“Ich möchte, dass meine Schüler keine Automaten sind.”

Fünf Siege beim CDI im italienischen Ornago für die Werndl-Schüler Adrian Muñoz und Marie Sohler. Trainer-Erfolge und Trainingsgedanken mit Benjamin Werndl…

(Foto oben: Archivbild, ©Flora Keller)

Der Adrian-Weg

Durchhaltevermögen ist wichtig, wenn man ein Ziel verfolgt und genau das hat Adrian Muñoz bewiesen. Drei Jahre lang hat er nicht aufgegeben und sich immer wieder bei den Geschwistern Werndl in Aubenhausen beworben, dann war ein Platz für ihn frei und er stieg als ‚Groomrider‘ ins Team Aubi ein. „Er ist sehr hartnäckig gewesen“, schmunzelt Benjamin Werndl. „Adrian ist relativ schnell aufgefallen durch sehr viel Gefühl und Talent und er ist ein absoluter Teamplayer – er passt super bei uns rein und ist sehr wertvoll für uns.“

Der hartnäckige 🙂 und gefühlvolle Spanier Adrian Muñoz und Coach Benjamin Werndl in Ornago.

Seit etwa drei Jahren gehört der junge Spanier jetzt zum Team Aubi, hat inzwischen eine volle Bereiterstelle übernommen und war jetzt gerade mit Coach und Chef ‚Benni‘ Werndl beim CDI Ornago in Italien.

Zwei Pferde hat der 24-Jährige in der U25-Tour geritten: den elfjährigen Future Jazz Dancer und den zehnjährigen Scubido. Mit dem Jazz-Sohn hat Adrian beide Prüfungen gewonnen. Für den Ornago-Sieger, der in Aubenhausen zum Verkauf steht, war es der erste internationale Auftritt überhaupt. „Adrian reitet immer präziser“, resümiert Werndl. „Er ist von Haus aus eher ein ‚lässiges Genie‘ und das verbindet er immer mehr mit Genauigkeit. Man darf ihn nicht komplett verändern wollen, er soll seinen Adrian-Weg finden und dabei unterstützen wir ihn.“

Marie, Global Player und Sir Max

Außerdem hat Werndl in Ornago die 16-jährige Marie Sohler betreut. Marie hat erst vor drei Jahren ihr Reitabzeichen gemacht und ist die Erfolgsleiter in rasantem Tempo nach oben geklettert. Die erste Prüfung hat Marie mit den Weltmeister der jungen Dressurpferde, Global Player, und 73,586 Prozent gewonnen, die zweite mit Sir Max und 72,206 Prozent und in der Kür sicherte sich erneut Global Player die goldene Schleife mit 76,817 Prozent – in allen drei Prüfungen folgte auf Platz zwei die amtierende Deutsche Meisterin und Team-Europameisterin der Dressur-Junioren Josephine Ruppert mit ihrer Bella Donna. „Marie ist sehr genau und strukturiert“, erklärt Werndl. „Sie ist erst 16, das war ein tolles Turnier für sie.“ Seit drei Jahren ist Marie Schülerin bei den Werndls, fünf Pferde hat sie inzwischen in Aubenhausen stehen, ist Mitglied im Bundeskader und belegt auf der Weltrangliste der Dressur-Junioren Platz vier.

Klettert steil die Erfolgsleiter nach oben: Marie Sohler

Werndl’sche Trainingsgedanken

„Das Trainieren von talentierten Schülern macht mir sehr viel Spaß“, betont Werndl. „Ich arbeite immer erst die Dinge heraus, die gut sind und bestärke meine Schüler darin, damit sie reinreiten und keine Angst vor Fehlern haben und ein gewisses Selbstbewusstsein mitnehmen. Aber dann schauen wir uns natürlich auch die Schwachstellen ganz klar an, gehen richtig ins Detail und schauen, was wir da verbessern können.“ Besonders wichtig seien auch die Videoanalysen nach den Ritten. „Ich möchte, dass meine Schüler keine Automaten sind. Wir – das ist bei Jessi genauso – wollen nicht, dass sie nur das machen, was wir sagen, sondern wir wollen zum selbstständigen Denken und Handeln anregen. Im Viereck müssen sie auch alleine reiten.“