Zweimal Ü80% für deutsches Spitzen-Duo
Einst war sie seine Chefin, Ausbilderin, Vorbild, jetzt steht er in der Siegerehrung neben ihr: Sieg in Stuttgarts Weltcup-Kür für Jessica von Bredow-Werndl und den zehnjährigen Diallo BB mit 83,095 Prozent. Platz zwei für Raphael Netz und Great Escape Camelot mit 80,765 Prozent. “Ich bin sehr stolz auf ihn”, freut sich Jessica.

Hat heute schon fast so getan, als ob er eine ‘coole Weltcup-Socke’ wäre: Diallo unter Jessica von Bredow-Werndl.
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Gestern war Diallo noch ein aufgeregter Feuerstuhl im Schleyerhallen-Viereck, heute war er immer noch ‘on fire’, aber positiv und dabei sehr viel losgelassener und fokussiert. “Ich habe jeden Moment genossen”, strahlt Jessica von Bredow-Werndl. “Nach der heißen Runde gestern habe ich nicht erwartet, dass er sich heute so gut konzentrieren kann. Die Atmosphäre war wirklich ‘elektrisch’, aber das Publikum war so rücksichtsvoll. Sie haben uns wunderbar unterstützt.”

Perfektes Stehen – genießen! Raphael Netz und Camelot am Ende ihrer Kür.
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“Ich hatte richtig Spaß in der Kür”, erklärt Raphael Netz. “Camelot ist ein sehr besonderes Pferd, ich kann mich immer auf ihn verlassen. Er hat das größte Herz und das wirft er immer wieder ins Viereck.” Bis auf das erste Halten, bei dem er nicht ruhig stehen geblieben ist, habe er perfekt zugehört. Für Raphael Netz ist diese Saison die erste, in der er mit zwei Pferden im Weltcup unterwegs sein kann. “Das ist eine völlig neue Situation”, freut er sich und plant mit jedem Pferd von Start zu Start.
Ziel Texas?
Das Weltcup-Finale wird im April in Texas stattfinden – ist das das Ziel der beiden Erstplatzierten? “Die Musik gibt Diallo Selbstvertrauen, deshalb bin ich hier in Stuttgart die Weltcup-Tour geritten”, erklärt Jessica. Mit leichten Änderungen hat sich Diallo die Kür von Zaire geliehen. “Ich nutze den Weltcup, um weiter Vertrauen aufzubauen, aber ich würde nicht mit Diallo nach Texas fliegen – er ist noch so jung.” Für Netz ist die Lage eine andere: “Ich bin im April 2024 schon mit Camelot nach Riad geflogen und das hat er super gemacht. Also: Wenn wir es von den Punkten ins Finale schaffen würden, wären wir auch gerne dabei.”
“Ich bin wirklich stolz”, erklärte Cheftrainerin Monica Theodorescu. “Nicht nur auf Jessi und Raphi. Jessica hat sehr viel Erfahrung, die sie an Diallo weitergibt. Sie hat gestern schon einen sehr guten Job gemach, hat ihm so viel Vertrauen gegeben und heute hat er ihr all das wiedergegeben. Für ihn ist das ja alles noch neu: diese große Halle, der Weltcup, die Stimmung.” Und zu Camelot. “Er ist seit seiner Pause im Sommer noch viel besser in Form, noch viel kräftiger und Raphael hat inzwischen auch schon eine Menge Erfahrung – das sieht man den Beiden an. Sie haben hier zwei sehr präzise, ghut gerittene Prüfungen gezeigt. Aber ich möchte auch Moritz (Treffinger) erwähnen, der seine ersten Weltcup-Prüfungen reitet und das sehr gut gemacht hat. Auch Svenja (Kämper-Meyer) mit ihrer schönen Stute. Sie hatten heute ein paar Fehler, das kann passieren, aber das ist gut: Neue Paare können über den Weltcup wachsen.”
Weitere Ergebnisse deutscher Paare:
• Moritz Treffinger, Cadeau Noir 76,590 %
• Dr. Svenja Kämper-Meyer, Amanyara M FRH 75,330 %
• Fabienne Müller-Lütkemeier, Valencia As 73,490 %
HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus Stuttgart.
Mit seinem zweiten Platz in Stuttgart hat Raphael Netz nach dieser dritten Etappe in Stuttgart die Führung des Weltcup-Rankings mit 48 Punkten übernommen. Zugegeben, die Saison ist noch lang, es kann noch viel passieren…
HIER geht es zum aktuellen Weltcup-Ranking.



