26. Teamgold für Deutschland
“Als wir hier angereist sind, war alles offen. Die Briten, die Dänen… Und es war spannend bis zum Schluss!” Isabell Werth hat es auf den Kopf getroffen. Die 32. EM der Dressursport-Geschichte entschied sich mit der letzten Mannschaftsreiterin…

Yeah yeah yeah – Teamgold für die deutsche Equipe!
Foto: eqwo.net
🥇Team Deutschland mit 229,644 Punkten
🥈Team Großbritannien mit 226,785
🥉Team Dänemark mit 223,385
Als Charlotte Fry als Schlussreiterin für das Team Großbritannien einritt war klar: Sie muss 78,728 Prozent erreichen, um den Titelverteidigern von Riesenbeck 2023 das Gold zu sichern. Das war nicht unmöglich, das Bestergebnis im Grand Prix für die amtierenden Weltmeister liegt bei 81,258 Prozent. Und Glamourdale hatte wirklich tolle Momente in seiner Prüfung, aber eben auch teure Fehler. Es wurden 75,869 Prozent und damit war klar: Gold für die deutsche Equipe, Silber für Großbritannien und Bronze für Dänemark.

Die siegreichen Drei…
Foto: eqwo.net

…plus eins. EM-Neuling Katharina Hemmer hat top zu Mannschaftsgold beigetragen, hatte mit Denoix PCH aber Dispens für die Ehrenrunde.
Foto: eqwo.net
Es ist das 26. EM-Teamgold für die deutsche Equipe, es ist die 13. Teamgold-Medaille, bei der Isabell Werth mitgewirkt hat. “Das ist nicht schlecht”, freut sie sich. Zum 17. Mal ist die Multisiegerin bei einer EM am Start, auch nicht schlecht. Aber: Wendy de Fontaine war das zehnte Pferd, das sie bei einer EM präsentiert hat – darüber freut sie sich am meisten. Und stolz war sie auf die Stute: “Wendy hat das super gemacht, sie war total fokussiert – echt spitze! Ich musste versuchen, die Fehlerquote im Griff zu haben, und das ist gelungen. Sie hat wieder eine super Pi-Pa-Tour abgeliefert, sie hatte super Pirouetten, keine Wechselfehler und den Schritt hat sie mit größter Gelassenheit gezeigt – also ich bin sehr zufrieden. Klar kann man noch den einen oder anderen Punkt im starken Galopp oder starken Trab drauflegen, aber, ich glaube, das war heute keine Prüfung auf Sparflamme, es war riskiert ohne zu überdrehen.”
Und wie sieht der Ausblick auf ihren Spezial aus? “Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir kommen von Januar 2024 (seither hat sie Wendy unter dem Sattel). Ich glaube, ich habe zehn Turniere bis jetzt mit dem Pferd geritten.” Dieses Jahr ist das Paar erstmals – aufgrund einer kleinen Verletzung von Wendy – im Juni bei den Deutschen Meisterschaften in Balve an den Start gegangen. “Mir fehlt natürlich noch das eine oder andere Turnier, um die letzte Sicherheit zu haben. Auch deshalb bin ich super happy heute. Morgen geht es neu los. Wir haben es in der Hand, ganz vorne mitzumischen. Aber: Wir müssen die Leistung und die Sicherheit ins Viereck bringen.”

Super lockeres durch den Körper Piaffieren bei Wendy de Fontaine
Foto: eqwo.net
Werths Gesamtanalyse:
“Wir hatten ein bisschen Rollercoaster-Erlebnis bei uns im Team”, gestand Werth. “Mit Ingrids Pech zu Beginn, weil Vayron sich da eine Treckerspur auf dem Boden ‘ausgesucht’ hatte. Aber dafür sind wir ein Team und Katha hat mega nachgelegt und Freddy war sehr gut – leider mit zwei Fehlerchen, die uns noch mal ins Schwitzen gebracht haben. Aber: Ende gut, alles gut!” Auf Nachfrage gestand die Multisiegerin, dass sie sich den Ritt von Charlotte Fry nicht live angesehen habe. “Nein, ich wollte ihr nicht einen ‘runtergucken’, das finde ich unsportlich, ich habe in einem versteckten Eckchen gewartet”, gesteht sie und lacht. So happy sie über das Ergebnis sei, erklärte Werth doch: “Das Ergebnis darf uns nicht darüber wegtäuschen, dass es ganz eng ist und dass wir Hausaufgaben zu machen haben, was den Nachwuchs angeht.”

Totale Zufriedenheit bei Isabell Werth
Foto: eqwo.net
“…war so mittel”
Bevor Werth als Schlussreiterin des Teams eingeritten ist, war bereits Frederic Wandres mit Bluetooth im Viereck: 74,721 Prozent. “Unsere Prüfung war so mittel, würde ich sagen”, resümierte der Mannschaftsolympiasieger. “Es waren bestimmt viele schöne Sachen drin, aber auch ein paar Sachen, bei denen ich weiß: Das können wir besser!” Kleine Haken hatte das Paar beispielsweise in den Zweier- und Einerwechseln. “Da ist Luft nach oben”, erklärt Wandres und freut ich auf den Spezial.

Wandres und Bluetooth bei ihrem zweiten EM-Einsatz in Crozet
Foto: eqwo.net
Das Team dahinter: Für Equipechef Klaus Roeser war es die neunte EM in dieser Position, zum fünften Mal hat er mit dem Team die Goldmedaille entgegengenommen. Für Cheftrainerin Monica Theodorescu war es die siebte EM in dieser Porsition und ebenfalls das fünfte Teamgold.
Morgen, Freitag, steht ab 10.00 Uhr der Grad Prix Spezial in Crozet auf dem Programm, alle vier Reiter der deutschen Equipe sind dabei!
HIER geht es zu den genauen Ergebnissen