“…wie es dem Pferd am leichtesten fällt”
dressursport.kim: Impulse fürs Training – heute mit Katharina Hemmer

Katharina Hemmer
Übergänge – Ich reite wahnsinnig viele Übergänge jeden Tag, weil es jedem Pferd in jedem Alter und Ausbildungsstand hilft. Das geht los bei den ganz jungen Pferden. Ich habe eine Stute, die dieses Jahr vier geworden und noch sehr grün unter dem Sattel ist. Mit ihr reite ich Trab-Schritt- und Trab-Galopp-Übergänge. Erstmal lasse ich sie in den Galopp ‚reinlaufen‘, zuerst mit leicht entlastendem Sitz, und das wird dann immer präziser und feiner. Nach und nach fange ich an, ein paar Tritte vor dem Übergang auszusitzen und bleibe immer etwas mehr auch beim Übergang an sich sitzen. Man muss immer in das Pferd hineinfühlen, wie es dem Pferd am leichtesten fällt, den Körper zu benutzen und den Übergang von hinten nach vorne zu entwickeln.
Gerade bei den Jungen arbeite ich auch viel mit Wiederholungen und helfe ihnen mit meiner Stimme. Die kennen sie schon vom Longieren. Wichtig ist auch: Ich arbeite die jungen Pferde in kurzen Reprisen und mache dann längere Pausen – damit sie sich erholen können und Zeit haben, über das nachzudenken, was wir gerade gemacht haben.
Wenn ich beispielsweise das Angaloppieren an einem Tag mit mehreren Wiederholungen geübt habe, probiere ich es beim nächsten Training (dazwischen haben die Youngster bei mir meist einen Tag Pause) wieder. Wenn es dann gleich beim ersten Mal klappt, mache ich es noch ein zweites Mal – einmal kann immer Zufall sein :-). Wenn es beim zweiten Mal auch klappt, lasse ich es gut sein. Wenn nicht, wiederhole ich es noch mal – aber immer wieder mit Pausen. Zwischendurch mache ich vielleicht auch noch mal was anderes und komme noch mal zum Angaloppieren zurück, um zu fühlen, inwieweit sie mich schon verstanden haben.
Ganz wichtig außerdem: Ich lobe ganz viel – mit der Stimme und durch anklopfen, damit sie durch die positive Resonanz verstehen, was ich möchte.