“Wir sind auf einem sehr sehr guten Weg Richtung Paris.” 

🥇Gold:                 Jessica von Bredow-Werndl    TSF Dalera BB                             81,079 %
🥈Silber:               Frederic Wandres                      Bluetooth OLD                           79,431 %
🥉Bronze:             Ingrid Klimke                               Franziskus FRH                          78,510 %

 

Meisterehrung a la Balve
© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz

 

“Sie hat sich von Anfang bis Ende genial angefühlt!”, strahlte Jessica von Bredow-Werndl. ‘Sie’ ist die 17-jährige TSF Dalera BB, die Deutsche Meisterin im Grand Prix Special 2024. “Dalera hatte wahnsinnig viel Druck drauf, positiven Druck. Sie hatte auf der letzten Mittellinie noch genauso viel Druck drauf wie auf der ersten. Sie ist wirklich in der Form ihres bisherigen Lebens.” Die kleinen Unsicherheiten seien vielleicht auch ihrer eigenen Frechheit geschuldet. “Ich bin etwas frecher geritten. Ich will einfach probieren: Wie viel ist zu viel, wie viel darf und dann kam noch ein schöner Windstoß, der uns kurz aus dem Konzept gebracht hat. Vorgestern im Grand Prix war Dalera übermotiviert und etwas drüber. Heute haben wir auch einen Gang höher geschaltet und es hat noch hier und da geruckelt. Diese kleinen Fehlerchen sind jetzt aber wichtig – dann kann ich die jetzt noch abstellen”, erklärte die 38-Jährige.

Wunderbare Tänzerin – Dalera
Foto: © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz

Für die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio und Dalera war es die sechste Goldmedaille bei Deutschen Meisterschaften.

Silber sicherte sich Frederic Wandres im Sattel von Bluetooth OLD (79,431 Prozent), Rang vier belegte er zudem noch mit dem 17-jährigen Duke of Britain FRH (76,961 Prozent). “Das ist etwas ganz besonders, wenn man den zweiten und vierten Platz, gestern und heute, in so einer Prüfung bei so einem Starterfeld belegt. Und es zeigt, dass bei mir im Team irgendwas richtig läuft. Bluetooth ist noch mal über sich hinausgewachsen.” Es sei windig gewesen, alles habe gewackelt. “Ich habe schon gemerkt, dass es eine positive, kitzlige Spannung war, aber ert hat sich super in der Prüfung reiten lassen und Duke, der einfach immer abliefert. Ein unbeschreibliches Gefühl”, fasste Wandres zusammen. Welches seiner beiden Top-Pferde er in der morgigen Grand Prix Kür einsetzen wird, bespricht der Reiter aus Hagen a.TW noch mit Bundestrainerin Monica Theodorescu.

Athletischer Bluetooth
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Wandres ist das dritte Mal bei der DM in Balve am Start, hat 2022 bereits Silber im Special mit ‘Duke’ gewonnen und im vergangenen Jahr Bronze im Special mit ‘Duke’ und Silber in der Kür mit Bluetooth.

Bronze gab es für Ingrid Klimke und Franziskus mit 78,510 Prozent. Franziskus FRH “war super drauf. Er ist frisch, hört zu und ist bei mir – und das ist das Schöne.” Manchmal sei es bei Franz schon auch mal eine Gratwanderung gewesen, bei der sie häufig auf den ersten Bocksorung gewartet habe. “Aber ich kann mich wirklich inzwischen voll auf ihn verlassen und von Lektion zu Lektion zu reiten. Der starke Trab macht ihm selbst so eine Gaudi, da legt er von selber los”, sprudelte es aus Ingrid Klimke.

‘Gaudi’ im starken Trab – Franziskus
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Zweimal hat die Reitmeisterin mit ‘Franz’ schon DM-Bronze gewonnen, bisher jedes Mal in der Kür, 2022 und 2023. Dies war die erste Special-Medaille für das Paar.

Quantaz war heute insgesamt deutlich verbessert und fehlerfrei in allen Wechseltouren. Es wurde Platz fünf für Isabell Werth mit 76,627 %. Denoix beeindruckte mit einer starken Runde. Ein Haker in den Zweierwechseln und eine ‘sehr schnelle’ Pirouette wegen eines lauten Windstoßes minderte die Wertung von Katharina Hemmer und Denoix, am Ende wurde es Rang sechs mit 75,274 Prozent. Die Zweierwechsel gelangen heute auch Matthias Rath und Destacado nicht, dazu kamen nicht immer ganz ausdrucksvolle Piaffen, aber sonst eine Prüfung, die sehr überzeugte, mit Highlights in den Trabverstärkungen und – na klar – im Schritt (Rang 7, 74,941 %). Stark verbessert präsentierten sich im Special auch Fendi unter Sönke Rothenberger und Valencia As unter Fabienne Müller-Lütkemeier (Rang acht und neun, 74,392% und 73,921 %).

Bundestrainerin Monica Theodorescu ist “sehr zufrieden, auch wenn überall noch etwas Feinabstimmung nötig ist. Wir haben hier ein sehr großes Starterdeld, tolle Paare, super Leistungen, tolles Abreiten und Reiten. Wir sind auf einem sehr sehr guten Weg Richtung Paris.

Heute Abend tagt in gewohnter Weise der Dressurauschuss und wird entscheiden: Die Longlist für die U25-Europameisterschaften und das Team für Aachen bei den Senioren soll morgen nach der Kür bekannt gegeben werden.

Natürlich tauchte in Balve auch die Frage nach Wendy von Isabell Werth auf, Theodorescu erklärte: “Erst mal muss das Pferd hundertprozentig fit sein, die Gesundheit und Fitness hat immer alleroberste Priorität. Wir haben nur drei Pferde im Team bei Olympia, kein Streichergebnis. Das lässt überhaupt gar keinen Spielraumfür irgendwelche ‘Spielchen’ oder gesundheitliche Unsicherheiten.”

HIER geht es zu den genauen Ergebnissen aus Balve