Olympiasieger im und Weltmeister unter dem Sattel

Mit Olympiasiegern im und Weltmeistern unter dem Sattel – das 33. Nürnberger Burg-Pokal-Finale

Nächste Woche ist es so weit: Zum 33. Mal treffen sich Deutschlands beste sieben- bis neunjährige Dressurnachwuchspferde zum Finale des Nürnberger Burg-Pokals in der Frankfurter Festhalle.
Eine darf bei diesem Traditionsfinale nicht fehlen: Multi-Finalistin Dorothee Schneider. Die zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin hat 2024 ihr 23. Pferd für das Nürnberger Burg-Pokal-Finale qualifiziert und wird zum 19. Mal an diesem Finale teilnehmen. Zweimal hat Schneider das Finale bereits gewonnen.

Burg-Pokal-Spezialistin Dorothee Schneider in diesem Jahr mit Maxi Krafts Barcelo im Finale.
(©Marja Elisat)

Und noch ein paar Final-Zahlen: Bisher haben acht Hengste, 17 Wallache und sieben Stuten die prestigeträchtige Serie gewonnen. Das diesjährige Finale ist ziemlich ausgeglichen – mit vier Wallachen und vier Hengsten und vier Stuten oder drei Hengsten und fünf Stuten – je nach der Wahl von Charlott-Maria Schürmann (s. Text).

Ein Blick auf die Finalisten 2024:
1. DSP Diamante Negro und Juliane Brunkhorst
Das Paar siegte gleich zu Beginn der Saison in Hagen a.T.W. mit 75,682 Prozent. Der achtjährige De Lorean-Sohn war 2022 bei Bundeschampionat und 2023 bei der WM der siebenjährigen Dressurpferde wertvolle Finalerfahrungen. Mit dem sechsten Finalpferd hat Juliane Brunkhorst schon jede Menge Burg-Pokal-Erfahrung. Juliane Brunkhorst ist ein bekennender Diamante-Fan: „Diamante ist für mich ein absolutes Ausnahmepferd und dazu zählt nicht nur seine Qualität der Grundgangarten, sondern ganz besonders sein Charakter. Er ist durchweg positiv, ein totaler Teamplayer und für mich der beste Partner auf dem Weg in den großen Sport. Wir verlassen uns gegenseitig aufeinander!“

2. Dante´s Pearl oder Life Time FRH und Charlott-Maria Schürmann
Charlott Schürmann hat die Qual der Wahl: die Burg-Pokal-Siegerin von 2012 könnte auch mit zwei Pferden im Finale antreten, wie Juliane Brunkhorst und Lena Haßmann, aber sie möchte sich lieber auf ein Pferd konzentrieren. Noch sind die Würfel nicht gefallen, ob sie mit der neunjährigen Dante Weltino-Tochter oder dem siebenjährigen Livaldon-Sohn nach Frankfurt reisen wird.
Dante´s Pearl kann bereits zahlreiche Erfolge vorweisen: 13 Platzierungen, darunter sieben Siege, in S-Dressuren. Eins ihrer Highlights ist der starke Trab für den sie bereits mehrfach mit der 10 ausgezeichnet wurde.
Nicht weniger spektakulär trumpft Life Time FRH auf. Er ist der amtierende Weltmeister der siebenjährigen Dressurpferde. Bereits fünf- und sechsjährig konnte das Bewegungstalent WM-Finalerfahrung sammeln. Life Time qualifizierte sich mit der höchsten Note der Saison, mit 76,878 Prozent!

Mit der höchsten Qualifikationsnote 2024: Life Time FRH unter Charlott-Maria Schürmann (©Thomas Hellmann)

3. Maxi Kraft´s Barcelo OLD und Dorothee Schneider
Der Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde 2022 erobert unter Dorothee Schneider die schwere Klasse. Der achtjährige Sohn des Bon Coeur besticht mit seinen raumgreifenden Grundgangarten und der erstklassigen Grundausbildung. So erhielt er in dieser Saison mehrfach die Note 10,0 für sein Halten. „Der unheimliche große starke Galopp im Bergauf und im Gegenzug die Galopp-Pirouetten mit höchster Versammlungsbereitschaft sind mit Barcelo immer wieder gut für ‚Gänsehautfeeling‘!“, schwärmt Dorothee Schneider. „Dazu kommt sein einfach gigantischer Schritt.“ Außerdem sei Barcelo ein ungeheuer liebenswertes Pferd, freundlich und ruhig, dabei trotzdem ideenreich und motiviert.

