„Es fällt schwer, nicht ganz aus dem Häuschen zu sein!“

Von den bisher 16 Finalsiegern waren allein acht danach bei einem Championat im Einsatz, fünf davon bei Olympischen Spielen. Der Louisdor-Preis hat sich längst als ideales Sprungbrett für den internationalen Spitzensport bewiesen. Aber: Selten – vielleicht nie – ist er so qualitätvoll in die Saison gestartet wie in diesem Jahr mit Station eins in Hagen bei Horses and Dreams.

(Foto oben: ©Thomas Hellmann)

„Das war unglaublich“, schwärmte nach der Finalqualifikation Dr. Evi Eisenhardt, Richterin der Prüfung und zugleich Vorstandsmitglied der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, die die Serie seit 2012 ermöglicht. „Wir haben so tolle Pferde gesehen und es wurde sehr gut geritten. Es war fantastisch.“

Finalplätze für DSP Diamante Negro und Dante’s Pearl OLD

Das Finalticket durch die Goldschleife für DSP Diamante Negro und Juliane Brunkhorst
(Foto: ©EQWO, Petra Kerschbaum)

Das Finalticket durch die Silberschleife für Dante’s Pearl OLD und Charlott-Maria Schürmann (Fotos: ©EQWO, Petra Kerschbaum)

In diesem grandiosen Feld sicherte sich ein Paar den Sieg, das mit Harmonie, Korrektheit und Geschmeidigkeit brillierte. 73.915 Prozent erhielten Juliane Brunkhorst und DSP Diamante Negro. Dicht auf ihren Fersen war die Siegerin der Einlaufprüfung auf Inter II-Niveau: Charlott-Maria Schürmann und Dante’s Pearl OLD bekamen 73.298 Prozent und haben sich damit ebenfalls einen Startplatz im Finale 2025 verdient.
Fachkommentator Dr. Dietrich Plewa ließ sich von dem Siegerpaar zu einer ungewohnt emotionalen Äußerung hinreißen: „Es fällt schwer, nicht ganz aus dem Häuschen zu sein. Das war eine ganz tolle Prüfung.“ Insbesondere lobte der Dressur-Experte die Piaffen, die schon „fast auf der Stelle gewesen sind, total diagonal, unheimlich federnd, deutlich abfußend, mit gesenkter Kruppe, mit idealer Anlehnung und dann auch noch sehr fließend in den Übergängen – großes Kompliment!“ Der Reiterin selbst stand die große Freude im Gesicht geschrieben. “Ich könnte nicht stolzer auf ihn sein,” schwärmte Juliane Brunkhorst. “Diamante hat diese schwere Aufgabe mit so einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit abgeliefert, man hat das Gefühl, er hat auch noch richtig Spaß dabei. Ich habe mich wahnsinnig über die ganze Trabtour gefreut, seine Piaffe-Passage Übergänge sind auch schon sehr besonders.” Vergangenes Jahr ritt die Ausbilderin den DeLorean-Sohn auf den Silberrang im Nürnberger Burg-Pokal-Finale, mit diesem Sieg markierte sie nun einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Ausbildung des Wallachs. “Der Druck für einen selbst ist erstmal raus, uns wieder für Frankfurt zu qualifizieren war definitiv das Jahresziel. Wir werden nun ganz in Ruhe weitermachen und uns irgendwann mit dem langen Grand Prix befassen, der ja dann in Frankfurt abgefragt wird. Ich freu mich drauf.”

Dante’s Pearl, wie ‚Diamante‘ war auch sie eine Finalistin im Burg-Pokal im vergangenen Jahr, hatte mit mehr als 75 Prozent die Qualifikationsprüfung gewonnen, in der Finalqualifikation begeisterte sie erneut, musste aber auch einige Abstriche hinnehmen. „Durch das Erscheinungsbild, das Seitenbild, durch das durchweg nach oben veranlagte Bewegen im Trab und Galopp nimmt dieses Pferd unheimlich für sich ein“, erklärte Plewa. „Aber heute waren dann doch einige Abstriche zu machen.“ Ein Hauptpunkt, der diese Prüfung von der Einlaufprüfung unterscheide, sei, dass die Piaffe auf der Stelle geritten werden solle und dann auch noch zehn Tritte. Das ist dem Paar an diesem Tag noch nicht komplett geglückt. Hinzu kamen fehlerhafte Einerwechsel, die zudem die Punktzahl drückten. „Natürlich haben wir trotzdem viele Höhepunkte gesehen: Insbesondere die Trabverstärkungen, die Übergänge und die von der Anlage her sehr qualitätvolle Passage”, betonte Plewa.

Die Geschwister Werndl ritten auf die Plätze drei (Benjamin Werndl und Quick Decision) und fünf (Jessica von Bredow-Werndl und Got It BB).
(Foto: ©EQWO, Petra Kerschbaum)

Neben den beiden Erstplatzierten zeigten sich in dieser ersten Louisdor-Station noch einige sehr vielversprechende Nachwuchspferde. Das macht Lust auf Station Nummer zwei: vom 29. Mai bis 1. Juni in Hamburg.

HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus Hagen aTW.