Gemeinsame Erklärung an die FEI

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich nun der IDRC (International Dressage Riders Club), IDTC (International Dressage Trainers Club) und der IDOC (International Dressage Officials Club)an die FEI gewendet und einen Brief an FEI-Präsident Ingmar de Vos und FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez geschrieben. Es geht um Tierschutz, das Ansehen des Dressursports und Handlungsbedarf.

Der gemeinsame Brief an die FEI:

Lieber Ingmar, liebe Sabrina,

leider ist die ganze Welt nun Zeuge von Tierschutzproblemen und schrecklichen Grausamkeiten in unserem wunderbaren Sport geworden. Das bricht uns allen das Herz, aber es ist ein “Weckruf” für die Verwundbarkeit, der wir jetzt von unseren jeweiligen Interessenvertretern aus ausgesetzt sind, und natürlich für den Sport als Ganzes.

Es ist richtig, dass grausame Praktiken aufgedeckt werden, und der Einfluss der sozialen Medien macht dies unmittelbar möglich. Umgekehrt verschlimmern die sozialen Medien den negativen Einfluss, und dieser muss ins Positive gewendet werden. Die Realität ist, dass unser Sport jetzt ernsthaft gefährdet ist; das Verhalten der Minderheit war ein Geschenk an die Kritiker unseres Sports. Es hat jeden anständigen Menschen beleidigt, der Tiere als Lebewesen liebt und respektiert. Sie stehen an erster Stelle, nicht das Ego Einzelner oder Geld. Das Ansehen des Sports ist geschädigt worden, und wir müssen uns gemeinsam darum bemühen, dies zu ändern.

Das Risiko ist so groß, dass es die Wahrnehmung der Dressur und der Para-Dressur als olympische Disziplin gefährden könnte, und ihre Zukunft innerhalb der olympischen Bewegung könnte beendet sein, wenn wir nicht aufpassen. Es ist eine Sache, von den Olympischen Spielen ausgeschlossen zu werden, um Platz für die Aufnahme neuer Sportarten zu schaffen, aber eine ganz andere, wegen vermeintlicher Grausamkeit und unangemessenem Verhalten ausgeschlossen zu werden.

Als Interessenvertreter sind wir uns einig in unserem Wunsch und unserer Forderung, dass die FEI alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpft, um die derzeitige Situation zu beeinflussen und zu bereinigen, und dass dies von der Welt auch so gesehen wird.

Die praktischen Probleme der Zuständigkeit von Behörden außerhalb des Wettbewerbsumfelds müssen überwunden werden, damit der Einfluss der FEI als Weltdachverband wirklich Wirkung hat und sich durchsetzt. Es gibt genug Juristen mit viel Erfahrung und Talent, um einen Weg zu finden.

Wir hoffen, dass die FEI ihren Einfluss auf die einzelnen Mitgliedsländer geltend machen kann und auf eine maßvolle und angemessene Strafverfolgung auf lokaler Ebene drängt, wo die Rechtsprechung existiert und rechtliche Schritte eingeleitet werden können.

Der Sport und wir alle werden daran gemessen werden, wie die Außenwelt die Arbeit unseres Dachverbandes wahrnimmt – innerhalb und außerhalb des Vierecks und im täglichen Training.

Wir alle sind uns einig, die FEI und ihre Initiativen zu unterstützen und bekräftigen unseren Wunsch und unsere Erwartung, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um diese schreckliche Situation so schnell wie möglich und so effektiv wie möglich zu verbessern.

 

Mit freundlichen Grüßen,

David Hunt             Isabell Werth                Hans-Christen Mattiesen

Präsident IDTC      Präsident IDRC            Präsident IDOC