„Das ist die Krönung!“

Nürnberger Burg-Pokal-Finaltickets für Bon Courage und Manolo FRH

Mit ‘Goldi’, alias Bon Courage, zum NBP-Finale – Thomas Schulze, Sieger in Darmstadt

Dicke Piste beim Nürnberger Burg-Pokal in Darmstadt. Der Sieg ging mit 74,341 Prozent an den neunjährigen Bon Courage unter Thomas Schulze, Zweiter wurde der achtjährige Manolo FRH unter Borja Carrascosa mit 74,171 Prozent, beide haben damit ihre Finaltickets sicher.

31 Paare gingen bei der vorletzten Etappe in Darmstadt an den Start, neun punkteten in der Finalqualifikation mit über 70 Prozent. Sowohl für Thomas Schulze als auch für Borja Carrascosa ist es das erste Pferd, das sie für das Finale in der Frankfurter Festhalle qualifiziert haben. Der Stilpreis ging an Bianca Nowag-Aulenbrock, die mit 73,171 Prozent auf Vaida-Girl OLD Dritte wurde.

Am durchhängenden Zügel stand der Bon Coeur-Sohn Bon Courage in der Siegerehrung von Darmstadt und ließ sich in kompletter Entspannung feiern.

Entspannter Hengst und Siegertyp, Bon Courage – in der Siegerehrung mit Kindereskorte Vielfalt Pferd

Dr. Christine Feichtinger hat den Dunkelfuchs aus einer Vivaldi-Mutter gezogen, ist auch weiterhin Besitzerin des Siegers. Dreijährig hatte Bon Courage bei den Bundeschampionaten bereits mit dem Vizetitel auf sich aufmerksam gemacht, damals noch unter dem Sattel von Jessica Lynn Thomas. Anfang siebenjährig hat ihn der selbstständige Dressurausbilder aus Neuenkirchen, Thomas Schulze, übernommen. Die Saison ging für das Paar steil bergauf. Schon Ende Juli in Elmlohe ist das Paar bei der Burg-Pokal-Etappe an den Start gegangen, hat aber die Finalqualifikation für die besten Zwölf nicht erreicht. Mitte August sind sie bis Görlitz gereist und wurden dort Siebte mit 69,073 Prozent, jetzt der Sieg in Darmstadt mit satten 5,27 Prozentpunkten mehr. „Unser Ziel war eine gute Platzierung“, erklärt Schulze, „aber dass das so klappt…

 

„Als Berufsreiter hat man bestimmte Ziele und Wünsche: Dazu gehört das Bundeschampionat, dann hofft man auf das Goldene Reitabzeichen und dann ist da natürlich der Nürnberger Burg-Pokal, auf den man schielt. Für mich ist das jetzt die absolute Krönung!“ (Thomas Schulze)

 

Schon als Fohlen gab ihm seine Züchterin den Spitznamen ‚Goldi‘. „Weil er ein Herz aus Gold hat“, betont Schulze, „und das ist wirklich so. Wenn der für seinen Reiter brennt, dann schmeißt er sein Herz ins Viereck.“ Erst sei Bon Courage etwas zurückhaltend gewesen, aber von Monat zu Monat sei er mehr aufgetaut, habe immer mehr angefangen zu schmusen und sei ihm gegenüber immer zugewandter geworden. Ende achtjährig hat Bon Courage die ersten S-Dressuren gewonnen und dieses Jahr, neunjährig, ist er bereits Seriensieger in der Klasse S, hat Schulze zum Goldenen Reitabzeichen verholfen und nun die Finalqualifikation für den Burg-Pokal. „Das ist die Krönung!“ Ein definitives Highlight bei Bon Courage sei die Trabtour, betont sein Reiter. „Er nimmt einen so unfassbar mit und schwingt so durch den Körper – das ist wirklich ein besonderes Gefühl. Dazu kommt, dass er bildschön ist und wenn er anfängt, sich in Szene zu setzen nach dem Motto ‚Guckt mal, guckt mal‘, dann ist das gigantisch.“

Zum Sieg in Darmstadt mit 74,341 % – Bon Courage (©Rainer Dill)

