‘Kiss’-Premiere mit Jessica von Bredow-Werndl

Jessica von Bredow-Werndl und Times Kismet feiern Turnierpremiere auf dem Waldhauser Hof (Sauerlach) – zum ersten Mal war die viermalige Olympiasiegerin mit der zehnjährigen Stute in einer ‚richtigen Prüfung‘ am Start. Zum ersten Mal hat Kismet eine Drei-Sterne-Prüfung auf einem Turnier bestritten, eine Inter A: Sieg mit 74,561 Prozent!
Zuletzt hatte Charlotte Dujardin mit Kismet im Juni 2023 die Kleine Tour in Aachen gewonnen, seither hatte die Ampere-Tochter kein Turnier bestritten. Ende Oktober 2024 hat die Stute in den Stall von Jessica von Bredow-Werndl nach Aubenhausen gewechselt.

Turnierpremiere mit Sieg und Vertrauen: Times Kismet und Jessica von Bredow-Werndl
©R. Dill

Im Gespräch mit Jessica von Bredow-Werndl über ihre Zeit mit der außergewöhnlichen Stute, die Herausforderung und den ersten Turnierstart und -sieg.

dressursport.kim: Jessica, das erste Mal – wie war es für Dich?
Jessica von Bredow-Werndl: Ich war wirklich etwas nervös. Im Februar bin ich mit ihr schon mal einen ‚Test of Choice‘ geritten und sie war damals im Viereck sehr ängstlich, vor allen Dingen in den Piaffen. Seitdem haben wir uns besser kennengelernt und ganz viel am Vertrauen gearbeitet. Aber: Es ist ja immer etwas anderes, ob man zu Hause das Gefühl hat, das einem das Pferd voll vertraut oder man in ein Turnierviereck einreitet. Das war ein sehr wichtiger Prozess in den vergangenen Monaten, der natürlich auch noch nicht zu Ende ist. Ich habe sie auf viele Turniere zum Training mitgenommen, das letzte Mal Anfang August auf dem Birkhof und jetzt hatte ich das Gefühl, dass wir uns ‚vor die Tür‘ wagen dürfen. Das Wichtigste war ganz klar, dass sie mir vertraut, ein gutes Gefühl im Viereck hat und wir auch mit einem guten Gefühl das Viereck verlassen – und das ist uns definitiv gelungen. Ich hatte das Gefühl, dass sie stolz war und es ihr wirklich Spaß gemacht hat.

dressursport.kim: Nimmst Du uns einmal mit durch den Verlauf Eurer Prüfung?
Jessica von Bredow-Werndl: Ich bin natürlich nicht voll auf Risiko geritten, eher etwas zaghaft, gerade zu Beginn der Prüfung: Die erste Parade war etwas auslaufend, das Antraben war vorsichtig, ebenso wie das erste Zulegen. Während der Prüfung habe ich mich mehr und mehr getraut zu reiten und sie hat das auch super zugelassen. Ich bin jetzt einfach unheimlich froh, wie es gelaufen ist und freue mich auf alles, was kommt. Ich glaube, in ihr steckt unfassbares Potenzial.

dressursport.kim: Was war die größte Herausforderung in den vergangenen acht Monaten, seitdem Du sie unter dem Sattel hast?
Jessica von Bredow-Werndl: Naja, jeder Reiter reitet natürlich anders und Kismet und ich durften uns erst mal aneinander gewöhnen und darf ihr Vertrauen so gewinnen, dass sie sich voll auf mich einlassen kann und wir wirklich mit feinen Hilfen kommunizieren können. Das ist ein langer Prozess und wir werden immer weiter daran arbeiten, aber das ist, denke ich, immer die größte Herausforderung, wenn man ein neues Pferd übernimmt.

Neues Paar zum Sieg: Birkhof’s Zieta und Jessica
©R. Dill

dressursport.kim: Du warst aber nicht ‚nur‘ mit Kiss unterwegs…
Jessica von Bredow-Werndl: Stimmt, ich hatte auch noch Birkhof’s Zieta dabei, die ich vor wenigen Wochen von meinem Bruder übernommen habe. Mit ihr habe ich die M** mit 71,716 Prozent gewonnen. Und mit unserem sechsjährigen Secret-Sohn Singleton habe ich die Dressurpferde-M mit 8,5 gewonnen. Drei Starts, drei Siege – das war schon sehr schön und ich bin stolz auf die drei Cracks.

Und auch Singleton darf eine goldene Schleife mit nach Hause bringen.

HIER geht’s zu den genauen Ergebnissen vom Waldhauser Hof.