Mit “Queen und Rampensau” zum NBP-Finale

Letzte Finaltickets im Nürnberger Burg-Pokal für Frieda NRW und Voller Emotionen NRW.

Mit der besten Wertung der Saison, 76,610 Prozent, siegen die achtjährige Frieda NRW und Greta Busacker beim Nürnberger Burg-Pokal in Guxhagen-Dörnhagen. Voller Emotionen NRW wird mit 73,297 Prozent Zweiter unter Dorothee Schneider und sichert sich damit das allerletzte Finalticket der Saison – und baut ihren Rekord aus!

Stolzes Sieger-Duo: Frieda NRW und Greta Busacker (© Thomas Hellmann)

Zum ersten Mal hat der Burg-Pokal Station an diesem hessischen Standort gemacht, passend zum 30. Turnierjubiläum. Es war die achte und letzte Burg-Pokal-Etappe 2025 – und sie hatte es in sich. Schon jetzt steht fest: das 34. Burg-Pokal-Finale in der Frankfurter Festhalle wird ein besonderes…

Mutter-Tochter-Premiere

Zum ersten Mal werden in einem Finale Mutter und Tochter antreten. Ingrid Klimke hat sich mit Diafys OLD und glatten 74 Prozent in Balve ihr Finalticket verdient, weil das Paar damit die drittbeste Wertung aller Zweitplatzierten in dieser Saison verbuchen konnte. Mit ihrem Sieg in Guxhagen gehört auch Tochter Greta Busacker zu den Burg-Pokal-Finalisten. Für die 23-jährige Greta wird es der erste Start in einem Burg-Pokal-Finale, Mutter Ingrid hat mit Diafys Pferd Nummer 10 fürs Finale qualifiziert.

Von A-Dressur bis Burg-Pokal-Finale – in knapp drei Jahren

2023 haben Frieda und Greta ihren Weg in der A-Dressur begonnen. „Das war kein Weg, der immer nur steil bergauf ging“, gibt Greta zu. „Sechsjährig haben wir in L-Dressuren versucht Routine zu sammeln, siebenjährig sind wir beim Bundeschampionat das erste Mal groß rausgekommen.“ Frieda wurde Vize-Bundeschampioness. „Dieses Jahr ist sie nun über vier Stationen des Burg-Pokals sehr gereift, so dass ich heute von Punkt zu Punkt jede Lektion rausreiten konnte.“ Sie habe ein richtig tolles Gefühl in der Prüfung gehabt.

Begeisterten Publikum, Richtern und Kommentatoren in Guxhagen: Frieda und Greta 👍 (©Thomas Hellmann)

„Bei unserer ersten Station in Balve hatten wir noch so viele Fehler, sie war so beeindruckt von der Atmosphäre.“ Sie habe sich nach Balve mit Mutter Ingrid und Onkel Michael Klimke zusammengesetzt und Hausaufgaben gemacht. „Wir haben genau aufgeschrieben, wo wir was Schritt für Schritt verbessern können.“ Sie gestalte das Training, ähnlich wie ihre Mutter, sehr abwechslungsreich, auch mit Cavalettiarbeit. „Und ich habe gelernt, Frieda beim Abreiten so zu lassen, wie sie möchte. Ich fange im ‚Trödeltrab‘ an, ganz locker, lässig in Dehnungshaltung. Das genießt sie. Aber sobald ich mich hinsetze, ist sie da.“ Zusätzlich trainiere sie mit Johannes Augustin, der ihr und Frieda viel per Handarbeit geholfen habe. „Dadurch hat sie bei der Versammlung einen Riesenschritt gemacht, im Trab und Galopp zeigt sie sich insgesamt geschlossener und hat sich mehr ins Bergauf entwickelt.“

Greta war schon häufig in der Frankfurter Festhalle dabei und hat ihre Mutter unterstützt, jetzt wird sie erstmals selbst zum Finale einreiten. „Das ist ein Riesentraum, der in Erfüllung geht“, strahlt Greta.