4. Vitalos FRH und Leonie Richter
Spätestens seit 2023 ist der Name Leonie Richter für Fans der Serie ein Begriff, im vergangenen Dezember siegte die 28-Jährige im Siegerpreis. Der Einzug ins Finale 2024 gelang ihr mit dem Hannoveraner Hengst Vitalos FRH in Balve mit 75,951 Prozent. Der siebenjährige dreifache Vizeweltmeister der jungen Dressurpferde (2022-2024) hat den Burg-Pokal bereits in den Genen: sein Vater Vitalis gewann mit Isabel Freese das Serienfinale 2016. „Vitalos ist ein absolutes Verlasspferd“, betont Leonie Richter mit Nachdruck. „Er will immer alles richtig machen und ist immer hochmotiviert. Ich hoffe, dass wir beim Finale viel Spaß haben und ich zeigen kann, was für ein Ausnahmepferd Vitalos ist.“

5. ZINQ First Vienna FH FRH und Lucie Anouk Baumgürtel
Mit 20 Jahren ist Lucie-Anouk Baumgürtel in diesem Jahr die jüngste Finalistin, aber sie ist schon mit enormen Erfolgen dekoriert: 17 Gold, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei Europameisterschaften der Ponyreiter, Junioren und Jungen Reitern hat sie bereits verdient. Die achtjährige Vitalis-Tochter First Vienna zeigte bereits 2022 ihr Talent mit dem Gewinn der Bronzemedaille beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde. „Vienna bringt immer eine tolle Einstellung mit“, strahlt die junge Reiterin. „Wir kennen uns reiterlich seit Viennas viertem Lebensjahr und haben eine sehr enge Verbindung. Sie ist mein Traumpferd!“

Die jüngste Reiterin im Finale 2024: Lucie-Anouk Baumgürtel mit ZINQ First Vienna FH FRH
© www.sportfotos-lafrentz.de

6. und 7. Chére Celine OLD und Maddox Mart unter Lena Haßmann
Lena Haßmann gelang ein besonderer ‚Streich‘ an diesem Jahr: Sie qualifizierte zwei Pferde fürs Nürnberger Burg-Pokal-Finale am selben Tag! Mit Maddox Mart gewann sie die Qualifikation in Donaueschingen, Finalticket Nummer eins. Durch die Donaueschinger Ergebnisse war klar, dass sie außerdem mit Chére Celine als Zweitplatzierte von Elmlohe ins Feld der Finalisten rutschen würde, Finalticket Nummer zwei.
Die Governor-Tochter Chére Celine gehörte in diesem Jahr schon zu den Finalisten bei der Weltmeisterschaft der siebenjährigen Dressurpferde. Maddox Mart, der siebenjährige Rapphengst vom Gestüt Schafhof. Unter Jessica Lynn Thomas war der Hennessy-Sohn bereits fünfjährig Finalist bei der WM der jungen Dressurpferde.
Lena Haßmann hat es schon viermal unter die Top Drei des Nürnberger Burg-Pokal-Finals geschafft und ist somit schon viermal um den Siegerpreis in der Kür am Samstagabend mitgeritten. Auf das fünfte Mal fiebert sie hin…

8. Escolar´s Emil und Thomas Wagner
Der Siegerpreis-Gewinner 2022 aus dem hessischen Bad Homburg, Thomas Wagner, ist das dritte Jahr in Folge beim Nürnberger Burg-Pokal-Finale dabei. Mit dem neun Jahre alten Escolar´s Emil zieht Wagner mit einem Sohn des Burg-Pokal-Finalisten Escolar ins Finale ein. Der Rheinländer ist das achte Finalpferd für den Pferdewirtschaftsmeister. Mit einem weiteren Escolar-Sohn, Escolux, ist Wagner außerdem im Finale des Louisdor-Preises am Start.
„Emil ist unwahrscheinlich clever“, beschreibt Wagner den Rheinländer. „Dabei aber auch ein totaler Clown, der sehr auf seine Menschen fixiert ist. Er hat einfach an allem Freude und macht uns damit täglich Freude. Seine Talente scheinen keine Grenzen zu haben.“

Typisch Escolar: Sohn Emil mit geballter Galopp-Power unter Thomas Wagner
(©Brit Placzek)

