„Er gehört zu uns“

Die eine war zum 23. Mal Gastgeber für den Nürnberger Burg-Pokal, der andere ist es in diesem Jahr zum sechsten Mal. Im Gespräch mit zwei Turnierveranstaltern über den Nürnberger Burg-Pokal.

Zwei Nürnberger Burg-Pokal-Veranstalter, zwei ganz verschiedene Geschichten: Rosalie von Landsberg-Velen (Balve) und Jan Schalk (Elmlohe) © www.sportfotos-lafrentz.de

Wir beginnen in dieser Woche mit Rosalie von Landsberg-Velen, der Turnierchefin des Balve Optimum, wo der Burg-Pokal traditionell zum 23. Mal in die Deutschen Meisterschaften eingebettet ist. Im zweiten Teil folgt das Interview mit Jan Schalk, verantwortlich für den Bereich Dressur bei den Elmloher Reitertagen.

• Was bedeutet der Nürnberger Burg-Pokal für das Balve Optimum?

Rosalie von Landsberg-Velen: Der Nürnberger Burg-Pokal ist eine tolle Ergänzung zu unserem gesamten Sportprogramm. Mit der großen Tour vom Grand Prix über den Special bis hin zur Kür, mit der U25-Tour und dem Richard Wätjen Gedächtnispreis haben wir so die komplette Palette abgedeckt. Das ist für uns sehr wertvoll. Hinzu kommt die Führzügelklasse des Nürnberger Burg-Pokals – also, ich kann mir Balve gar nicht mehr ohne ihn vorstellen. Er gehört zu uns, zu Balve! Diese sportliche Breite danken uns auch die Zuschauer – mit Ihrem Kommen und mit ihrer Begeisterung.

• Der Burg-Pokal hat in diesem Jahr zum 23. Mal Station in Balve gemacht. Was hat sich in diesen 23 Jahren verändert?

Rosalie von Landsberg-Velen: Früher hatten wir Springen, alles drehte sich um das Springstadion, und dann war da noch ein bisschen Dressur. Es gab kein Gleichgewicht. Aber das hat sich im Lauf der Jahre komplett geändert – und damit meine ich nicht nur die baulichen Veränderungen, auch die Sichtweise. Ich merke es an mir selbst, wie viel ich mich während der Turniertage im Dressurbereich aufhalte, weil sich dort inzwischen unheimlich viel abspielt. Und dazu hat natürlich der Nürnberger Burg-Pokal sehr viel beigetragen.

Be Sure FRH unter Leonie Richter hat sich in diesem Jahr den Sieg im Nürnberger Burg-Pokal von Balve gesichert – und damit das Finalticket. (©reitsport-hellmann.de)

• Der Burg-Pokal hat für Sie aber auch eine sehr persönliche Seite…

Rosalie von Landsberg-Velen: Absolut, ich verbinde sehr viele persönliche Erinnerungen mit dem Burg-Pokal. Die Verbindung von Hans-Peter Schmidt mit meinem Vater – das bedeutet für mich Tradition und Geschichte. Herr Schmidt war wie mein Vater durch und durch ein Pferdemann, sie hatten dieselbe Philosophie und waren desselben Geistes Kind. Heute wird der Nürnberger Burg-Pokal für mich auch durch meine persönliche Nähe zu Herrn Politycki, dem Vertriebsvorstand der Nürnberger Versicherung, geprägt. Eine Nähe, die mit dem Sport beginnt, über unsere gemeinsame Begeisterung für den Nürnberger Burg-Pokal sowie die Führzügelklasse geht, und in unserer Freude am Karneval endet.

• Wie schätzen Sie die Bedeutung des Nürnberger Burg-Pokals für den Dressursport ein?

Rosalie von Landsberg-Velen: In Balve spüren wir die Bedeutung jedes Jahr, weil ganz gezielt nach dem Nürnberger Burg-Pokal gefragt wird – von den Reitern und den Zuschauern. Es wäre ein ganz großer Verlust für Balve, wenn wir den Nürnberger Burg-Pokal nicht mehr bei uns hätten. Aber ich denke, die Bedeutung des Nürnberger Burg-Pokals ist nicht nur für Balve immens, sondern für den gesamten Sport. Denken wir nur an das Finale in Frankfurt, das ist eine eigene Performance geworden. Es war eine großartige Idee von Herrn Schmidt und Dr. Reiner Klimke, den Burg-Pokal so zu platzieren. Und dass sich die Aufgabe in ihrer Grundstruktur über so lange Zeit hält – das ist ja auch eine Aussage. Es ist einfach eine ganz tolle Prüfung für Reiter und Pferde, aber auch für Zuschauer mit Freude an der Reitlehre und pferdegerechter Ausbildung.

Und nächste Woche im zweiten Teil des Interviews, dann mit Jan Schalk: Vom Ritterschlag von Elmlohe, von 112 Protokollschreibern und der Sonderregelung der ‘Friends-Prüfung’…