Auch mit Wälzen und Bocksprüngen…

Zwei Tage zur ultimativen Vorbereitung – wie hat das deutsche Trio diese beiden Tage genutzt? Im Gespräch mit der Cheftrainerin…

Zum dritten Mal ist Monica Theodorescu als Cheftrainerin der deutschen Dressurreiter bei Olympischen Spielen. 2016 gab es unter ihrer Leitung Gold für das Team, 2021 ebenso. Morgen geht es in Paris um die Teammedaillen. Zwei Tage lagen dann zwischen dem Grand Prix, der rein als Qualifikation zählt, und dem Special.

• Nach dem Grand Prix war vor dem Special – wie hast Du Dein Trio in den zwei Tagen dazwischen auf den Special vorbereitet?
Monica Theodorescu: Am ersten Tag nach dem Grand Prix hatten die Pferde einen reinen Entspannungs- und Wellness-Tag. Freddy (Wandres) und Jessi (von Bredow-Werndl) sind beide gar nicht geritten, sondern nur mit ihren Pferden spazieren gegangen, haben sie wälzen lassen, waren grasen etc. Und Isabell (Werth) hat Wendy – neben grasen und spazieren – locker ein bisschen auf Trense geritten. Und heute haben wir jeden einzelnen auf den Grand Prix Special vorbereitet. Jeder hat einzelne Teile der Aufgabe abgefragt und ich kann insgesamt sagen: Die Pferde sind sehr frisch und motiviert und die Reiter sehr konzentriert auf die Aufgabe, die morgen ansteht.

“…in bestechender Form” – Bluetooth unter Freddy Wandres (©EQWO/Petra Kerschbaum)

• Würdest Du uns jedes Paar in seiner Vorbereitung auf den Special kurz konkret erfassen?
Monica Theodorescu: Ja gerne, Bluetooth ist weiterhin in bestechender Form und seine Kurve zeigt noch weiter nach oben. Freddy war unser erster Mannschaftsreiter, dadurch ist er im Grand Prix noch nicht voll auf Risiko geritten, das war auch gar nicht der Plan. Morgen im Special ist es wichtig, dass er ohne Fehler bleibt und an Schwung und Risikofreude darf er noch ein kleines bisschen mehr wagen – beispielsweise in den Galoppverstärkungen. Gerade die Übergänge starker Trab-Passage waren im Training grandios, so gut wie noch nie, darauf können wir uns in seinem Special besonders freuen! Insgesamt ist das Pferd in einer super Verfassung.

Immer besser in ihrer Feinabstimmung – Wendy und Isabell Werth (©EQWO/Petra Kerschbaum)

• Kommen wir zu den Stuten…
Monica Theodorescu: Wendy wird jeden Tag noch besser in der feinen Abstimmung. Die Piaffen waren auch heute im Training wieder fantastisch und im Galopp wird sie immer noch harmonischer mit tollen Pirouetten. Dieses Pferd bekommt immer mehr Kraft und Selbstvertrauen und hat unheimlich viel Übersicht – also, das kann morgen eine tolle Runde werden. Und Dalera ist auch super frisch. Sie hat heute morgen beim Führen an der Hand schon ein paar ganz schöne Bocksprünge losgelassen (lacht). Jessi hat heute zur selben Zeit trainiert wie ihre Startzeit morgen, um den Ablauf des Tages möglichst identisch gestalten zu können. Dalera ist wirklich frisch und motiviert, sehr schön geschlossen in der Galopparbeit, ging sehr gute Wechsel heute im Training und Piaffe-Passage-Übergänge – das war alles vom Feinsten.

Sehr frisch, motiviert, vom Feinsten – Dalera unter Jessica von Bredow-Werndl (©EQWO/Petra Kerschbaum)

• Was genau machst Du als Cheftrainerin in Deiner Vorbereitung auf morgen?
Monica Theodorescu: Wir hatten gestern einen schönen Mannschaftsabend und heute gestaltet jeder den Abend nach seinen Bedürfnissen. Ich denke, alle werden früh schlafen gehen, um konzentriert und fokussiert sein zu können. Ich persönlich gucke gerne noch ein bisschen Olympia, ganz in Ruhe, und werde noch ein wenig lesen. Und so freue ich mich nach einem entspannten Abend auf einen spannenden Tag in Versailles.

In großer Vorfreude auf den Team-Tag – Monica Theodorescu (©EQWO/Petra Kerschbaum)