„Es geht vor allen Dingen um das ‚Kleine-Schnelle‘“
Ein neues Paar sorgte für Aufmerksamkeit beim Vier-Sterne-CDI in Hagen: Erstmals hat Isabell Werth den ehemaligen Doppelweltmeister der jungen Dressurpferde, D’Avie, auf einem Turnier vorgestellt.
D’Avie, im Besitz und sonst unter dem Sattel von Lisa Müller im Grand Prix-Viereck unterwegs, in Hagen saß Trainerin Werth im Sattel des zwölfjährigen Don Juan de Hus-Sohns.
Mit 72,957 Prozent landete das neue Paar prompt in der Drei-Sterne-Tour im Grand Prix auf Platz zwei. Dritte wurde Lisa Müller selbst im Sattel von Gut Wettlkam’s Zonik Hit OLD (68,761%) und auf Platz vier folgte Evelyn Eger mit Gossip Girl (68,761 %) – trotz gleicher Prozentzahl wurde in Platz drei und vier unterschieden. Ausschlaggebend für die Rangierung ist dann die höhere Mittelnote des jeweiligen Paares. Den Sieg sicherte sich Patrik Kittel auf Zoulmate mit 73,326 Prozent.
„Weil es manchmal einfacher ist zu unterstützen und zu helfen, wenn man das Gefühl in der Prüfung bekommen hat“, erklärte Werth prägnant den Sattelwechsel. Es sei sehr gut und wichtig gewesen, D’Avie in der Prüfung selbst zu fühlen. „Einfach um Lisa eventuell noch ein paar entscheidende Tipps geben zu können und D’Avie auch noch mehr zu stabilisieren. Das war eine gute Kombi!“ Und schmunzelnd fügte sie an: „Dass ich D’Avie außergewöhnlich talentiert und toll finde, das ist kein Geheimnis. Ich war immer begeistert, wenn ich ihn geritten habe.“
Immer mal wieder habe sie zwischendurch auf D’Avie gesessen, wenn Lisa bei ihr zum Training gewesen sei.
Spontaner Entschluss
Drei Tage vor ihrem Start heute, sind Lisa und D’Avie in Rheinberg angereist, spontan haben alle zusammen beschlossen, dass Hagen eine top Gelegenheit sei, das Paar Prüfungsluft schnuppern zu lassen.
„Für diesen kurzen Anlauf war ich sehr zufrieden und trotzdem ist noch ganz viel Luft drin – gerade mit Blick auf das ‚kleine Schnelle‘ und das in der Prüfung Abfragen. Für morgen, für den Special, nehme ich ganz viel Hausaufgaben aus der Prüfung mit und hoffe, das morgen noch mal verbessern zu können. Bei dem Pferd ist alles da und es war ja auch so, dass ich direkt losreiten konnte. Jetzt geht es um das Fine-Tuning, das dann den Unterschied zwischen der 7, 8 oder auch der 9 machen können.“
Was genau steckt hinter diesen Hausaufgaben?
„Ein paar ‚Hausaufgaben’ sind: Ich habe heute zum Beispiel versucht, die Pirouetten schön klein zu halten und dadurch mehr Sprünge gemacht als man vielleicht sollte. In die Wechsel sind wir sehr groß reingegangen, so hatte ich in den Zweiern, glaube ich, einen kürzer. Für morgen ist das Ziel: die Passage noch kleiner und schneller zu bekommen, mit den Piaffen war ich schon ganz zufrieden, aber gerade bei der Passage ist mit mehr ‚klein, schnell‘ noch viel drin. Auch um da noch mehr die Tragkraft zu erfragen. Den versammelten Schritt werde ich auch versuchen, noch kleiner und schneller zu reiten. Es geht vor allen Dingen um das ‚Kleine-Schnelle‘.“
Wie ist der weitere Plan?
„Ich denke schon, dass der ein oder andere Turnierstart noch sinnvoll ist, um der Sache noch mehr Stabilität zu geben – das ist für beide Seiten, das Pferd und mich, gut, um dann noch etwas detaillierter vorgehen zu können, aber es ist keine Dauerlösung.“
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