“Diesen einen Ritt wollte ich jetzt wirklich einfach für mich!”
Kür-Finale für Frederic Wandres und Bluetooth mit 81,350 Prozent – und sein Olympia-Fazit:
“Heute hatte ich mir wirklich auf den Deckel geschrieben, die Runde mal wirklich zu genießen.”
• Ein schöner Abschluss?
Frederic Wandres: „Danke, prima, das kann man so sagen. Heute hat Monica Theodorescu beim Reinreiten zu mir gesagt: Denk dran, du bist Olympiasieger seit gestern und hast eine Goldmedaille. Also es ist wirklich das höchste der Gefühle, was ich mir irgendwie vorstellen kann und das beflügelt einen natürlich nochmal ein bisschen. Heute hatte ich mir wirklich auf den Deckel geschrieben, die Runde mal wirklich zu genießen. Ich bin oft so ein Kopfmensch. Alle Prüfungen davor und das ganze Jahr schon, immer fürs deutsche Team, hat man immer die Konkurrenz im Auge und guckt immer, was machen die anderen, man muss performen und das muss klappen und man darf nicht versagen und dies und das. Das ist ja auch alles okay, das eine will man, das andere muss man, das gehört auch dazu. Aber das haben wir ja dann auch bewiesen, jetzt auch die letzten Tage und auch schon oft davor. Aber diesen einen Ritt wollte ich jetzt wirklich einfach für mich, mal sagen, ich reite wirklich einfach zur Freude, für die ganze Passion, die wir jetzt die ganzen Jahre da reingesteckt haben und gearbeitet haben und geschwitzt haben. Jeder, der auch mal beim Turnier im Sattel gesessen hat, weiß, dass da Erfolg und Demut so nah beieinander liegen. Und deswegen: Ich bin da reingegangen und hab mich einfach nur gefreut.
Das Ergebnis ist mir nicht egal, aber es ist jetzt ‘egal’, welche Platzierung ich bekomme. Es ging mir darum, dass ich ein gutes Reitgefühl habe, das Bluetooth gut drauf ist, dass er gesund ist, dass wir wieder gut nach Hause kommen und dass wir das Ganze so positiv jetzt abschließen. Wo wir jetzt am Ende rauskommen, ist für mich jetzt in – in Anführungszeichen – zweitrangig.“