„Vom Applaus getragen“
Reitmeisterin Dorothee Schneider ist Stammgast in der Schleyerhalle. In diesem Jahr geht sie zum achten Mal bei den German Masters an den Start und bringt auch das achte Pferd mit. Welches Pferd? Mit welcher Geschichte? Und welche Erinnerungen verbindet sie mit Stuttgart?
Dorothee Schneiders Stuttgart-Partner heißt in diesem Jahr Dayman. Ende 2022 kam Dayman in den Stall von Dorothee Schneider. Er war bereits bis zum Grand Prix-Niveau ausgebildet und hat auch schon Grand Prix-Erfolge verbucht. „Über den Winter habe ich mir die Zeit genommen, damit wir in Ruhe zusammenfinden können“, erzählt die Reitmeisterin. „Jeder reitet ein bisschen anders, gerade in den Wechseltouren macht sich das oft bemerkbar, aber auch da sind wir inzwischen auf einem guten Weg.“ Zuerst sei sie das ein oder andere nationale und dann auch zwei, drei internationale Turniere geritten, so dass er jetzt die Vier-Sterne-Tour in Stuttgart gehen darf.
„Dayman ist charakterlich einfach toll, ein ganz lieber ‚Schnuff‘. Er ist manchmal ein bisschen aufgeregt auf den Turnieren und auch beim Transport, aber ich habe das Gefühl, er kommt von Mal zu Mal mehr auf den Turnieren an und zur Ruhe.“
Der Daily Deal-Sohn ist elf, ist im chinesischen Besitz der Lian-United GmbH, und bringt, so Schneider, sehr viel Talent für Piaffe und Passage mit. „Er springt gute Pirouetten und hat einen guten Schritt. Dayman hat sich insgesamt sehr schön über die Saison weiterentwickelt.“ Sieben Siege auf Drei-Sterne-Niveau hat das Paar in der ersten gemeinsamen Saison erreicht, jetzt kommt die Schleyerhalle. „Wenn er sich in der Schleyerhalle wohlfühlt und entspannt, dann kann er dort schöne Prozente erreichen – ich bin wirklich gespannt“, schmunzelt Schneider. „Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf!“
2012 war Dorothee Schneider das erste Mal in der Schleyerhalle am Start, damals mit Forward Looking und sicherte sich auf Anhieb Platz drei in Grand Prix und Special. Seither gehörte sie sieben Mal zu den Stuttgart-Startern mit sieben verschiedenen Pferden und hat sich zehn Mal unter den Top Drei platziert. Ihr schönstes Stuttgart-Erlebnis? „Das war 2018 als ich mit Faustus dort das erste Mal mehr als 76 Prozent im Special bekommen habe. Das war ne richtig coole Runde! Und Stuttgart ist sowieso sehr publikumsnah, auch im Abreitebereich. Ich finde es prima, dass die Menschen so nah an diesen tollen Sport ran kommen können.“ Das Publikum sei fachlich sehr versiert, kommunikativ und die Reiter unterstützend. „Ich habe in der Schleyerhalle immer das Gefühl, dass die Menschen den Sport und auch mich bzw mein Reiten mögen. Als Reiter genießt man es natürlich sehr, wenn man vor und nach der Prüfung von dem Applaus der Zuschauer ‚getragen‘ bzw. begleitet wird.“