“Es war ein Genuss!”
“Es war ein Genuss!” Weltcup-Kür Stuttgart, volle Schleyerhalle, der 17-jährige Emilio tanzt zu Guiseppe Verdi, Isabell Werth strahlt. Schlusslinie, die Zuschauer sind nicht mehr zu halten, standing ovations. “Die Atmosphäre in Stuttgart ist immer großartig, aber heute war sie noch großartiger!”, erklärt Isabell Werth kurze Zeit später. Emilio habe in sich geruht, ohne einen Hauch der Anspannung und sie Beide hätten es genossen. “Emilio und ich, wir beide lieben die Musik, lieben die Kür und heute hat alles auf den Punkt gepasst.”
Es war der zehnte Sieg in Stuttgarts Kür für Isabell Werth. Emilio hatte zuvor zwar schon viermal Stuttgarts Special gewonnen, war aber noch in der Kür am Start. Mit 86,880 Prozent ließ er keinen Zweifel daran, dass er die Schleyerhalle auch auf Weltklasse-Niveau in der Kür rocken kann. Und das auch noch mit 17 jungen Jahren. 86,88 Prozent, das waren nur eineinhalb Prozent weniger als seine Bestleistung in einer internationalen Kür. Seinen Rekord hatte er 2020 in Neumünster mit 88,45 Prozent aufgestellt.
“Es ist immer mein Ziel, Pferde in Topform zu verabschieden und das möchte ich auch mit Emilio so machen”, betonte Isabell Werth. “Angedacht war seine Verabschiedung in Stuttgart, aber vielleicht reite ich auch noch eine Weltcup-Station mit ihm.”
Zwei weitere Paare aus deutscher Sicht stellten ein persönliches Bestergebnis auf: Raphael Netz und Great Escape Camelot setzten sich mit 80,115 Prozent auf Platz vier. Es war das erste Mal, dass das Paar die 80er-Marke geknackt hat. Und Fabienne Müller-Lütkemeier und ihre ‘Prinzessin’ Valencia waren bei ihrem dritten Kürauftritt der 80er-Marke schon verdammt nah: 79,105 Prozent.
Persönliche Schlussbemerkung: Diese Weltcup-Kür in Stuttgart war ein Ausnahme-Erlebnis. Die Paare wuchsen über sich hinaus. Von 15 Startern stellten sechs ein neues Bestergebnis auf. Die Zuschauer haben 14 Paare gefeiert und gewürdigt, bei Paar 15, Isabell Werth und Emilio, ließen sie ihren Emotionen freien Lauf, jubelten und jubelten und jubelten und ließen sich gerne von einer ebenso jubelnden Reiterin noch mehr anspornen. Die Halle sprudelte vor Emotionen. Selbst hart gesottene Springsport-Fans schluckten. Es war großartig!!!
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