Sieg für Europameisterin Hendricks in Stuttgart

Platz zwei für Luca Sophia Collin

Beim 24. Piaff-Förderpreis-Finale in Stuttgart hat sich Felicitas Hendricks mit Drombusch den Sieg in der Vorbereitungsprüfung gesichert. Das Paar hat in diesem Jahr bereits Mannschafts- und Einzel-Gold bei der EM der U25-Reiter gewonnen, gehörte zum siegreichen Nationenpreis-Team in Wellington und hat sein erstes Weltcup-Turnier mit Platz sechs abgeschlossen. Jetzt sind sie zum ersten Mal beim Piaff-Finale am Start und überzeugten vier der fünf Richter. Ausgerechnet im starken Galopp verlor die Reiterin kurzzeitig einen Zügel, musste erst wieder ‚einsammeln‘ und konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken 🙂 Die Einerwechsel gelangen heute nicht fehlerfrei, aber in vielen Momenten merkte man dem Paar die Erfahrung, das präzise Grand Prix-Reiten und ihre sehr gute Abstimmung aufeinander deutlich an. Am Ende dominierten die Beiden mit 71,930 Prozent.

Ein Knutscher für Ferrero – Luca Collin in Riesenbeck

Platz zwei ging an Luca Sophia Collin mit Ferrero D. Auch die 22-Jährige ist zum ersten Mal beim Piaff-Finale dabei und erst später in der Saison überhaupt in die Serie hineingerutscht. Den 13-jährigen Ferrero hat sie erst Ende April unter den Sattel bekommen und schnell den Bundestrainer überzeugt. Der Tuschinski-Sohn hat sehr viel Go und Dynamik, was er vor allen Dingen in der Passage ausspielt. Auch dieses Paar leistete sich einen Fehler in den Einerwechsel, in der Rechtstraversale stieß ‚Ferro‘, so sein Stallname, einmal gegen Hand, insgesamt dürfte die Anlehnung noch feiner und stabiler werden – da merkt man, dass sich die Beiden noch nicht so lange kennen und da auf jeden Fall perspektivische Luft nach oben ist. Heute gab es für das Paar 71,093 Prozent.
Sowohl die Siegerin als auch die Zweitplatzierte haben sich beruflich bereits den Pferden verschrieben. Felicitas Drombusch arbeitet als Bereiterin im Stall ihres Onkels und Trainers Christoph Koschel, Luca Collin hat ihre Bereiterlehre bei Jochen Bender und im Stall Kasselmann absolviert und ist inzwischen als selbstständige Ausbilderin tätig. Zwölf Pferde reitet sie täglich, zehn in Mülheim, wo sie eine Stallgasse gepachtet hat, zwei davon auf dem Eulenhof in Dülmen. Mit ihren Grand Prix-Pferden Ferrero und Fuhur trainiert sie seit gut einem Jahr dort bei Patrik Kittel und fährt dafür täglich drei Stunden (!) hin und her. „Das Training bei Patrik gefällt mir so gut, das ist es mir auf jeden Fall wert“, betont sie mit Nachdruck. „Ich reite immer ohne Gerte und nur mit ganz kurzen Sporen. Es geht immer um das feine Reiten, das macht unheimlich viel Spaß!“
Platz drei ging heute in der Vorbereitungsprüfung an Thomas Trischberger. Mit dem zehnjährigen Liverpool erhielt er 69,977 Prozent. Auch der 24-jährige bayerische U25-Meister ist schon als Profi tätig und wird von seinem Bruder Franz und Christian Lanterdinger trainiert.
Insgesamt waren in diesem Jahr nur sieben Paare beim Piaff-Förderpreis-Finale am Start, durch die kurzfristige Absage von Semmieke Rothenberger konnte kein Nachrücker mehr das Finalfeld auffüllen. Semmiekes Farrington hatte sich an der Schulter verletzt.

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