„It‘s all about balance!“
Montag ist ‚Impulse fürs Training‘-Tag bei dressursport.kim – heute mit Alexandra Kappes (Pferdewirtschaftsmeisterin, Neuroathletik-Trainerin und Bewegungstrainerin nach Eckart Meyners)
(***Heute, Dienstag, ist der verspätete Montag 🙂)

Trainerin mit Leib und Seele: Alexandra LKappes (©Yadel Möhler)
Es geht immer ums Gleichgewicht – Gleichgewicht für sich selbst als Reiter und mit dem Pferd. Nur ein Pferd, das wirklich geradegerichtet und im Gleichgewicht ist, kann effiziente, harmonische und ausdrucksvolle Bewegungen ohne Überspannung zeigen. Das ist mir in den vielen Jahren im Stall von Dorothee Schneider absolut klar geworden. Damit dient das Gleichgewicht natürlich auch der Gesunderhaltung von Dressurpferden.

Dieses Bild stellt sie dar, die Geraderichtung! (©Maria Rosa Mitsch)
Deshalb achte ich sehr darauf, dass meine Schüler ganz oft z.B. weg vom Hufschlag reiten, weg von der Bande, um wirklich ohne Begrenzung geradeaus und geradegerichtet zu reiten.
Als Bewegungs- und Neuroathletik-Trainerin weiß ich, wie wichtig es ist, dass ein Reiter sein eigenes Körpergefühl schulen muss, um die Schiefe des Pferdes zu fühlen und ohne Druck modellieren zu können. Man muss keinen Marathon laufen oder 100 Kilo stemmen können, es geht viel mehr um Balance, Koordination und Reflexive-Stabilität. Um das zu verbessern, machen zum Beispiel Übungen Sinn, bei denen man den eigenen Kopf im Raum bewegt. Warum? So stimuliert man das Gleichgewichtsorgan, das ja in den Ohren, also am Kopf sitzt. Das Balancieren auf wackeligen Unterlagen trainiert hingegen das Körpergefühl.
Ein Übungsbeispiel: Man nimmt sich eine schwere Gießkanne und läuft auf der Stallgasse geradeaus, fixiert mit den Augen im Geradeaus einen Punkt und bewegt dabei langsam den Kopf hin und her. So fährt man die Aktivität im Gehirn hoch, um sich auszubalancieren.
Ein zweites Übungsbeispiel: Der Achterlauf. Zwei Pylone, Eimer oder sonst irgendwelche Objekte im Abstand von zwei bis drei Metern aufstellen und um die Pylone eine liegende Acht laufen. Währenddessen sucht man sich beispielsweise einen bestimmten Punkt an der Bahn, den man dabei die ganze Zeit im Auge behält. Die Augen sind auf einen Punkt fixiert und der Körper läuft eine Acht.
Oft werde ich nach der passenden Ausgleichssportart zum Reiten gefragt. Es gibt nicht DIE EINE ideale Ausgleichssportart, dafür ist Reiten zu komplex. Spaß an Bewegung, Grundfitness, koordinative Übungen, tanzen zu Musik, etc. – alles kann helfen, ein besserer Reiter für mein Pferd zu sein.
Fragen? Interesse am Thema? Gerne kurze Mail an: alexandra.kappes@t-online.de