Sieg in Balve: Carlos mit stolzen 75 Prozent!

Helen Erbe siegt vor Semmieke Rothenberger, Plätze drei und vier an Anna Schölermann und Moritz Treffinger – ein wirklich gutes Piaff-Feld in Balve.

Ehre für Helen Erbe und Carlos in der Inter II (©Thomas Hellmann)

“Carlos war super routiniert, das Pferd gut drauf”, U25-Bundestrainer Sebastian Heinze. “Man sieht diesem Pferd an, dass er den Sport einfach immer noch gut findet, das freut einen, und dass er sich dabei immer noch weiter entwickelt. Das ist wirklich alles prima!”  Für Helen Erbe und Carlos gab es glatte 75 Prozent. Mit 73,789 Prozent folgten Farrington und Semmieke Rothenberger. Für den 14-jährigen Niederländer war es der erste Turniereinsatz seit September vergangenen Jahres in Riesenbeck. “In Riesenbeck waren wir nicht so glücklich und haben etwas im Training umgestellt”, erklärt Vater Sven Rothenberger. Kurz vor dem Piaff-Förderpreis-Finale 2023 in Stuttgart hatte Farrington dann eine Kollision mit einem Pfahl, war aber schnell wieder fit. Wo war er so lange? “Semmieke wollte ihn die ganze Zeit reiten”, sagt Rothenberger, “aber Vier-Sterne-durfte er nicht gehen und ein passendes Drei-Sterne-Turnier haben wir nicht direkt gefunden.” In Hagen wollte sich die Familie auf Bruder Sönke konzentrieren und direkt vor einem geplanten Start im Drei-Sterne-Aachen hatte sich Vater Sven verletzt und musste operiert werden. “Aber heute sind wir zufrieden”, ergänzt Mutter Gonnelien. “Sie ist noch etwas vorsichtig geritten, aber das war der Plan.”

Auf Platz drei setzten sich Bon Scolari und die 22-jährige Bereiterin aus dem Stall von Hubertus Schmidt, Anna Schölermann. “Das Pferd hat sich unter Anna wirklich super weiterentwickelt”, lobt Heinze. “Er ist geschlossener geworden, sie hat mehr Übersicht im Viereck, mehr Ruhe zwischen den Lektionen und das merkt man auch dem Pferd an, es sieht alles viel routinierter aus.” Das sei ein Paar, bei dem beide noch jung seien und viel Potenzial sichtbar sei.

Nicht ganz in erhoffter Form präsentierte sich Moritz Treffinger mit seinen beiden Hengsten, aber Heinze blieb entspannt und erklärte: “Da muss man sich aber wirklich mal überlegen, dass Moritz das alles erst seit ein paar Monaten macht. Und dann in so einer Situation, in einer Deutschen Meisterschaftswoche, da passiert das einfach mal.” Cadeau Noir habe Moritz beim Abreiten noch sehr schön geschlossen gehabt, aber… “das ist ein Hengst, der kommt in die Prüfungs-Atmosphäre, dann geht der los – das ist dann mal so.” Fiderdance leistete sich heute Fehler in den Zweierwechseln und wirkte noch nicht ganz so sicher und ausdrucksvoll wie schon gesehen. “Moritz ist der Reiter unter den vorderen Paaren, der die wenigste Erfahrung hat. Da muss man noch ein bisschen Geduld haben. Er hat die Chance, das mit den Pferden zu entwickeln und das wird er auch tun.”

„Ansonsten merkt man schon”, resümierte Heinze weiter, “dass die Deutschen Meisterschaft etwas Besonderes sind. Gerade die etwas unerfahrenen Reiter waren etwas angespannt und man sah auch, dass Pferde dabei sind, die so eine Kulisse gar nicht kennen. Aber das ist nun mal so, da müssen sie alle hineinwachsen, dafür sind sie ja hier. Und es ist unsere Aufgabe, das zu unterstützen.“

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