WM-Bronze für Endorphin und Great, Greater, Greta

Greta Heemsoth und Endorphin FRH verzücken das Verdener Publikum. Red Viper wird zum zweiten Mal Weltmeister.

Verden jubelt für Greta Heemsoth und Endorphin FRH
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Die FEI WBFSH Weltmeisterschaft für sechsjährige Dressurpferde ist entschieden: Red Viper hat seinen WM-Erfolg vom vergangenen Jahr wiederholt und wurde erneut Weltmeister! Die Silbermedaille ging an die dänische Stute Brandtbjergs Divya, Bronze hat sich der Hannoveraner Hengst Endorphin FRH gesichert.

Ehre für Weltmeister Red Viper – auch von Prinzessin Benedikte von Dänemark
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“In jeder Beziehung ein Weltmeister”: Red Viper
„Er ist unglaublich, er ist einfach in jeder Beziehung unglaublich!“ Dinja van Liere sitzt seit acht Monaten im Sattel des enorm großen Fuchshengstes Red Viper, vorher wurde er von Bart Veeze geritten, und die niederländische Olympiareiterin ist komplett begeistert. „Es sind nicht nur seine großartigen Grundgangarten, seine Präsenz und wie er sich im Viereck präsentiert, sondern auch in der Box, beim Spazierengehen und im Umgang überhaupt – er ist das süßeste Pferd, das ich kenne. Er ist wirklich ein Weltmeister in jeder Beziehung.“ Red Viper ist ein Sohn des Grand Prix-Hengstes Romanov Blue Hors, aber auch seine Mutter Zolena (Sir Sinclair x Cabochon) war hocherfolgreich. 2009 und 2010 war Zolena selbst Finalistin bei der WM der jungen Dressurpferde. Der Züchter des Weltmeisters ist Coen Kerbert, Red Viper ist im Besitz der Hengsthaltung Reesink.
Und das sind die Einzelnoten des Weltmeisters:  9,5 gab es für den Trab, 8,5 für den Schritt, 9,0 Galopp, 8,4 Durchlässigkeit und 9,5 für die Perspektive – so landete der Titelverteidiger bei insgesamt 90,40 Prozentpunkten.

Silberstute Divya
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Vize-Weltmeisterin Divya
Silbersiegerin Brandtbjergs Divya stammt von Hesselhøj Donkey Boy ab, geht mütterlicherseits auf Blue Hors Don Olymbrio zurück und wurde von Familie Buhl, Brandtbjerggaard, gezogen. Divya ist im Besitz des Gestüts Søbakkehus und wurde von Anders Sjöbeck Hoeck vorgestellt. „Sie ist wirklich eine super Stute“, erklärt der Reiter mit Nachdruck. “Sie hat tolle Grundgangarten und lernt unheimlich einfach. Sie hat keine Schwäche!“ Mit großem Abstand erhielt die Vizeweltmeisterin die beste Tagesnote für den Schritt: 9,2! Der Trab wurde mit einer 9,6 bewertet, die 9,0 gab es für Galopp und Perspektive und 8,2 für die Durchlässigkeit. Die Endnote für Divya betrug somit glatte 90 Prozent – die Silbermedaille!

Erstklassige Fangruppe bei der WM in Verden für Greta Heemsoth
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Great, Greater, Greta – ritt Endorphin FRH zu Bronze
Der Fanclub von Greta Heemsoth, einem echten „Verdener Mädchen“, hätte spektakulärer und lauter nicht sein können. Mit einem riesigen Fan-Banner „Great, Greater, Greta“ sorgten sie für den allerletzten Energieschub, Greta und der hannoveraner Hengst Endorphin FRH legten eine tolle Runde hin. Der Escolar-Sohn ist damit nicht nur das erste selbstgezogene Pferd von Ingo Pape, das bei einer WM der jungen Pferde am Start war – er hat auch direkt eine Medaille mit nach Hause gebracht. „In der ersten Prüfung war Endorphin noch etwas angespannt, aber heute hatte ich das Gefühl, er war super konzentriert und hat seinen Auftritt wirklich genossen“, schwärmte die Reiterin. Vom Vize-Bundeschampion 2024 zum Bronzesieger bei der WM 2025 – mit folgenden Einzelnoten: 9,4 (Trab), 7,9 (Schritt), 9,3 (Galopp), 8,5 (Durchlässigkeit) und 9,2 (Perspektive). Endorphin wurde von Ingo Pape aus der Harmony’s Don Nobless-Tochter Donna Musica gezogen und steht weiterhin im Besitz des Züchters.
‚Wow, der kann sich bewegen‘
Knut Danzberg von der Richtergruppe sprach für sich und seine Kollegen, als er erzählte: „Es hat wirklich Spaß gemacht, diese Prüfung zu richten. Bei jedem Pferd, das ins Viereck kam, haben wir gesagt: ‚Wow, der kann sich bewegen‘ Aber die Aufgabe ist technisch wirklich anspruchsvoll im Vergleich zu der Qualifikationsaufgabe.“ Im Finale werden vier statt zwei fliegende Wechsel abgefragt und dazu kommt der versammelte Schritt, der in der Qualifikationsaufgabe nicht vorkommt. „Es war schwierig, aber die Reiter haben das gut gemacht. Wir alle hatten den Eindruck, dass sich das Reiten absolut verbessert hat. Die Pferde werden in einer viel natürlicheren Art und Weise präsentiert als noch vor einigen Jahren. Wir sind auch beim Richten mehr auf die Leichtigkeit und weiche Anlehnung fokussiert und das war rundum gut.“

Im Überblick: 
Von den 15 WM-Finalisten der sechsjährigen Dressurpferde waren neun Hengste, fünf Stuten und ein Wallach. Fünf Pferde stammten aus der Königlichen Warmblutzucht der Niederlande, je drei Pferden waren Hannoveraner, Oldenburger und Dänen, ein Pferd wurde in Schweden gezogen. Die Hengste Escamillo, Secret und Hesselhøj Donkey Boy waren mit je zwei Nachkommen im Finale vertreten, Escolar stellte einen direkten Sohn und drei Enkel im Finalfeld.

Das WM-Zitat: „Es tut gut, wieder hier zu sein!“
Jan Pedersen, Präsident des Weltverbandes für die Zucht von Sportpferden (WBFSH): „Es ist wirklich schön, zurück nach Verden zu kommen. Hier ist die Heimat der WM der jungen Dressurpferde, hier hat alles begonnen und alles sieht noch viel besser aus als das letzte Mal. Es tut gut, wieder hier zu sein.“

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