Mannheims 4*-Sieger: First Romance, Dayman und (eigentlich) Fendi

16 Paare gingen in Mannheims Vier-Sterne-Tour an den Start, darunter die deutschen Kaderreiter Dorothee Schneider mit First Romance und Dayman und Sönke Rothenberger mit Fendi. Kurzfristig absagen musste Isabell Werth, ihre Olympiastute Wendy stand kurz vor der Abreise mit einem geschwollenen Hinterbein da.

Foto oben: Moment der Zweisamkeit in der Siegerehrung – Dorothee Schneider und Dayman

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First Romance sehr entspannt, Dorothee Schneider noch mit etwas nachdenklicher Miene 🙂
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‘Roman’ siegt, Schneider resümiert: “Wir müssen uns im Viereck noch wiederfinden.”

Zwei Vier-Sterne-Siege sicherte sich Dorothee Schneider: den Grand Prix gewann sie mit dem 15-jährigen First Romance ‘Roman’ mit 71,305 Prozent. Erst im Dezember hatte sich Roman nach langer Turnierpause wieder auf dem Parkett zurückgemeldet, Mannheim war für ihn, wie für viele seiner Kollegen, der erste Outddor-Start der Saison und die Reitmeisterin resümierte: “Im Grand Prix war ich halbwegs zufrieden, im Special war er insgesamt besser, obwohl wir da einen dicken Fehler beim Angaloppieren hatten. Wir müssen uns im Viereck noch wiederfinden.” Im Special hat das Paar Rang drei mit 71,255 Prozent belegt.

Genossen ihre Kür im Hauptstadion von Mannheim: Dorothee Schneider und Dayman
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Dayman verteidigt Kür-Sieg

Stallkollege Dayman stellte sich im Grand Prix mit 70,413 Prozent auf den Bronzerang und konnte in der Kür seinen Sieg vom Vorjahr mit einem Ergebnis von 76,085 Prozent wiederholen. Alljährlich wird die Kür am Montagmittag in Mannheims großem Springstadion geritten. Dahinter steckt ein ziemlicher Aufwand: am späten Sonntagabend wird der Parcours ab- und das Viereck aufgebaut, am frühen Montagmorgen dürfen die Kürreiter einmal auf das Stadionviereck mit ihren Pferden, dann wird wieder für das Springen umgebaut und gegen Mittag für die Kür wieder das Viereck aufgebaut. Dorothee Schneider betonte: “Ein großes Dankeschön für dieses tolle Event und die Mühe, die man sich hier gibt. Es macht einfach großen Spaß im Hauptstadion – auch mein Pferd hatte seinen Spaß – und es ist eine Ehre dort einzureiten.” Dayman war durchaus ‘an’ in seiner Kür zu Barry White-Musik, absolvierte sie aber – bis auf ein Missverständnis in den Serienwechseln – fehlerfrei. “Ich war das letzte Mal Anfang März in Herning mit ihm am Start, das war noch in der Halle, also auch für ihn war Mannheim das erste Outdoor-Turnier. Insgesamt bin ich sehr zufrieden.”

Fendi und Sönke Rothenberger – eigentlich Erste, dann Zweite in Mannheim
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Fendi – eigentlich auch Erster, aber dann Zweiter

Im Grand Prix Special trat ein recht seltenes Phänomen auf: Zwei Paare setzten sich mit exakt derselben Prozentzahl an die Spitze. Henri Ruoste und seine Olympiastute Tiffanys Diamond erhielten ebenso 71,660 Prozent wie Sönke Rothenberger und sein Olympia-Reservist Fendi. Aber – in einem solchen Fall schreibt es das internationale Reglement vor, dass das paar mit dem höheren Mittelwert gewinnt. Am Beispiel Fendi: Fendi hatte von den fünf Richtern die Bewertungen 70,638, 71,170, 71,277, 72,447 und 72,766 Prozent erhalten, schon in aufsteigernder Tendenz sortiert. In der Mitte liegt also der Wert von 71,277 Prozent. Die Bewertungen von Diamond waren 69,362, 71,809, 72,234, 72,340 und 72,555 Prozent, der Mittelwert beträgt hier 72,234 Prozent – das bedeutete den Sieg für das Paar. Rothenberger gestand: “Das habe ich noch nie erlebt.” Und damit ging es ihm wie vielen anderen. Er sei im Special deutlich zufriedener gewesen als im Grand Prix, da war das Paar mit deutlichen Fehlern und 66,805 Prozent auf Platz neun gelandet. Dennoch gestand Rothenberger: “Einiges im Special war noch gehuscht und eilig. Es ist noch nicht ganz so, wie ich es mir vorstelle. Fendi und ich sind noch in der Findungsphase. Er ist ein introvertiertes Pferd.“

HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus Mannheim.