Bessere Durchlässigkeit ohne abzustumpfen
Montag ist ‚Impulse fürs Training‘-Tag bei dressursport.kim – heute mit Reitmeister Karl-Heinz Streng

Karl-Heinz Streng
©www.sportfotos-lafrentz.de
Pferde müssen durchlässig sein, egal, welcher Disziplin man sich verschrieben hat. Man kann die Durchlässigkeit durch reine dressurmäßige Arbeit erreichen, aber ich bin der Meinung, dann stumpfen die Pferde schneller ab als bei vielseitigem Training. Vieles fällt den Pferden durch den Einsatz von Stangen- oder Cavaletti-Arbeit leichter, macht das Training entspannter. Ich kann damit die Konzentration, das Mitdenken, die Losgelassenheit und die Durchlässigkeit eines Pferdes verbessern. Aber eins ist wichtig: Die Arbeit muss immer mit Ruhe durchgeführt werden. Wenn Hektik aufkommt, muss ich aufhören.
Eins noch: Wenn ich von Stangen spreche, meine ich immer tief gestellte Cavaletti. Stangen können wegrollen, das kann gefährlich sein. Deshalb nehme ich immer tief gestellte Cavaletti, zumal die etwas höher und somit effektiver sind, weil die Pferde dann mehr über den Rücken arbeiten.
Ein Beispiel: Ich lege zwei Stangen im Abstand von drei Galoppsprüngen an die lange Seite. (Ich gebe hier bewusst keine Abmessungen an, weil die Galoppsprünge von Pferden sehr variieren. Die Abmessungen muss man individuell für das Pferd ausrichten.) Ich lege die Stangen niemals direkt an den Hufschlag, immer zwei bis drei Meter davon entfernt. So kann sich das Pferd nicht an die Bande anlehnen und ich schule besser die Geraderichtung. Dann lasse ich ein-, zweimal über die beiden Stangen mit drei Galoppsprüngen galoppieren, das nächste Mal werden vier Galoppsprünge dazwischen geritten, wieder zweimal, dann wieder drei. Das schult die Durchlässigkeit und das kann man auch wunderbar mit Grand Prix-Dressurpferden reiten.
***Mit freundlicher Genehmigung des PM-Forum, vollständiger Artikel im PM-Forum Oktober 2021.