Vollendung mit Wermutstropfen

Dieser My Monday muss unbedingt den vergangenen Tagen in Stuttgart gewidmet werden.

Wer die Weltcup-Kür in der Schleyerhalle verpasst hat, hat ein Stück Dressursportgeschichte in Vollendung versäumt. Es war atemberaubend! Hervorragender Sport, super Choreographien und Musiken, Pferde und Reiter, die über sich hinauswuchsen. Das Stuttgarter Publikum, das fairer, unterstützender und euphorischer nicht hätte sein können. Emilio, der den Beweis geliefert hat: Spitzendressursport hält fit und fröhlich. Reitergesichter, die so derart zum Strahlen kamen, dass auch dem Letzten klar geworden sein muss: Die Glücksgefühle nach einer gelungenen Vorstellung gemeinsam mit seinem Pferd sind durch absolut nichts zu ersetzen. Und ‚gelungen‘ steht hier nicht in unbedingter Abhängigkeit zum Erfolg laut Platzierung. Neben der Siegerin hat besonders die Reiterin auf Platz 14 ihre ansteckende, grenzenlose Freude transportiert: Justina Vanagaite – bei diesen Bildern konnte man unmöglich cool bleiben.

Schöner kann man Dressursport nicht erleben!

Einen Wermutstropfen allerdings mussten wir in den Stuttgart-Tagen auch verbuchen: Deutschlands beste U25-Reiter, die, die in den kommenden Jahren perspektivisch die internationale Szene erobern können, küren seit 23 Jahren ihren Finalbesten in der Schleyerhalle. Allein schon Finalist im Piaff-Förderpreis zu sein, ist eine riesige Auszeichnung. Wie schade, dass diese Top-Youngster zwei Tage hintereinander um 7.30 Uhr ihre Prüfungen vor nahezu leeren Tribünen absolvieren mussten. Das war zwar ein absolut würdiger Ort für dieses Finale, aber kein würdiger Rahmen.

Ihre/Eure

Kim Kreling