Platz 1 bis 3 für das Team Doro Schneider

Dieser Freitag war ein guter für Dorothee Schneider: Sieg mit Vainqueur auf dem Hofgut Liederbach in der Inter II mit 72,895 Prozent, vor ihrer langjährigen Schülerin Anna-Louisa Fuchs mit Chilli Jam DSP und 70,219 Prozent. Und auf dem dritten Platz marschierte die Reitmeisterin erneut auf, dieses Mal im Sattel der zehnjährigen Salvina (70.,044 %).

Stolzer Sieger: Vainqueur unter Dorothee Schneider

Platz 1:
„Ich bin super happy mit Vainqueur“, erklärt Schneider nach einem spannenden Ritt. „Während meiner Prüfung kam richtiger Sturm auf und dann ist mir ein Pfosten, ein Stativ während der Passage direkt vor die Hufe gefallen. Erst flatterten die Werbebanner an der langen Seite wegen des Sturms und dann das Stativ – Vainqueur ist wirklich ein superbraves Pferd, aber da hat er sich so erschrocken, dass er spontan umgedreht hat.“ Sofort danach war er wieder voll bei seiner Reiterin. „Wir sind wirklich zusammengewachsen. Ich kann inzwischen auch ohne Gerte mit ihm schön piaffieren und passagieren. Er hat ganz viel Übersetzung und meine Aufgabe ist für mich im Kopf, diese Bewegung ein bisschen ‚einzurahmen‘. Die Wechsel sind schön kontrolliert geworden, ich komme insgesamt zum Reiten und bin happy. Er ist toll und schön und muss jetzt noch Sicherheit bekommen.“
Für Schneider und Vainqueur war es der dritte gemeinsame Turnierstart, die Reitmeisterin hat den langbeinigen Fuchs Anfang des Jahres von Hubertus Schmidt übernommen, als der seine turniersportliche Karriere beenden musste. Die Schwestern Gabriele Kippert und Eva-Maria Mann, mit denen Dorothee Schneider schon lange zusammenarbeitet, haben ihr diesen besonderen Fuchs gesichert. „Die Beiden waren heute auch vor Ort, Eva-Maria Mann ist extra aus Berlin angereist, und haben sich riesig gefreut. Es war rundum schön.“

Vainqueur und seine Besitzerinnen Eva-Maria Mann und Gabriele Kippert

Platz 2:
„Anna hat sich mit der Stute wirklich toll zusammengerauft“, ist Schneider stolz. „Sie hatte das Pferd ein Jahr praktisch ‚ausgewildert‘, das war sehr mutig.“ Ausgewildert bedeutet in diesem Fall: Die 27-jährige Anna-Louisa hat die Stute 2021 gekauft, aber sie hatte immer wieder mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen zu tun. Also hat Anna die Hufeisen abgemacht, einen Offenstall gebaut und Chilli Jam ein Jahr auf die Koppel gestellt. Mutig und offensichtlich genau die richtige Entscheidung. Die Stute ist jetzt gesundheitlich stabil. „Anna sagt immer, dass Chili Jam ihr Traumpferd ist. Sie ist ein etwas heißes Öfchen, aber die Beiden finden immer mehr zusammen und sind ein wirklich schönes Paar.“ Die Romanov-Tochter war bereits zuvor unter dem Sattel von Alexandra Sessler Grand Prix siegreich. „Die Stute kann alles gut, wenn sie die Nerven behält. Und heute – ich konnte die Prüfung leider nicht sehen, weil ich selbst reiten musste – hat Anna erzählt, dass sie sehr gut zugehört hat. Sie war sehr happy und ich bin stolz auf die Beiden.“
Anna-Louisa Fuchs wird seit fünf Jahren von Dorothee Schneider im Training betreut, hat ihr BWL-Studium absolviert und danach entschieden, sich auf der familieneigenen Anlage in Hirschberg selbstständig zu machen. „Anna macht das sehr gut, ist rundum mit den Pferden super organisiert und hat auch ein Auge auf alles, was drumherum dazugehört – sehr professionell und richtig gut.“

Platz 3:
Salvina (Bes.: Gestüt Fohlenhof) – zehnjährig, bildschön und ‚mental wach‘. „Ich war ganz glücklich mit der Stute heute“, strahlte Schneider. „Ich hatte einen Riesenfehler in einer Pirouette, da kam ich nicht stabil hin und dann hat sie die Balance verloren. Im versammelten Schritt hat sie einmal gewiehert, aber sonst konnte ich schön Piaff-Passage-reiten, die Trabtour und die zweite Pirouette waren gut, die Wechsel sind noch etwas explosiv, aber sie hat sie gemacht. Wenn sie mal wirklich zuhört, dann wird sie ganz toll.“
Die Stute sei auf den Turnieren häufig nervös, habe während den Prüfungen bisher viel gewiehert und sich nicht richtig konzentriert. „Sie hat die Zeit gebraucht“, erklärt Schneider. „Sie ist mental, sagen wir mal, ziemlich wach und kann sich noch nicht immer konzentrieren. Aber der Platz heute war nicht einfach, direkt oberhalb des Dressurvierecks ist der Springplatz. Ich war superstolz, wie sie das heute gemacht hat.“