Jubiläum in Riad – Isabell Werth

Isabell Werth kennt den Dressur-Weltcup wie keine andere, Riad wird ihr 25. Weltcup-Finale. Sie hat bisher mit neun verschiedenen Pferden am Finale teilgenommen und fünfmal gewonnen, Emilio wird ihr zehnter Final-Partner.

Für sie das 25., für ihn das erste – Isabell Werth und Emilio mit dem Blick zum Weltcup-Finale.
© Hippo Foto – Dirk Caremans

 

Das Weltcup-Interview mit der erfolgreichsten Dressurreiterin der Welt…

• Sie streben Ihr 25. Weltcup-Finale an – das ist definitiv ein Rekord. Was sagen Sie dazu?
Isabell Werth: (lacht) Ich würde sagen: Was für ein tolles Jubiläum!

• Emilio ist 18, gehört seit gut acht Jahren zu Ihren Grand Prix-Pferden und nimmt zum ersten Mal am Weltcup-Finale teil. Das ist eine ganz außergewöhnliche Karriere…
Isabell Werth: Das ist absolut richtig, aber Emilio ist auch ein Ausnahmepferd. Wenn man sagt, dass Pferde einen siebten Sinn haben, dann hat Emilio auch einen achten. Er ist so sensibel und hat so viel Einfühlungsvermögen. Pferde brauchen Geist, und Emilio hat unglaublichen Geist und Elastizität.

• Riad wird das erste Finale für Emilio und er erlebt eine weitere Premiere…
Isabell Werth: Das stimmt, er wird auch zum ersten Mal in seiner langen Karriere fliegen. Aber ich bin sehr optimistisch, dass er es mit Bravour und Ruhe meistern wird.

• Emilio hat 2015 zum ersten Mal an einem internationalen Grand Prix teilgenommen. Seitdem hat er 96 internationale Prüfungen auf Grand-Prix-Niveau bestritten, 56 Mal gewonnen und mit einer Ausnahme immer mehr als 74 Prozent erzielt. Was lösen diese Zahlen bei Ihnen aus?
Isabell Werth: Diese Zahlen machen mich stolz, weil sie meine tiefe Überzeugung unterstreichen, die ich den Leuten immer sage. Meine Überzeugung, dass guter Dressursport Hand in Hand mit guter Gymnastizierung geht und gute Gymnastizierung bedeutet, dass sie eine Erhaltungsmaßnahme für Körper und Geist ist – für Pferde und Menschen gleichermaßen.

• Der Dressur-Weltcup geht in seine 37. Saison – wie schätzen Sie die Bedeutung der Serie ein?
Isabell Werth: Der Weltcup wurde anfangs nicht so gut angenommen, hat sich aber mittlerweile als Höhepunkt der Hallensaison etabliert. Er hat dazu beigetragen, dass Dressur jetzt das ganze Jahr über stattfindet. Wenn man sich die Weltcup-Turniere anschaut, dann waren die Hallen immer voll und die Stimmung gigantisch! Das spricht für sich.

• Das Weltcup-Finale wird zum ersten Mal in der arabischen Welt ausgetragen – welche Erfahrungen haben Sie bisher mit den arabischen Ländern gemacht?
Isabell Werth: Ich war bisher zweimal beim Turnier in Doha, aber ich war noch nie in Saudi-Arabien. Ich bin also sehr gespannt. Es ist gut, die Entwicklung in der saudischen Sportszene zu sehen, vor allem in den Pferdesportdisziplinen, wo Männer und Frauen gleichberechtigt antreten, das ist eine tolle Entwicklung. Ich denke auch, dass wir davon ausgehen können, dass unser Sport dort sehr gut präsentiert wird und dass wir tolle Bedingungen vorfinden werden und ich hoffe, dass wir vielleicht ein paar neue Dressur-Fans begeistern können. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass der Dressursport so international wie möglich präsentiert wird und ich freue mich auf diese weitere internationale Erfahrung.

• Können Sie uns sagen, welche Kür Sie reiten werden?
Isabell Werth: Wir bleiben auf jeden Fall bei der bewährten Kür zur Musik italienischer Opernmelodien von Puccini und Verdi. Als ich die Musik zum ersten Mal hörte, dachte ich: Das klingt wie Pizzamusik. Aber seither: Emilio und ich lieben diese Musik und die Kür!

Das Weltcup-Finale 2024 wird vom 16. bis 20. April 2024 ausgetragen.

Quelle: PM Riad