Hut ab: Netz auf Platz zwei in Mechelen

Im belgischen Mechelen steht die sechste der elf Weltcup-Etappen auf dem Programm und heute ging es mit dem Grand Prix los: Raphael Netz und Great Escape Camelot haben ihre bisherige persönliche Bestleistung von 73,152 Prozent bestätigt und sind damit auf Platz zwei gelandet. Nur Weltmeisterin Charlotte ‚Lotti‘ Fry mussten sie den Vortritt lassen. Fry und Everdale siegten mit 76,152 Prozent. Bianca Nowag-Aulenbrock saß zum ersten Mal bei einer Weltcup-Etappe im Sattel von Queolito und erreichte 70,108 Prozent.

„Raphi wird mit Camelot jetzt einfach konstant gut!“, lobte U25-Bundestrainer Sebastian Heinze, der den beiden deutschen Paaren in Mechelen zur Seite steht. „Kleine Schwächen sind noch sichtbar, aber das Pferd hat mehr Kraft bekommen, mehr Sicherheit im Grand Prix-Sport. Es ist sehr schön, dass Raphi jetzt schon mit konstanten Prozenten in solchen Feldern wie hier in Mechelen unterwegs ist.“

Camelot mit Raphael Netz und Pflegerin Natalie Lutz – Teil des Top-Teams vor Ort

Strahlend kam Raphael Netz aus der Prüfung: “Ich bin mega happy und ‘over the moon’!”, freute sich der 24-Jährige. “Camelot und ich sind über dieses Jahr wirklich zusammen gewachswen. Er schafft es jedes Mal wieder, eine kleine Schippe draufzulegen.” Er sei beim Außenherum-Reiten doch nervös gewesen, zumal es nur eine Trainingseinheit heute Morgen in der Halle gegeben habe, gestern gar nicht. “Aber ab dem Moment, in dem ich durch diese Gatter geritten bin, war der Fokus von ihm voll bei mir. Ich musste nicht einmal Angst haben, dass er irgendwohin schielt. Ich bin mehr als dankbar, dass er sich so für mich anstrengt und dass mein ganzes Team hier so toll hinter mir steht.”

Zu dem zweiten deutschen Paar am Start erklärte Heinze: „Queolito war noch ein bisschen schüchtern heute. In den Zweierwechseln hatten die beiden einen Fehler, aber sonst keinen richtigen technischen. Queolito kennt solche Hallen noch gar nicht und hatte doch etwas mit der Atmosphäre zu tun. Aber auch bei ihm sieht man eine deutliche Entwicklung, er hat viel mehr Rahmen, mehr Volumen im Körper entwickelt.“

Ähnlich hat es die Reiterin selbst empfunden: “Ja, Queolito war definitiv noch ziemlich beeindruckt von dem Ganzen”, schmunzelt sie. “Ich hatte schon ein-, zweimal das Gefühl, dass er die Arena vielleicht doch lieber verlassen würde. Es war unheimlich laut insgesamt und da wird der kleine ‘Franz’ schon noch mal etwas aufgeregt.” Er habe noch etwas unkonzentriert mal links und rechts geschielt, habe in der ersten Piaffe gefühlt eher umdrehen wollen und sei dann ein paar Tritte fast rückwärts gegangen. “So haben wir doch schon noch ein paar Punkte ‘liegen gelassen'”, erklärt Nowag-Aulenbrock. “Aber er muss einfach lernen, damit umzugehen und sich auch in solcher Atmosphäre wohl zu fühlen. Trotzdem bin ich ganz happy, dass er nicht komplett die Nerven verloren hat und auch schon einige gute Dinge gezeigt hat.”

In der Kür wird Camelot seine Kür zum Thema ‘Drachenzähmen leicht gemacht’ zeigen, während Queolito die Musical-Kür von Florine OLD ‘ausborgen’ darf.

HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus dem Grand Prix in Mechelen.

Die Kür beginnt morgen in Mechelen um 10.45 Uhr.