Zum Finale mit Herzenspferd ‘Frizz’
Der achtjährige Frizzantino ‘Frizz’ und Borja Carrascosa siegten mit fast 80 Prozent in der letzten Louisdor-Etappe in Guxhagen. Platz zwei ging mit 78,532 Prozent an den ebenfalls achtjährigen Fortunity S unter Nuno Palma e Santos. Damit haben sich diese beiden Achtjährigen heute die letzten Tickets für das Finale in der Festhalle gesichert. Dritte wurde mit 77,149 Prozent die Tochter des Sandro Marinero, Santa Maria, unter Nicole Wego-Engelmeyer. Auch Santra Maria ist erst acht. Drei Achtjährige mit über 77 Prozent – die Schluss-Etappe des Louisdor-Preises 2023 war definitiv etwas Besonderes. Die bisherige Bestbewertung in dieser Saison hatte sich Equitanas Firlefranz unter Ingrid Klimke mit 75,851 Prozent in Donzdorf gesichert.
Im Galopp zur höchsten Bewertung dieser Louisdor-Saison: Frizzantino unter Boja Carrascosa (Foto: ©Brenninkmeijer)
“Er tanzte die Sterne vom Himmel”, schwärmte Fachkommentator Dieter Scheermann, ehemals Grand Prix-Richter, nach der Runde von Frizz. “Dieses junge Pferd – mit welcher Ausstrahlung und mit welchem Glanz er diese Prüfung gezeigt hat.” Die erste 9 gab es schon in den Traversal-Verschiebungen, weitere folgten in der Passage, dem Mittelgalopp mit fliegendem Wechsel, dem starken Galopp, den Zweier- und Einerwechseln sowie dem Schlussgruß. In seiner ersten Drei-Sterne-Saison ist der Finest-Sohn heute das neunte Mal an den Start gegangen und hat Sieg Nummer acht gefeiert. Reiter, Ausbilder und Besitzer Borja Carrascosa war geflasht: “Das Gefühl auf ihm ist unglaublich.”
Bereits im zarten Fohlenalter von sechs Wochen haben Carrascosa und sein Partner Alexander Brenninkmeijer Frizzantino entdeckt und gekauft. “Er ist schon immer bei uns und ist für uns ein ganz besonderes Pferd, wirklich ein Herzenspferd”, strahlt Brenninkmeijer. “Und wir wusssten immer, dass er ein sehr gutes Pferd wird.” Aber Frizz hat inziwschen alle Erwartungen übertroffen. Nach dem Turnier steht Wellness an: mit jeder Menge Bananen, sein Leibgericht, und fröhlichen Runden auf der Rennbahn drehen, seine Lieblingsbeschäftigung.
Im Guxhagener Stallzelt am Morgen vor dem Sieg: Frizzantino und seine Besitzer Borja Carrascosa und Alexander Brenninkmeijer.
Gestern in der Qualifikation ließ Franziskus-Sohn Fortunity seinem Übermut in der Galopp-Tour der Prüfung noch freien Lauf, heute in der Final-Qualifikation benahm er sich vorbildlich und leistete sich keinen Fehler. Fortunity ist definitiv auch ein Pferd, dem gerade die Kernlektionen des Grand Prix sehr leicht fallen. “Die Pi- und Pa-Tour war wie vom anderen Stern”, lobte Scheermann. Palma e Santos hatte ein fröhliches Strahlen im Gesicht – nach der Galopp-Tour. “Wenn er bei mir bleibt, ist er genial”, betont der Reiter. “Aber er kann eben auch schon mal sehr übermütig sein – er ist nie böse, nur voller Energhie.”
Im Grunde ist es fast tragisch: Mit 77,149 Prozent hat Santa Maria kein Finalticket mehr abbekommen. Auch diese erst achtjährige Stute brillierte unter Nicole Wego-Engelmeyer in der Pi-Pa-Tour. In der Passage auf der Schlusslinie erhielt sie gleich zweimal die 10! In der Schritt-Tour kam sie allerdings nicht zum Loslassen, was einige Punkte gekostet hat.
Bei der letzten Etappe in Guxhagen ist auch Helen Langehanenberg in den Louisdor-Preis eingestiegen – und wie! Mit gleich drei zehnjährigen Stuten war sie dabei, darunter ihren beiden Burg-Pokal-Stuten Schöne Scarlett und Straight Horse Ascenzione sowie eine Tochter ihres ehemaligen Erfolgshengstes Damsey. Mit ü74 und ü73 Prozent landeten die Nürnberger-Damen auf den Plätzen vier und sechs, daziwchen rangierten sich noch Benjamin Werndl und Discover mit 73,7 Prozent ein.
Guxhagen war das erste Mal Station des Louisdor-Preises, die Final-Quali war zeitlich eingerahmt von Springprüfungen, aber das Publikum hat jeden Dressurritt gefeiert und gewürdigt, die Richter waren schier sprachlos ob der enormen Qualität, Co-Bundestrainer Jonny Hilberath übergab den Siegerpokal und nicht ohne Grund fiel mehrfach der Ausdruck “Qualität wie beim Finale”.
HIER geht es zu den Ergebnissen aus Guxhagen.