Louisdor: Top Drei ganz eng!

Der Louisdor-Preis: Finalsieg für die Fürstin, die Stationen für 2024 stehen fest

Das war knapp! Im Finale des Louisdor-Preises 2023 hat die Tagesform entschieden. Mit 73,460 Prozent hatte am Ende die neunjährige Fürstin Bea unter Beata Stremler die Nase vorne. Auf den Plätzen zwei und drei marschierten die beiden Youngster des Finalfeldes auf: der achtjährige Frizzantino unter Borja Carrascosa mit 73,280 Prozent und der ebenfalls achtjährige Fortunity S unter Nuno Palma e Santos mit 73,120 Prozent.

Das ist wirklich unser Baby, unser Riesenbaby. Wir haben sie sehr lieb“, sprudelt es begeistert aus Siegerin Beata Stremler heraus. Lebensgefährte Karsten Aberth, Besitzer der Siegerstute, hatte die Stute ‚vorausschauend‘ nach ihr benannt – Fürstin Bea. „Ich habe mich direkt in sie verliebt als ich sie gesehen habe und es wird jeden Tag mehr. Ich liebe sie einfach und es ist eine Ehre für mich, sie zu reiten.“

Anfang vierjährig kam die Fürstenball-Tochter zu Beata Stremler, die sie bis zur Grand Prix-Reife ausgebildet hat. Fachkommentator Dr. Dietrich Plewa war von dem Paar ebenso begeistert wie Zuschauer und Richter: „Das hervorstechende an dieser Prüfung war das Bild wirklicher Harmonie. Es sah alles völlig zwanglos aus. Das Pferd hatte eine sehr gut Maultätigkeit, einen ruhig pendelnden Schweif und eine unheimliche Losgelassenheit im Rücken. Die Stute absolvierte alles mit einer Selbstverständlichkeit, die jetzt nur noch an Ausdruck gewinnen muss und dann sind die Noten sicherlich noch viel höher als heute.“

Mit sechs Wochen haben Borja Carrascosa und Alexander Brenninkmeijer Frizzantino gekauft, er war viermal bereits vier-, fünf-, sechs und siebenjährig bei den Bundeschampionaten erfolgreich am Start, achtjährig Platz zwei im Louisdor-Finale. „Frizzi ist für uns ein wirklich besonderes Pferd“, erklärt der Spanier, der seit drei Jahren in Coesfeld zu Hause ist. „Ich hatte heute ein super Gefühl, der Fehler in den Zweierwechseln war schade, aber das kann immer passieren.“ Der Hengst sei ein so sensibles, ‚elektrisches’ Pferd, da müsse man als Reiter mit ganz feinen Hilfen einwirken, aber genau das mache es aus, dieses wunderbare Pferd zu reiten. „Der Hengst zeigt speziell für die Grand Prix-Lektionen unheimlich hohe Grundqualität“, betonte Plewa. „Die Passagen waren heute schon sehr getragen, tolle Lastaufnahme, unheimlich akzentuiertes Abfußen und Frizzantino ist einer der wenigen Pferde in einem Nachwuchs-Grand Prix, der die Piaffe schon wirklich auf der Stelle zu präsentieren weiß.“

Der drittplatzierte Fortunity S hatte ausgesprochene Höhepunkte in der Piaff-Passage-Tour. „Piaffen, Passagen und Übergänge hatten in dieser Präsentation an mancher Stelle Championats-Qualität“, hob Plewa hervor. „Das Pferd zeigt im klassischen Sinne eine sehr sehr gute Passage mit gesenkter Kruppe und unheimlich energischem Abfußen der Hinterhand.“ Seit drei Jahren sitzt Palma e Santos im Sattel des Franziskus-Sohnes und hat ihn einige Male auch schon mit übersprudelnder Energie erlebt. „Ich platze vor Stolz“, strahlte der Profiausbilder, der im Norden von Deutschland einen eigenen Stall betreibt. „Wie er sich in diesem großen Stadion konzentriert hat – das war super.“

Franziskus hat dieser Finalprüfung seinen Stempel aufgedrückt: drei von zehn Finalisten stammten von dem WM-Teilnehmer ab – das hat zuvor noch kein Hengst geschafft.

Ebenfalls besonders an diesem 17. Louisdor-Finale: Gleich drei Damen hatten je zwei Pferde für das Finale qualifiziert – Chapeau! Ingrid Klimke, die mit SAP Freudentänzer und Equitanas Firlefranz gleich zwei der drei Franziskus-Nachkommen präsentierte, Yara Reichert, die mit Valverde NRW und Springbank zu den Finalisten gehörte, und helen Langehanenberg, die mit ihren Burg-Pokal-Stuten Schöne Scarlett und Straight Horse Ascenzione am Start war.

Seit 2012 wird der Louisdor-Preis von der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung unterstützt. Dr. Evi Eisenhardt, in Frankfurt zur Richtergruppe gehörend und zugleich Vorstandsmitglied der Stiftung, erklärte: „Wir hatten ein tolles Finale. Das was vom Richten gar nicht so einfach. Die ersten Drei waren ja ganz nah aneinander und jeder hatte so seine sehr starken und auch noch nicht ganz so starken Points – es war super!“

Die Stationen des Louisdor-Preises 2024:

24.-28. April Hagen

20.-23. Juni Kronberg

1.-4. August Donzdorf

30.8.-1. September Pinneberg

10.-13. Oktober Guxhagen

FINALE: 12.-15. Dezember Frankfurt