“Es geht nicht um perfekt…”
„Ich bin vor zwei Jahren in Frankfurt mein letztes internationales Turnier mit Famoso geritten“, blickt Werndl zurück. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich überhaupt wieder international reiten kann – mit einem so tollen, jungen Pferd und dann hat es auch noch gut geklappt.“ Quick Decision und Benjamin Werndl siegen im internationalen Drei-Sterne-Grand Prix von Salzburg.

Benjamin Werndl und Quick Decision in Salzburg auf dem Weg zum Sieg.
© Pictures by Helen
Der Quaterhall-Sohn ist neun Jahre jung, hat sich mit dem Sieg in Wiesbaden für das Louisdor-Finale in Frankfurt qualifiziert und schon beispielsweise in Ising auf nationalem Parkett Grand Prix-Erfahrung gesammelt. Jetzt war es der erste Grand Prix auf international großer Bühne für Quick Decision: Sieg mit 70,674 Prozent. „Natürlich ist hier und da das ein oder andere noch nicht vollends ausgereift“, erklärt Benjamin Werndl, „aber es hat sich sehr gut angefühlt und Quick Decision hat in der Prüfung schon viel mehr geatmet.“ Richtig gut gelungen sei ihnen die letzte Mittellinie. „Die war so gut wie noch nie mit den Übergängen Piaff-Passage.“ Auch die erste Piaffe sei sehr gut gewesen und noch präziser auf der Stelle. „Grundsätzlich hat er sich noch schöner im Galopp an die Hand heran aufrichten lassen und ich hatte das Gefühl, dass er mehr und mehr im Viereck ankommt.“ Es sei immer sein Ziel, dass sich die Pferde auf dem Turnier möglichst so anfühlen wie zu Hause. Dass Turnier ‚nichts Besonderes‘ sei. „Trotzdem gibt es natürlich noch Momente, bei denen ich ihm noch helfen darf. Das ist ganz normal bei einem so jungen Pferd. Es geht nicht um perfekt, es geht erst einmal darum, es zu schaffen und das ist uns im Grand Prix gelungen.“
Quick Decision steht seit Ende 2024 im Stall Werndl, ist zuvor von Uta Gräf ausgebildet worden – wie Diallo BB – und gehörte, ebenfalls wie Diallo, Annette Göbelsmann-Schweitzer, die ihn auch heute noch mit Familie Werndl und Partnern anteilig im Besitz hat. „Extrem talentiert, sehr ehrlich, verfressen und manchmal ein bisschen schüchtern“, so beschreibt Benjamin Werndl seine Zukunftshoffnung. „Er braucht Vertrauen – das ist sehr wichtig bei ihm. Wenn er Vertrauen hat, geht er überall hin. Sobald das Vertrauen auch nur ein bisschen schwindet, wird es schwierig. Das kippt sofort von einem zum anderen bei ihm.“
Der Grand Prix in Salzburg sei eine wunderbare Vorbereitung auf das Louisdor-Finale in Frankfurt gewesen, aber direkte Gedanken daran habe er aktuell noch nicht. „Ich bin jetzt in Salzburg – das ist eine grundsätzliche Einstellung von mir: Ich beschäftige mich nur mit heute. Heute ist heute.“ Dass Quick Decision sich in der Salzburger Kulisse so gut präsentiert habe, mache ihn hoffnungsvoll für Frankfurt, aber jetzt konzentriere er sich nur auf Salzburg, auf den Special, der um 14.00 Uhr beginnt. Die Startzeit für Benjamin Werndl und Quick Decision: 15.30 Uhr.
Weitere deutsche Starter sind Lisa Müller, die mit Gut Wettlkam’s Dantiamo im Grand Prix Platz zwei belegt hat (70,043 %) und Yara Reichert, die auf Valverde NRW Fünfte im Grand Prix (68,543 %) wurde.
Infos und Ergebnisse: HIER