Absolut als Paar zusammengewachsen kennt Greta Frieda inzwischen in- und auswendig. „Sie weiß ganz genau, wer die Queen ist“, lacht Greta. „Sie entscheidet selbst, wann sie auf‘s Paddock oder die Wiese geht und wie lange. Sie ist eine Queen und Rampensau!“

Um ihren Erfolg perfekt zu machen, gewann Greta in Guxhagen außerdem zusätzlich den bei jeder Station vergebenen Stilpreis – zum sagenhaften dritten Mal in dieser Saison. „Man ist auch so gefangen von den beiden, weil Greta so ruhig da oben draufsitzt, ihr Pferd so herrlich begleitet und so eins ist mit dem Pferd – heute hat das auf den Punkt geklappt, das war 100-prozentige Harmonie. Chapeau!“, lautete das dicke Lob der zweifachen Mannschafts-Olympiasiegerin Heike Kemmer, die den Burg-Pokal in Guxhagen mit ihren fachlichen Kommentaren treffend und anschaulich erläutert hat.

Aller guten Dinge sind 23!

In fünf Wochen zur Finalquali – Speed-Dating im Burg-Pokal: Dorothee Schneider und Voller Emotionen NRW (©Thomas Hellmann)

Mit 22 Finalqualifizierten hat Reitermeisterin Dorothee Schneider ohnehin schon einen Rekord aufgestellt, in Guxhagen hat sie mit Voller Emotionen, kurz ‚Vince‘ genannt, noch eins draufgesetzt: Finalquali Nummer 23! Und das unter besonderen Umständen: Erst seit fünf Wochen sitzt Schneider im Sattel des Vitalis-Sohns. Vince ist im Besitz von Katharina Roth, wird normalerweise geritten von Tochter Stella-Charlott Roth, aber Stella ist schwanger und Dorothee Schneider hat die Schwangerschafts-Vertretung übernommen. Die Familien Schneider und Roth kennen sich schon lange. Diva Royal war Dorothees erstes Olympiapferd (2012), auch die Stute war damals im Besitz von Katharina Roth. Zudem war die Reitmeisterin lange Zeit die Trainerin von Stella und hat Stella auch in den vergangenen Monaten im Training unterstützt. „Das Pferd hat von Stella eine gute Grundausbildung, an die ich direkt anschließen konnte und das ein oder andere Stellschräubchen konnten wir in den vergangenen fünf Wochen aufeinander noch mehr abstimmen.“ Im Besonderen die Lastaufnahme und die Einstellung, sich präsentieren zu wollen, habe Vince weiter verbessert. „Ich bin in Guxhagen eingeritten und das Pferd hat bei X gestanden und hat gesagt: ‚So! Ich bin stolz!‘ Er hat richtig Spaß gehabt, mit mir durch die Prüfung zu ‚turnen‘. Die ganze Runde hat mir Gänsehaut beschert. Sein Vertrauen und seine Motivation begeistern mich. Vince hat einen unglaublich lieben Charakter und ist dabei trotzdem super motiviert – ich liebe diese Mischung.“

Team Voller Emotionen in Guxhagen mit Katharina und Stella Roth, Dorothee Schneider im Sattel und Pflegerin Gio 👏
(©Thomas Hellmann)

Die Finalisten in der 34. Saison des Nürnberger Burg-Pokals stehen fest. Guxhagen war ein äußerst qualitätvoller Abschluss der acht Etappen, in 69 Tagen treffen sich die Saisonbesten zum Finale in Frankfurt.

HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus Guxhagen.

Nürnberger Burg-Pokal 2025 – Qualifikations-Sieger und damit Finalteilnehmer:
1. Hagen a.T.W.; Life Time FRH – Charlott-Maria Schürmann 75,80 %
2. Mannheim; Dynoro  – Jessica Süß 71,48 %
3. München; Alvarinho GV – Laura Strobel 74,585 %
4. Balve; Be Sure FRH – Leonie Richter 74,415 %
5. Elmlohe; Rod Laver FRH – Hannah Laser 74,805 %
6. Görlitz; Zuperman OLD – Beatrice Hoffrogge 73,878 %
7. Darmstadt; Bon Courage – Thomas Schulze 74,341 %
8. Guxhagen-Dörnhagen; Frieda NRW – Greta Busacker 76,610 %

Finalqualifiziert sind auch die vier besten Zweitplatzierten:

  • Borghese MT – Kira-Laura Soddemann 75,244 %
  • Manolo FRH – Borja Carrascosa 74,171 %
  • Diafys OLD – Ingrid Klimke 74,000 %
  • Voller Emotionen NRW – Dorothee Schneider 73,927 %