Derby-Dressur mit neuen Möglichkeiten
„Der Pferdewechsel ist der Kern des Dressur-Derbys“, betont Derby-Chef Volker Wulff. Und Wulff hat sich etwas Neues einfallen lassen, um die Dressurarena in Hamburg auch für nationale und internationale Kaderreiter wieder interessanter zu machen.
“Die Situation um das Dressur-Derby hat sich im vergangenen Jahr als etwas schwierig dargestellt, weil wir einige Änderungen im Reglement der Verbände hatten – sowohl national als auch international”, erklärt der Derby-Chef. Diese Änderungen hätten eine Teilnahme an einem internationalen Grand Prix erschwert.
“Einige dieser Reiter wollten das Derby mit Pferdewechsel reiten und dafür ein zweites Pferd mitbringen, das sie natürlich auch im Grand Prix hätten reiten wollen und müssen”, so Wulff weiter. “Aber durch die Änderungen im Reglement hatten sie nur schwer eine Möglichkeit, ihr zweites Pferd für einen Start in Hamburg zu qualifizieren. Das führte zu der Situation, dass wir ein dezimiertes Starterfeld hatten. Auf diesem Weg wollen wir das Dressur-Derby nicht weitermachen.”
Und das ist die neue Idee:
“Wir wollen nicht vom Pferdewechsel abweichen” betont Wulff. Der Pferdewechsel sei der Kern des Dressur-Derbys. “Also haben wir uns andere Gedanken gemacht, auch mit dem Hintergrund, dass wir natürlich weiterhin qualitativ hochwertige Reiter in Klein Flottbek zu Gast haben wollen und gerne auch noch den ein oder anderen Championats- bzw. Kaderreiter dazu. Die Kaderreiter müssen aber alle Starts mit den Bundestrainern abstimmen und die Starts müssen natürlich auch in den Turnierkalender mit Blick auf das jeweilige Championat passen. Um diesen Reitern trotzdem die Möglichkeit zu geben, in Hamburg an den Start zu gehen, haben wir für die, die im jeweiligen Championatskader ihres Landes sind, eine Sonderregelung gefunden. Diese Reiter sind ab 2024 von der Pflicht befreit, nach dem Grand Prix auch den Pferdewechsel reiten zu müssen. Das bedeutet: Sie können in Hamburg an den Start gehen, Grand Prix und Special oder Kür reiten, müssen aber nicht zusätzlich beim Derby-Finale antreten. Das gilt nicht nur für Reiter des deutschen Bundeskaders, sondern auch international.”
Die FEI hat diesem Antrag zur Ausschreibungsänderung schon für das Jahr 2024 zugestimmt. “Erst mal werden wir diese Idee 2024 testen, um zu gucken, welche Auswirkungen diese Ausschreibungsänderung hat – vielleicht auch Auswirkungen, die man jetzt noch nicht absehen kann. Deshalb starten wir im kommenden Jahr ein Pilotjahr, um dann mit den Erkenntnissen daraus weiter planen zu können.”
Ergänzend weist Wullf außerdem noch einmal auf die spezielle Aufgabe des Derby-Finales hin: “Es wird eine Spezial-Aufgabe geritten, die eigens für den Pferdewechsel geschrieben und von der FEI genehmigt wurde. Sie ist etwa zwei Minuten kürzer als der normale Grand Prix, natürlich um die Kräfte des Pferdes zu schonen, wenn es im Finale die Aufgabe dreimal geht. Ein trainiertes Grand Prix-Pferd hat mit diesen drei Kurzaufgaben kein Problem. Wer das Derby-Finale einmal miterlebt hat, weiß, wie spannend und faszinierend diese Dressurmomente sind. Es wäre wirklich eine Schande und zugleich unglaublich schade, den traditionellen Pferdewechsel zu streichen. Deshalb setzen wir alle Hebel in Bewegung, Hamburgs Dressur weiter aufzuwerten und die Einzigartigkeit mit dem Pferdewechsel zu erhalten.”