‚Lord und Leonie‘ – Premiere, Sieg, Zukunft

Leonie Richter und Lord Europe – ein besonderes Paar und jetzt steht fest: ihr gemeinsamer Weg wird auch gemeinsam weitergehen.

Foto oben: Sieg im Siegerpreis des Nürnberger Burg-Pokals 2023 – jetzt kehren Lord Europe und Leonie zum Finale des Louisdor-Preises zurück in die Festhalle. (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Am vergangenen Wochenende hat die 29-jährige Leonie ihr Herz voran geworfen und ist mit Lord Europe das allererste Mal in Ankum in einen Grand Prix eingeritten. Für beide, Pferd und Reiterin, war das eine Premiere.

„Meine Schwester Ellen ist damals mit ihrem Vinay schon Grand Prix geritten und hat zu mir gesagt: ‚Leonie, der lange Grand Prix ist was anderes, das muss man üben, fang‘ jetzt mal an, den zu reiten.‘“ Gesagt, getan – mit 71,733 Prozent haben Leonie und der neunjährige Lord Europe ihre Grand Prix-Premiere gewonnen.

Das Louisdor-Finale ruft, Generalprobe in Ankum geglückt: Lord Europe und Leonie!
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„Ich konnte … durchatmen“

„Ich war ziemlich nervös vor unserer Grand Prix-Premiere, das muss ich zugeben“, schmunzelt Leonie. „Ich habe mir die Tage davor wirklich einen Kopf gemacht. Wenn man so ein Pferd hat, dann möchte man dem auch gerecht werden.“ Sie habe wirklich Respekt davor gehabt. „Die Piaffen müssen ja doch noch mal mehr auf der Stelle und mehr Tritte gezeigt werden usw. Aber es hat superviel Spaß gemacht.“ Gerade die Zick-Zack-Traversalen habe sie zu Hause ein paar Mal reiten müssen, bis sie das auch mit dem großen Galopp von Lord Europe alles geregelt gekriegt habe. Mit Lord Europe habe sie aber ein Pferd unter dem Sattel, das Spaß an dem Sport habe und seine Sache im Viereck wirklich gut machen möchte. „Ich konnte in der Prüfung dann schon durchatmen, weil ich gemerkt habe: Es geht.“

Seit drei Jahren trainiert Leonie, neben Dr. Ulf Möller, auch regelmäßig mit Holga Finken. Sein letzter Tipp vorm Einreiten in ihre Grand Prix-Premiere. „Bleib ruhig und reite Lektion für Lektion – ganz in Ruhe nacheinander.“

Leonie Richter – mit zwei Pferden zu den Finals in Frankfurt

‚Lord‘ zieht mit um

Die Besitzerfamilie Dicso hat sich entschieden: Lord bleibt bei Leonie. Einerseits wollen sie somit Leonie unterstützen, andererseits kann das Dressurtalent so noch weiter von ihr ausgebildet werden. „Ich habe das natürlich gehofft, aber ich freue mich wahnsinnig. Dieses Pferd ist etwas ganz besonderes!“ Am 1. Dezember, knapp drei Wochen vor dem Louisdor-Finale, zieht Leonie auf die familieneigene Anlage in Bad Essen in die Selbstständigkeit um – und ‚Lord‘ kommt mit. (s. News ‘Leonies Erfolge und Pläne’HIER)

Im Spätsommer 2022 hat Leonie Richter den Beritt des Lord Leatherdale-Sohns übernommen, damals war er sechs. Siebenjährig hat sie den Hengst im Finale des Nürnberger Burg-Pokals präsentiert. Das Paar belegte Platz zwei und gewann den Siegerpreis am Abend in der jubelnden Frankfurter Festhalle. Im vergangenen Jahr hat sich Leonie viel Zeit mit Lord Europe gelassen und nur bei zwei Turnieren in S***-Prüfungen mit ihm hineingeschnuppert. Im Juni 2025 sicherte sich das Paar in Hamburg sein Finalticket für den Louisdor-Preis. Bekanntermaßen wird im Louisdor-Finale in Frankfurt der lange Grand Prix verlangt, Ankum war für die beiden nun die Grand Prix-Probe.

Leonie und Be Sure FRH – in Balve qualifiziert für das NBP-Finale (©reitsport-hellmann.de)

Frankfurt mit zwei Finalisten

Zur Vorbereitung auf Frankfurt wird Leonie am kommenden Wochenende noch in Oldenburg an den Start gehen – mit Lord Europe und auch mit dem siebenjährigen Be Sure FRH, den sie für das Nürnberger Burg Pokal-Finale qualifiziert hat. „In beiden Serienfinals dabei sein zu dürfen, das ist was Besonderes. Ich möchte gerne beide Pferde möglichst gut darstellen und die Tage dort genießen.“