Außengalopp – die unterschätze Lektion

Montag ist ‚Impulse fürs Training‘-Tag bei dressursport.kim – heute mit Götz Brinkmann

(aus betrieblichen Gründen dieses Mal schon Sonntagabend eingestellt 😊)

Götz Brinkmann – hier mit Madeleine Winter-Schulze
(©EQWO/Petra Kerschbaum)

Der Außengalopp, die unterschätzte Lektion – warum?
Außengalopp ist eine sehr gute Lektion, um auch bei Pferden in fortgeschrittenen Ausbildungsstadien Durchlässigkeit, Sprungkraft, Tragkraft und Gehorsam zu verbessern.
Hierzu sollte man sich bei der Arbeit im Außengalopp im Wesentlichen auf diese drei Aspekte konzentrieren: Tempowechsel, Stellungswechsel und Grad der Aufrichtung. Wie?

1. Außengalopp in unterschiedlichen Tempi zur Verbesserung von Durchlässigkeit und Gehorsam
Hierzu an der langen Seite das Grundtempo steigern und vor der kurzen Seite wieder aufnehmen. Auch auf gebogener Linie – wie dem Zirkel – die Galoppsprünge wiederholt vergrößern und verkleinern, um zu überprüfen, ob das Pferd auf das Bein reagiert, ohne in eine Erwartungshaltung zu kommen, um z.B. einen fliegenden Wechsel vorwegzunehmen. Dabei die Linien immer wieder verändern, damit das Arbeiten abwechslungsreich bleibt. Mit dieser Arbeit wird kontinuierlich die Durchlässigkeit und der Gehorsam des Pferdes verbessert.

2. Außengalopp in Konterstellung zur Verbesserung von Gleichgewicht und Aufmerksamkeit
Mein Tipp: Im versammelten Tempo das Pferd in leichte Konterstellung bringen. Die Konterstellung auf gebogenen Linien und auch durch die Ecken über mehrere Sprünge erhalten. Entscheidend ist in jeder Stellung und auf jeder Linie, den Durchsprung und die Qualität des Galoppsprungs nach vorne zu erhalten. Gleichgewicht und Gehorsam können so verbessert werden, insbesondere in Vorbereitung auf Lektionen, bei denen es wichtig ist, dass die Pferde abwarten und nicht umspringen, wenn man sie aus der Stellung lässt wie z.B. Traversalverschiebungen oder auch Serienwechsel.

3. Außengalopp in unterschiedlichen Graden der Aufrichtung zur Stärkung der Rückentätigkeit und Tragkraft
Bei einem stabilen, gutdurchgesprungen Außengalopp sollte man die Aufrichtung aktiv verändern, indem der Hals in eine deutliche Dehnungshaltung gebracht wird, ohne die positive Grundspannung im Galopp zu verlieren. Mit dieser Übung wird überprüft, ob sich das Pferd selber trägt und die Sprungqualität auch bei gedehnter Haltung erhalten bleibt und so kann die Rückentätigkeit und die Tragkraft des Pferdes effektiv gesteigert werden. Gerade in diesen Momenten ist es wichtig, die Pferde zu loben.

Darauf kommt es an:
Wichtig ist, dass bei jeder Übung das Pferd in sich gerade bleibt, von hinten nach vorne durch den Körper springt und nicht mit der Hinterhand ins Schwanken gerät. Für die gesamte dressurmäßige Arbeit ist es von größter Bedeutung, dass die Pferde aufmerksam und motiviert bleiben. Ohne das geht gar nichts! Intensives Loben und immer wieder ausreichende Pausen zur körperlichen und mentalen Entspannung sind für alle super wichtig.