Die Medaillengewinner und teils verblüffende Worte

“Ich hätte lieber keine Medaille gehabt, aber dafür…” – eine etwas unerwartete Aussage…

Das Kür-Podium ( © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

Jessica von Bredow-Werndl nach ihrer siebten DM-Goldmedaille insgesamt und der zweiten an diesem Wochenende

“Ich habe noch nie so ein Gefühl gehabt wie heute. Mir sind sofort die Tränen in die Augen geschossen als ich fertig war. Es ist so schwierig zu beschreiben, aber sie gibt immer alles! Das war das beste Gefühl, das ich je hatte.”

Die Meisterin, die zusätzlich auch den Anrecht Investment Harmonie & Fairness-Preis erhielt.

 

Frederic Wandres nach seiner fünften DM-Medaille insgesamt und der zweiten an diesem Wochenende

Duke of Britain und Frederic Wandres
(© www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

“Duke war alle Tage gut drauf. Ich hatte schon nach dem Special das Gefühl, dass er auch noch die Kür gehen kann. Und so war es auch: Er war heute noch genauso frisch und gut drauf. Am Ende beim Rausreiten hat er auch noch mal einen Freudenhüpfer gemacht. Das war eine kleine Schrecksekunde, es ist aber nichts passiert. Er ist einfach absolut fit.” (Anm. der Redaktion: Der Freudenhüpfer hat Reiter Frederic Wandres durchaus kurz etwas in Bredouille gebracht, aber er hat sich tapfer geschlagen 🙂

 

Sönke Rothenberger – mit seinem sehr ehrlichen, offenen Statement:

Fendi unter Sönke Rothenberger ( © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz)

„Für mich war es definitiv nicht unser Wochenende. Meine Pferde waren gut drauf, aber ich hatte ein tiefes Loch. Ich hoffe, dass ich das jetzt mit dem heutigen Tag ein bisschen abschütteln konnte. Das Gefühl war ein bisschen weg, obwohl eigentlich alles gestimmt hat, auch auf dem Abreiteplatz. Das ist natürlich tierisch ärgerlich für mich, aber das nützt nichts, es geht weiter, das muss man wohl abschütteln. Die Grundvoraussetzungen sind alle da, aber das Gefühl und die Leichtigkeit müssen am Tag X auch in der Prüfung abgeliefert werden und das war an diesem Wochenende noch nicht so. Es war heute besser, aber mein Gefühl hat noch nicht gestimmt, nicht das vom Pferd, sondern von mir und das zermürbt mich ein bisschen von innen. Ich hätte lieber keine Medaille gehabt, aber dafür ein super Gefühl für mich selber, das wäre mir lieber gewesen.“

 

Das Fazit der Kür-Chefrichterin Katrina Wüst:

“Ich habe noch nie eine so starke Meisterschaft – weder vom Reiten noch von der Qualität der Pferde. Die Siegerin war outstanding. Ich habe sie in Tokio gerichtet, aber sie war heute noch besser als in Tokio.Ihre Kür ist toll. Es ist die Choreographie von Tokio mit der Musik für Paris – wenn sie die Kür in Paris so reitet wie heute ist sie für mich eine klare Anwärterin für die Goldmedaille.

Die Medaillenträger sind es alle zurecht geworden, aber ich möchte auch Katharina Hemmer erwähnen. Sie fing mit sehr hohen Noten an, tolle Piaffen, tolle Passagen, tolle Traversalen. Denoix hatte ja wohl schon im Special ein kleines ‘Trauma’ an der kurzen Seite… Ich glaube, sie wäre ganz weit nach vorne gekommen, aber er hatte dann an der kurzen Seite immer wieder schnelle kleine Bewegungen, die Pirouette überdreht. Das hat sie dann letztlich notentechnisch runtergebracht, aber sie ist mir von allem sehr positiv aufgefallen… Ich bin sicher, dass das ein Paar für die Zukunft ist.”