9. Prinzessin Paula und Victoria Nielsen
Mit drei Jahren entdeckte Victoria Nielsen ihre Prinzessin Paula bei Züchter Franz Galneder und schenkte sie sich selbst zum 30. Geburtstag. Die nun achtjährige Stute von Fürsten-Look brillierte bei ihrem Sieg in der Finalqualifikation Darmstadt-Kranichstein besonders durch die feine Art, mit der sie sich reiten ließ. Mit dem dreimaligen Gewinn des Stilpreises bei den Qualifikationen Pferd International, CHI Donaueschingen und Kranichstein ist das Paar in der Favoritenrolle für den Stilpreis im Nürnberger Burg-Pokal-Finale 2024, der traditionell im Rahmen der Finalprüfung vergeben wird.
„Paula ist super rittig und hat ein bestechendes Gleichmaß“, schwärmt Victoria Nielsen. „Und sie wurde von Jahr zu Jahr über diese Rittigkeit und Durchlässigkeit immer besser. Sie war immer ein schönes Pferd, aber dass sie jetzt auch so tolle Prozente gehen kann, kam über die Rittigkeit.“

10. Henriettenhof`s Kinshasa und Franz Trischberger
Bei der letzten Etappe sind sie erst in die Serie eingestiegen – und haben sich ihr Finalticket gesichert: Franz Trischberger und die achtjährige Henriettenhof´s Kinshasa v. Bordeaux. Bereits siebenjährig hat die Oldenburgerin in Jungpferde-S-Dressur auf sich aufmerksam gemacht. „Kinshasa ist eine Pferdepersönlichkeit, die immer Leistung bringen und sich präsentieren möchte“, beschreibt der selbstständige Ausbilder seine Finalpartnerin. „Mich begeistert ihre spielerische Leichtigkeit immer wieder aufs Neue.“
Für Trischberger ist das Burg-Pokal-Finale 2024 Final-Premiere!

11. Dreikäsehoch und Helen Langehanenberg
Als erste Nachrücker haben sich Dreikäsehoch von Dimaggio und Helen Langehanenberg in Görlitz für das Finale empfohlen – und sind nachgerückt. Helen Langehanenberg freut sich gleich dreifach, denn sie ist Züchterin, Besitzerin und Ausbilderin von „Käse“, alias Dreikäsehoch. Die Grundausbildung hatte Bereiterin Sabrina Geßmann übernommen, seit 2022 sitzt die Championatsreiterin selbst im Sattel ihres Selbstgezogenen.
„Er ist mein ‚Gute-Laune-Pferd‘“, freut sich Langehanenberg. „Wenn wir dann noch sein Talent zeigen können, freut es mich umso mehr, aber ich glaube so fest an ihn, dass er eines Tages ganz hoch hinaus kann.“
Zehnmal hat die Mannschaftsweltmeisterin bereits am Nürnberger Burg-Pokal-Finale teilgenommen, dreimal hat sie den Sonderehrenpreis für das beste Rückwärtsrichten und zweimal den Stilpreis gewonnen – Chapeau!

Mit dem selbstgezogenen ‘Käse’ im Finale: Helen Langehanenberg
(©Brit Placzek)

12. Ecco MW und Leslie Rohrbacher
Der achtjährige Rheinländer Hengst von Escolar ist als zweiter Nachrücker ins Finalfeld gerutscht. Er punktete in der Saison am höchsten im starken Schritt, starken Trab und den Galopp-Traversalen. Für Leslie Rohrbacher ist es die Premiere im Serienfinale. Ihr Finalziel: „Unser Ziel für das Finale ist es, eine harmonische, für uns zufrieden stellende Runden abzuliefern, dabei Spaß zu haben und es zu genießen in solch einer Atmosphäre, wie in der Festhalle, reiten zu dürfen.“

Die Einlaufprüfung des Nürnberger Burg-Pokal-Finales 2024 steht in Frankfurt am Donnerstag, 19. Dezember, ab 8.00 Uhr auf dem Programm, die Finalprüfung beginnt am Samstag um 10.00 Uhr.

***Tipp: Nach bewährter Tradition wird eine Vorreiterin um 9.50 Uhr die spezielle Burg-Pokal-Aufgabe demonstrieren. Das wird in diesem Jahr Valentina Pistner auf dem ehemaligen Burg-Pokal-Sieger QC Flamboyant OLD übernehmen, kommentiert von der fünfmaligen Nürnberger Burg-Pokal-Siegerin Isabell Werth.