Gespaltene Gefühle in Crozet
Gespaltene Gefühle an Tag eins der Europameisterschaft: Vayron mit Boden-Gespenstern, Denoix in top Form. Katharina Hemmer geht als Overnight-Leader aus ihrer EM-Premiere heraus!
Foto oben: eqwo.net

Großartige EM-Premiere für Katharina Hemmer und Denoix PCH
©eqwo.net
“Man hat immer kleine ‘Abers’, die noch besser hätten klappen können”, strahlt Katharina Hemmer, “dazu gehörte heute das Rückwärtsrichten, aber ich bin total happy. Denoix war super fokussiert, hatte tolle Highlights, ich hatte ein super Reitgefühl und ich bin richtig froh, dass wir unsere Championatspremiere heute so gut hinbekommen haben.”Und Denoix: “Er stand gleich nach der Prüfung mit Ohren vorne da, völlig ruhig und entspannt. Er wusste, dass er das gerade sehr gut gemacht hat”, schmunzelt Katharina. Mit 75,699 Prozent lieferten die Beiden das beste Tagesergebnis ab!

Fokussiert, ausdrucksvoll, in vorbildlicher Anlehnung – klasse!
©eqwo.net
Denoix habe sich vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt in Crozet, sei direkt sehr entspannt gewesen und völlig gechillt. “Er hat sich auch gleich am ersten Tag im Longierzirkel gewälzt und ich habe ihm versprochen, dass er das heute auch noch mal machen darf.” An seinem freien Tag morgen, Donnerstag, werde er ein Relaxprogramm haben. “Er kann ja alles, es geht darum ihn bei Laune zu halten und ihn locker zu bewegen.”

Enttäuascht: Ingrid Klimke und ihre Dressur-EM-Premiere mit Vayron
©eqwo.net
“So schlecht ist er wirklich noch nie gegangen, das muss ich so sagen“, erklärte eine enttäuschte Ingrid Klimke nach ihrem Ritt. „Wir waren im Trainingslager super und auf dem Abreiteplatz die Tage vorher. Und dann war er heute schon auf dem Abreiteplatz guckig. Genau bei C war eine breite platte Treckerspur, wie so ein Brett. Beim Einreiten merkte ich schon, dass er dahin schielte. Und dann kam er dahin und guckte sofort auf den Schatten.” Vor allen Dingen beim Rückwärtsrichten sorgte das für enorme Irritation bei Vayron. “Dann hatte ich ihn wieder eine ganze Zeit, Schritt war gut. Und dann hatte ich ihn auf einmal wieder nicht mehr bei den Pirouetten. Da war er einfach nicht mehr bei mir.“

Vayron konnte heute seine Form leider nicht mit ins Viereck nehmen.
©eqwo.net
Vayron sei ein großes Pferd, aber mit total kleinem Herzen. “Er ist 1,86 m Stockmaß. Alles an ihm ist groß, dann wiegt er 700 Kilo. Das ist natürlich viel Pferd für die Pirouetten. Deshalb weiß ich schon, dass ihm das schwer fällt. Aber wir haben es schon viel besser hingekriegt. In der Prüfung war es sehr viel schlechter als im Training. Was ich toll fand, sind die Trabtraversalen. Er ist ja viel Pferd, da hab ich immer die Sorge, ob ich rüberkomme. Aber ich kam aus der Ecke, er zog ganz gleichmäßig, total schwungvoll, ganz ruhig. Es gab immer wieder Momente, da dachte ich: Wow.“

Hochkonzentriert: Cheftrainerin Monica Theodorescu
©eqwo.net
Das Fazit der Cheftrainerin Monica Theodorescu von Tag 1 der Europameisterschaft:
“Das Fazit fällt ein wenig durchwachsen aus. Vayron hat ein paar Gespenster auf dem Boden gesehen, dadurch war das Rückwärtsrichten bei C leider ziemlich verkorkst. Dann kamen ein paar Folgefehler: ein Taktfehler im starken Trab und Spannung vor und in der rechten Galopp-Pirouetten, weil er wieder auf den Boden geguckt hat. Das waren diverse Unsicherheiten, die ziemlich teuer waren. Umso besser aber waren Katharina Hemmer und Denoix. Auch bei den Beiden misslang ein wenig das Rückwärtsrichten, aber dafür war alles andere wirklich sehr gut mit vielen Höhepunkten, einer sehr schönen Piaff-Passage-Tour, super Pirouetten, fantastischer Anlehnung und einer ganz tollen letzten Linie.”
HIER geht’s zu den genauen Ergebissen aus Crozet