Hinters Dohas Kulissen – mit Evelyn Eger
Zwei, die genießen: Evelyn Eger und die elfjährige Totilas-Tochter Tabledance. Am Montag sind die beiden in Doha angekommen, haben die Tage vor Ort bisher zum intensiven Training und Sonne Genießen genutzt und sind heute als einziges deutsches Paar beim Fünf-Sterne-Grand Prix am Start gewesen. In einem gut besetzten Grand Prix haben sie mit 68,826 Prozent Platz zehn belegt.
„Die Stute hat sich mega weiterentwickelt“, freut sich Evelyn Eger. Sie sei weiter in sich gereift und nicht mehr so schüchtern wie sie mal gewesen sei. „So langsam habe ich ein richtig sicheres Gefühl auf ihr im Grand Prix. Leider hatten wir einen Fehler in den Einerwechseln und eine Pirouette ist uns nicht optimal gelungen, aber sonst war das schon eine sichere Runde.“
Das Stadion in Doha ist groß und beeindruckend, so etwas hat Tabledance noch nicht gesehen, aber sie fühlt sich sichtlich wohl. „Die Sonne ist super, die Wärme tut ihr gut, die Atmosphäre ist mega entspannt und Tabledance ist wirklich gut drauf hier. Die Tage hier haben ihr noch mal einen richtigen Aufschwung gegeben.“
Untergebracht sind die Pferde vor Ort ‚tip top‘. „Wir stehen hier in einem festen Stall, mit Waschplatz und allem drum und dran. Die Ställe sind klimatisiert, jedes Pferd hat ein eigenes Fenster und die Boxen selbst sind riesengroß.“
Zuhause in Hagen a.T.W. trainiert Evelyn hauptsächlich mit Hausherrin Bianca Kasselmann, in Doha unterstützt Hartmut Lammers das Paar Evelyn und Tabledance. Die Zeit vor Ort ist intensiv und trotzdem entspannend. „Zuhause reite ich meist mehr als zehn Pferde am Tag, hier habe ich den ganzen Tag für Tabledance Zeit, das ist natürlich Entspannung pur“, lacht die 26-jährihe Bereiterin des Hofes Kasselmann. „Und ich kann mich so richtig auf die Stute fokussieren. Das ist sehr schön.“
Innerhalb des Sportkomplexes Al Shaqab ist auch eine Reitschule angesiedelt, die viel Wert auf Jugendförderung legt. „Unter den Zuschauern sind richtig viele Kinder und Jugendliche von der Reitschule“, erzählt Evelyn. „Das macht Spaß, wenn man sieht, dass der hiesige Nachwuchs Interesse hat und zum Gucken kommt. Und insgesamt waren es auf jeden Fall schon mehr Zuschauer mehr als letztes Jahr.“
Neben dem Reiten bleibt auch Zeit für den ein oder anderen Ausflug in die Stadt. „Es macht mir Spaß, mir die Kultur hier anzusehen. Wir gehen abends immer in die Altstadt und probieren uns durch das arabische Essen. Das macht alles unheimlich viel Spaß.“
Schon im vergangenen Jahr war Evelyn in Doha am Start, damals mit Westminster. „Ich bin auch in diesem Jahr wieder überrascht“, erklärt sie. „Natürlich herrscht hier eine andere Kultur, aber die Menschen sind sehr weltoffen geworden. Man hält sich an gewisse Regeln, wie die bedeckten Schultern, alle sind sehr entspannt und ich fühle mich absolut wohl.“
Am Samstag gehen die besten Zwölf aus dem Grand Prix in der Kür an den Start – auch Evelyn Eger. „Tabledance hat die Kür von Westminster geerbt. So süß wie die Stute ist, ist auch die Musik von Michael Bublé dazu. Ich hatte mit dieser Musik schon mal eine U25-Kür für Tabledance, aber die jetzige Choreographie ist doch sehr viel schwieriger. Und so, wie sie jetzt ist, reite ich die Kür morgen zum ersten Mal. Ich freue mich total darauf!“