Eine Serie schreibt Geschichte
Der FEI Dressage World Cup™ – eine Serie, die Geschichte schreibt. Morgen beginnt das 37. Weltcup-Finale!
Alles begann mit Dr. Reiner Klimke. Das Erlebnis: Klimke und sein legendärer Ahlerich gewannen 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles die Goldmedaille. Die feierliche Siegerehrung, die Medaillenvergabe, die Ehrenrunde. Das olympische Stadion in Los Angeles war bis auf den letzten Platz besetzt. Klimke und Ahlerich vorne weg, den Zylinder gezogen, die Zügel in einer Hand und so ließ der Olympiasieger sein Pferd mit Galoppwechseln von Sprung zu Sprung zur olympischen Hymnen auf der Ehrenrunde tanzen. Das war die Geburtsstunde der Grand Prix Kür, des Dressur-Weltcups…
Im olympischen Publikum saß Joep Bartels, Ehemann der späteren Olympia-Dressurreiterin Tineke Bartels. Er war begeistert von dem, was er sah: Ahlerich, der spielerisch mit schwierigsten Lektionen zur Musik tanzte. Er war begeistert von der Idee einer Dressurprüfung nach freier Choreographie zu eigener Musik. Bartels stieß mit seiner Idee bei einigen traditionellen Dressurnationen durchaus auch auf Skepsis. Die Befürchtung: durch die alleinige Gewichtung der Kür könne sich der Sport zu viel in Richtung ‚Zirkusreiterei‘ entwickeln. Aber der Kür-Gedanke setzte sich durch, ein Jahr später startete die Geschichte des FEI Dressage World Cup™, einer einzigartigen globalen Dressurserie auf höchstem Niveau. Bartels begleitete den Dressur-Weltcup bis 2004 als Weltcup-Direktor.
Von Anfang an wurde zuerst der Grand Prix geritten und anschließend die Grand Prix Kür, aber zunächst zählte das Ergebnis aus dem Grand Prix mit der Kür zusammen für das Endergebnis. Seit 2002 ist ausschließlich das Kür-Ergebnis für die Weltcup-Prüfungen relevant, der Grand Prix vorab dient nur noch als Qualifikation. Und wieder stieß diese Entscheidung auf Skepsis.
Inzwischen hat sich die Kür längst in der internationalen Dressurszene etabliert, mehr noch: Sie begeistert rund um den Globus. Durch den Weltcup hat die Kür so sehr an Bedeutung gewonnen, dass sie seit 1996 auch zu den olympischen Prüfungen zählt und inzwischen alleinige Wertung zur Vergabe der Einzelmedaillen ist.
Isabell Werth, die beim FEI Dressage World Cup™ Finale in Riad bei ihrem 25. Finale an den Start geht, bringt es auf den Punkt: „Der Weltcup wurde anfangs nicht so gut angenommen, hat sich aber mittlerweile als Höhepunkt der Hallensaison etabliert. Er hat dazu beigetragen, dass Dressur jetzt das ganze Jahr über stattfindet. Wenn man sich die Weltcup-Turniere anschaut, dann waren die Hallen immer voll und die Stimmung gigantisch!“
Nicht zuletzt hat sich der Weltcup Dressur als Sprungbrett für heranwachsende Championats-Aspiranten entwickelt, acht der 17 diesjährigen Finalisten sind zum ersten Mal bei einem Weltcup-Finale dabei. „Das Finale des FEI Dressage World Cup™ dient als perfektes Schaufenster für die Disziplin und bringt Top-Athleten und Pferde aus allen Teilen der Welt zusammen“, betont FEI Dressur-Direktor Ronan Murphy. „Bei dieser 37. Auflage gibt es in der Tat eine beträchtliche Anzahl von Debütanten unter den Teilnehmern. Dies zeigt, dass unser Sport in sehr guter Verfassung ist und jedes Jahr neue Talente auftauchen, die die erfahreneren Athleten herausfordern können. Diese Dynamik ist einer der Hauptgründe, warum das FEI Dressage World Cup™ Finale ein so besonderes Ereignis für die internationale Reitsportgemeinschaft ist. Ich freue mich auf mehrere Tage Weltklasse-Wettbewerb in Riad.”
Das Weltcup-Finale 2024 hat bereits Geschichte geschrieben, bevor es wirklich begonnen hat: zum ersten Mal treffen sich die internationalen Weltcup-Finalisten im Nahen Osten, in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad – ein weiterer Schritt, um die weltweite Bedeutung und Begeisterung des Dressursports zu fördern.