Passt die 7 wirklich so oft?

Die Europameisterschaft in Riesenbeck war ein Riesenerlebnis! Aber am Rande – wie immer bei der Dressur – gab es Momente, die zum Nachdenken anregten.

Ein Gedanke mal rausgepickt: die Bewertung des starken Trabs. Da ist die 7 sehr häufig das Mittel der Wahl.

Beispiel A: Im EM-Viereck ist ein Schimmel, in der Anlehnung deutlich stramm und eng, der Rücken nahezu bewegungslos fest. Im starken Trab verändert sich die Anlehnung keinen Millimeter, der Trabablauf wird nicht größer, aber schneller. Das Paar bekommt für den starken Trab die 7.

Beispiel B: Ein Paar aus Frankreich. Das Pferd sehr leichtfüßig und wunderbar in der Anlehnung. Im starken Trab wird der Ablauf größer, schwingt durch den Körper, Rahmenerweiterung ist deutlich sichtbar und der Takt bleibt exakt erhalten. Das Paar bekommt für den starken Trab ebenfalls die 7.

Besinnen wir uns auf die Basis, die Ausbildungsskala. Die ersten Punkte sind Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung… Aspekte, die immer die Basis jeder Beurteilung sein sollten. Mit diesem Gedanken kann die 7 unmöglich für beide Paare die richtige Wahl sein, oder?

 

***In der Rubrik ‘My Monday’ gönne ich mir die Freiheit, das zu tun, was mich gerade bewegt. Mal ein kurzer Gedanke, wie heute, vielleicht wird es auch mal ein kurzes Interview, ein besonderes Zitat oder ein spezieller Moment. In ‚My Monday‘ halte ich mich an keine festen Spielregeln. Nur eins steht fest: Es geht immer um Dressursport, Pferde oder Reiter. Wenn Sie Anregungen haben, immer gerne.

Kim Kreling