreren Seiten sehr emotional gewesen. „Die ganze Nummer in Balve war super besonders. Erst für mich mit Farri, dass ich da so mithalten konnte. Wir hatten an allen Tagen Fehler, die auch teilweise teuer waren, und trotzdem hat er immer unter den Top Ten mitgemischt. Aber es war für mich auch als Schwester sehr emotional zu sehen, dass sich Sönke aus diesem kleinen Tief herausgekämpft hat. Das hat mich für ihn sehr berührt und emotional ergriffen.“

Emotional ergriffen war auch Vater Sven Rothenberger: “Das ist ganz schön anstrengend mit zwei Kindern hier”, lacht er. “Aber sie waren beide toll!”