Die Hälfte des Jahres, von Mitte Dezember bis Ende Juli etwa, steht der Hengst während der Decksaison im Dressurpferdeleistungszentrum Lodbergen. In diesen Monaten fährt Schulze fünfmal pro Woche nach Lodbergen, um ihn zu reiten. Fünfmal pro Woche zwei Stunden Fahrtzeit, eine hin, eine zurück, nimmt er für dieses Pferd gerne in Kauf. Thomas Schulze kennt das Festhallenturnier in Frankfurt, aber bisher nur als Zuschauer. „Man spürt den Hexenkessel ja sogar vom obersten Rang“, gesteht er lächelnd. „Aber ich kann Aufregung ganz gut kanalisieren. Ich lasse mir das Einflechten nicht aus der Hand nehmen. Diesen Moment, in dem ich intensiv mit dem Pferd zusammen bin, merke, wie das Pferd drauf ist, meine Aufgabe noch mal durchgehe und mich erde – dann wandele ich die Aufregung in positive Energie um.“

“Ich bin schon wirklich sehr schön, oder?”

Bis Frankfurt macht der Darmstadt-Sieger gar nicht mehr so viel: „Wir haben bei uns glücklicherweise solche Bedingungen, dass wir auch die Hengste rausstellen können. Das wird er jetzt erst mal genießen und wenn es regnet, dann kriegt er eben eine Regendecke drauf. Das macht nichts. Und dann machen wir locker weiter, behalten ihn hoffentlich gesund und motiviert und feilen an der einen oder anderen Kleinigkeit.“ Ob er in Vorbereitung auf das Finale noch mal ein Hallenturnier geht? „Nö“, antwortet Schulze gelassen. „Ich weiß natürlich nicht, was in Frankfurt passiert, aber bisher hat er mir auf einem Turnier noch nie das Gefühl gegeben, dass er unsicher geworden wäre oder so was, der ist so fokussiert bei mir.“ Vielleicht fahre er noch einmal vorher zum Auswärtstraining in eine fremde Halle – das war‘s. Ansonsten freut sich Schulze jetzt auf seine Frankfurt-Premiere im Nürnberger Burg-Pokal

Sieg in der Quali – hier mit Richter Hartwig Knapp, Christoph Keil, Vertriebsleiter Süd-Hessen Nürnberger Versicherung, und Turnierchef Andreas Wendenburg. Platz zwei in der Finalquali und das Finalticket für Frankfurt: Manolo FRH
(©Alex Brenninkmeijer)

„Ich bin superstolz auf Manolo“, schwärmt Borja Carrascosa von seinem Finalteilnehmer. „Er ist seit einem Jahr bei uns und hat sich toll entwickelt.“ Der Morricone-Sohn ist dieses Jahr schon ‚Kleine-Tour-Champion‘ in Spanien geworden. „Manolo ist ein tolles Pferd mit drei herausragenden Grundgangarten, er ist superklar im Kopf und möchte unbedingt alles richtig machen. Ich freue mich sehr auf unsere erste Finalteilnahme in Frankfurt!“

In Darmstadt haben sich zwei Final-Erstlinge von herausragender Qualität für Frankfurt qualifiziert.

Das Finale naht im Galopp 🙂
(©Alex Brenninkmeijer)

Nürnberger Burg-Pokal 2025 und bisherige Quali-Sieger:
1. 23. bis 27. April, Hagen a.T.W.  Charlott-Maria Schürmann auf Life Time FRH – 75,80 %
2. 01. bis 06. Mai, Mannheim Jessica Süß auf Dynoro – 71,48 %
3. 29. Mai bis 01. Juni, München  Laura Strobel auf Alvarinho GV – 74,585 %
4. 12. bis 15. Juni, Balve  Leonie Richter auf Be Sure FRH – 74,415 %
5. 31. Juli bis 03. August, Elmlohe Hannah Laser auf Rod Laver FRH – 74,805 %
6. 14. bis 17. August, Görlitz Beatrice Hoffrogge auf Zuperman OLD – 73,878 %
7. 18. bis 21. September, Darmstadt Thomas Schulze auf Bon Courage – 74,341 %
8. 09. bis 12. Oktober, Guxhagen-Dörnhagen

Finalqualifiziert sind auch die vier besten Zweitplatzierten, das sind bisher:

  • Kira-Laura Soddemann auf Borghese MT – 75,244 %
  • Borja Carrascosa auf Manolo FRH – 74,171 %
  • Ingrid Klimke auf Diafys OLD – 74,000 %
  • Juliane Brunkhorst auf Bayside AK – 73,195 % (Dieses Paar könnte durch die letzte Etappe in Guxhagen noch rausrutschen)

FINALE: 17. bis 21. Dezember, Frankfurt

Weitere Informationen: www.nuernberger.com/pferdesport